0912 - Das Weltennetz
Welt, die der Maiisaros recht ähnlich war. Sanfte Hügel, weite Grünflächen - am Horizont türmte sich ein Gebirge auf. Intelligentes Leben trug dieser Planet nicht, ebenso wenig gab es hier wertvolle Rohstoffe zu erbeuten. Keine Welt für Raubzüge und Ausbeutung.
Die wahre Herrscherwelt lag unter dieser Schale , wie Maiisaro es ausgedrückt hat. Um den Bruchteil einer Sekunde war die Zentrumswelt von hier versetzt. Irgendwie bestanden da Ähnlichkeiten zwischen der Hölle und der Erde, die nur einen Schritt von einander entfernt lagen.
Zamorra erwartete, dass die ehemalige Herrscherin den Zeitschritt sofort vollführen würde, doch Maiisaro stockte und lauschte in sich hinein. Eine Minute später begann sie mit ihren Händen ein Rechteck in die Luft zu zeichnen - immer und immer wieder, bis sich im Inneren der geometrischen Figur die Luft zu verdichten schien. Wie eine feine Nebelschicht legte sich Maiisaros Magie zwischen ihre wirbelnden Finger. Dann wurde plötzlich ein Bild sichtbar.
Zamorra sog scharf die Luft ein. Was er hier sah, das verblüffte ihn tatsächlich. In dem Rechteck war ein Abbild des Raumes über dieser Welt zu sehen. »Geschieht das jetzt in dieser Sekunde?«
Maiisaro nickte. Sie konnte ja nicht wissen, dass Merlins Stern für den Parapsychologen eine ganz ähnliche Variante zur Verfügung stellte - die Zeitschau , doch auch die funktionierte wie das ganze Amulett in letzter Zeit oft genug nicht. Dabei handelte es sich um die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu blicken, doch das war temporär stark begrenzt und forderte Kraft vom Professor.
Nicht nur die Zeitschau schien bei Merlins Stern schwer angeknackst zu sein. Das Amulett war offenbar in vielen Funktionen nicht mehr zuverlässig. Zamorra musste etwas tun, das war ihm klar, denn die Silberscheibe war immer sein stärkstes Argument im Kampf gegen die Schwarzblütler gewesen. Doch das war in diesem Augenblick zweitrangig.
Zamorra blickte auf den Bildschirm zwischen Maiisaros Händen. Über dem Planeten stand ein Raumschiff im All. Zamorra erkannte Form und Ausmaße des Schiffes sofort. Das war ein Schlachtschiff der DYNASTIE DER EWIGEN, da gab es keinen Zweifel.
Die EWIGEN? Was hatten die über dieser Welt zu schaffen?
Maiisaro konnte die Frage in Zamorras Augen erkennen.
»Sie kennen uns und wir kennen sie. Vor einer kleinen Ewigkeit sind wir aneinander geraten, doch irgendwann zogen die EWIGEN sich mehr oder weniger freiwillig von den Welten zurück, auf der es eine weiße Stadt gab. Danach haben die Herrscher und die EWIGEN sich gemieden. Es scheint so, als hätten auch sie die momentane Entwicklung begriffen. Doch sie können den Herrschern mit einem solchen Schiff nichts anhaben.«
Zamorra war sich da nicht so sicher, denn wenn die EWIGEN tatsächlich das Feuer auf diese Welt eröffnen sollten, dann musste das Einfluss auf die Herrscher haben, weil ihr Schutz in Gefahr war. Selbst bei einer Trennung durch die Zeit musste das Phänomen zusammenhängen. Doch der Professor schwieg.
Er hatte einen ganz anderen Gedanken, der ihm bitter aufstieß. Vielleicht hätten die EWIGEN und das Zamorra-Team sich untereinander austauschen sollen. Möglich, dass es dann zu diesem Tag niemals gekommen wäre. Der Professor dachte an seinen Freund Ted Ewigk, der ja einmal der ERHABENE der DYNASTIE gewesen war. Ted hätte sicher Möglichkeiten gehabt, an wichtige Informationen zu gelangen. Doch Ted Ewigk war verschwunden. Irgendwo zwischen den Sternen mochte er jetzt sein - Zamorra wusste es nicht.
Auf jeden Fall fühlte sich der Meister des Übersinnlichen nicht wohl bei dem Gedanken an das Schlachtschiff. Die EWIGEN waren unberechenbar. Durchaus möglich, dass sie hier eingreifen würden, und dann ganz bestimmt zu einem absolut ungünstigen Zeitpunkt.
Maiisaro nickte Zamorra zu und fasste dessen Arme.
Es war nur ein Schritt , doch er veränderte alles um Zamorra herum.
Wieder befand er sich auf der Welt der Herrscher. An den ersten Besuch hatte er keine guten Erinnerungen. Warum also sollte das jetzt besser werden?
***
Nicole Duval und Rola DiBurn hielten Wache in den Kellerräumen der alten Südstaatenvilla. Es hatte große Mühe gekostet um die Kinder von hier fern zu halten, denn die Kleinen waren neugierig, wie es bei Kindern nun einmal Usus war. Das steckte in allen Kindern der Welt.
Alle lagen nun hoffentlich in ihren Betten, obwohl es Nicole lieber gewesen wäre, no tears zu evakuieren. Wenn die Verbindung zwischen Armakath
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