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0912 - Das Weltennetz

0912 - Das Weltennetz

Titel: 0912 - Das Weltennetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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mächtiger, als Zamorra und anderen auch nur ahnten. Doch auch sie hatte Grenzen. Mit ihrer Verbannung hatte sie die Kraft verloren, sich selbst in den Fluss der Speere zu begeben. Sicherlich gehörte das zu ihrer Strafe, denn dort hatte sie ja einst ihren Frevel begangen. Das sahen die Herrscher jedenfalls genau so.
    Das war der Grund, warum sie einen Krieger benötigte, um hierher zu gelangen, denn nur aus dem Fluss heraus konnte sie die Welt der Herrscher ansteuern. Die ganze Sache war jedoch eine Art Einbahnstraße, denn von der Zentrumswelt konnte sie dann nur wieder entkommen, wenn auch dort ein Krieger bereit war, sie zurück zu bringen. Es war kompliziert und hatte bei Zamorras und Maiisaros erstem Besuch auch nur geklappt, weil sich van Zant dort aufgehalten hatte.
    Mit dem war jedoch nicht mehr zu rechnen.
    Zamorra war sich dieser Gefahr bewusst, denn es mochte für ihn keine Rückkehr mehr geben, wenn der Schritt erst einmal gewagt war. Er machte auch Maiisaro noch einmal darauf aufmerksam, doch das Licht der Wurzeln lächelte ihn nur traurig an.
    »Wenn wir es nicht schaffen können, die Herrscher zur Vernunft zu bringen, dann ist eine Rückkehr auch nicht das, was ich will. Wenn der Verbund der weißen Städte perfekt ist, wird es auf allen anderen Welten nur noch Dunkelheit und Verderben geben. Ich will das dann nicht erleben müssen, denn es wäre mein Tod.«
    Vinca von Parom hatte sie mit dem Speer in den Fluss gebracht. Er kam sich reichlich hilflos vor, denn ihm würde wieder die Rolle des Wartenden bleiben, der nicht aktiv eingreifen konnte. Dennoch konnte er zumindest Informationen liefern. Konzentriert hatte er sich in den Verbund der Krieger begeben und dort genau zugehört.
    »Die acht Knotenwelten sind nun aktiv - das Gerüst ist aufgestellt. Nur Armakaths Licht leuchtet noch nicht vollständig, weil Artimus die Verbindung zur Erde noch nicht ganz erreicht hat. Und nun werden nach und nach alle Welten folgen, die eine weiße Stadt tragen. Das geht sicher nicht zur gleichen Zeit, aber es wird einen schnellen Ablauf geben, da bin ich sicher. Wenn sich das Netz dann um die Galaxis gelegt hat, gibt es kein Zurück mehr. Von jeder Welt aus wird ein weißer Strahl ins All geschickt, genährt durch das Feuer der schwarzen Flammen und der Urbanen und Praetoren. Dort wird er sich mit anderen Strahlen verknüpfen. Wir müssen uns also beeilen.«
    Das war Zamorra klar gewesen. Er hatte Nicole in der no tears -Villa gelassen, denn sie sollte den Dhyarra-Schutz dort solange wie nur möglich aufrecht halten. Nicole war stark, doch auch sie konnte die Verbindung zwischen Erde und Armakath nicht mehr lange verhindern.
    Das Netz zog sich zusammen… im wahrsten Sinn dieser Worte.
    Maiisaro legte die Arme um den Professor. Erneut registrierte der, wie zerbrechlich das Licht der Wurzeln doch schien. Doch er hatte sie auch anders erlebt. Bei dem ersten Besuch auf der Herrscherwelt, war sie schnell und hart mit einem ganzen Haufen Ductoren fertig geworden. Sie kannte die Schwachstelle der Wesen, die von den Herrschern erschaffen worden waren - genau wie die Praetoren und die Urbanen. Sie hatte die Ductoren gnadenlos getötet, und auch wenn diese nur Kunstwesen waren, hatte sich ein dicker Kloß in Zamorras Hals gebildet. Er hasste sinnloses Morden. Dabei spielte es keine Rolle, um welches Wesen es sich handelte.
    Bevor Maiisaro den Sprung ansetzte hielt Vinca sie noch einmal zurück.
    »Vielleicht sehen wir uns alle nicht mehr wieder. Ich verspreche dir, Maiisaro, das ich mich um deine Welt kümmern werde, wenn ich dazu noch die Möglichkeit habe. Lakir wird mir zur Seite stehen.« Irgendwie wirkte der Mann, auf dessen Stirn für alle Zeiten ein Tattoo einer Wurzel eingebrannt war, reichlich hilflos und durch und durch verunsichert.
    Maiisaro umarmte den Paromer lange und herzlich.
    »Wer sagt, dass wir uns nie mehr sehen, Vinca? So ganz hilflos sind Zamorra und ich ja nicht. Und einen Weg zur Rückkehr wird sich auch irgendwie finden lassen. Ich sage also - wir sehen uns, Krieger von Parom.«
    Zamorra und Vinca nickten einander zu. Sie hatten längst besprochen, was Vinca tun sollte, nachdem Zamorra zur Herrscherwelt gegangen war. Sie hatten ihre Gedanken ausgetauscht. Was dabei herausgekommen war, schien zumindest einen Funken Hoffnung in sich zu tragen.
    Erneut fühlte Zamorra Maiisaros Arme, dann fand er sich auf der Welt wieder, die als Deckmantel für die Herrscher funktionierte. Das hier war eine friedliche

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