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0912 - Das Weltennetz

0912 - Das Weltennetz

Titel: 0912 - Das Weltennetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Angst abzuschirmen, sollte diese je wieder aktiv werden. Aber was ihr nun tut, das ist kein Schutz, sondern die Vernichtung von Leben. Alle Welten, die keine weiße Stadt tragen, werden in Finsternis gestürzt, wenn das Netz erst komplett erschaffen ist.«
    Die Stimme aus der Kuppel unterbrach Maiisaros Rede.
    »Du redest wirr, Licht der Wurzeln . Wir retten Leben - wir vernichten es nicht.«
    Maiisaro ging dazwischen.
    »Nein, ihr mordet! Die Praetoren und Ductoren haben bereits seit unendlichen Jahren jeden noch so geringen Widerstand auf den Welten der Städte mit brutaler Gewalt beendet, doch was ist das schon gegen das, was ihr tut? Ihr vernichtet ganze Völker, ganze Rassen werden vergehen. Ist es das, was unsere Ahnen gewollt haben?«
    Die Stimme schwieg. Zamorra hatte keine Ahnung, was nun geschehen würde. Beratschlagten sich die Herrscher? Konnte Maiisaro sie denn tatsächlich umstimmen oder zumindest verunsichern, damit sie ihr Tun noch einmal überprüften?
    »Lass uns ein wenig Zeit, denn wir können dir erst antworten, wenn alles abgewogen wurde.«
    Zamorra hätte einen Luftsprung machen können, den er sich jedoch tunlichst verkniff.
    Klang das nach einer reellen Chance? Nach der Möglichkeit, mit den Herrschern so etwas wie eine Übereinkunft erzielen können?
    Maiisaro wandte sich zu ihm.
    »Lass uns warten und hoffen.«
    Besonders optimistisch klang die Kindfrau allerdings nicht…
    ***
    Nicole Duval kämpfte einen Kampf, den sie nur verlieren konnte.
    Selbst ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Dhyarra konnten hier keine Rettung bringen. Das Kellergewölbe der Villa füllte sich mehr und mehr mit weißen Steinen.
    Genau so hatte es damals in den Schwefelklüften begonnen, als die Stadt sich brutal ihren Weg aus der Tiefe heraus gebahnt hatte. Es hatte direkt unter dem Refugium des Vampirdämons Sarkana angefangen. Selbst diese magisch erschaffene Bauwerk hatte nicht die geringste Chance gegen die Steine gehabt. Das Refugium Sarkanas war untergegangen, hatte dem Weiß weichen müssen.
    Nicole legte eine Schutzschicht nach der anderen über die Bruchstücke, die aus Armakath in diese Welt kamen. Doch es war sinnlos - sie bremste damit die progressive Aktion ein wenig, doch mehr konnte sie nicht erreichen.
    Langsam spürte sie, wie ihre Kräfte schwanden. Ewig würde sie so nicht weiter kämpfen können. Sie fühlte bereits, wie ihre Beine verkrampften, wie ihre Füße nicht mehr den sonst so sicheren Stand hatten. Doch sie gab nicht auf. Wenn sie das tat, dann brachen hier alle Dämme, dann würde die weiße Flut sich in der Villa ergießen, würde sie zerstören und ihren Platz beanspruchen. Dann war der Grundstein für die weiße Stadt gelegt, die auf der Erde wuchern und sich irgendwann über den gesamten Erdenball legen würde.
    Nicole versuchte die Vision noch zu verstärken, die eine dämmende Wirkung hatte. Blau gegen Weiß… und Weiß behielt die Oberhand!
    Nicole wurde von dem Schwächeanfall überrascht, der ohne jede Vorwarnung zu ihr kam. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und sie verlor die Kontrolle über ihren Körper. Kraftlos fiel sie nach hinten. Doch da waren zwei Hände, die sie auffingen.
    Rola DiBurn - Nicole hatte überhaupt nicht bemerkt, das die junge Frau direkt hinter ihr stand. Sanft ließ Rola ihre Freundin zu Boden gleiten. Dann kniete sie sich neben Nicole. Resignation lag in den Worten, die sie nun sprach.
    »Lass es gut sein, Nicole, es hat keinen Sinn. Die Steine sind selbst dir über. Ich glaube, auch Zamorra hätte hier nicht mehr ausrichten können. Komm, ich bringe dich nach draußen. Wir müssen die Villa aufgeben.«
    Die Französin schüttelte den Kopf. So schnell gab sie nicht auf. Auf keinen Fall.
    »Wir müssen Hilfe holen…« Im gleichen Moment wurde ihr bewusst, das sie das nicht konnte, denn wer hätte hier eine entscheidende Verbesserung bewirken können. Ted Ewigk mit seinem Machtkristall - doch der war weit weg. Zamorra und Maiisaro waren auf der Herrscherwelt. Wer blieb also noch? Es wollte ihr keine Antwort einfallen.
    Rola schrie plötzlich auf und Nicole fuhr hoch. Direkt vor ihnen materialisiert sich eine Person, mit der die Französin wirklich nicht gerechnet hatte.
    Darius Laertes - der Vampir, der von der Welt Uskugen stammte, auf der es auch eine weiße Stadt gegeben hatte. Darius Sohn Sajol, dessen magisches Potenzial eine große Gefahr darstellte, wurde von dem Bewusstsein seines Vaters in Schach gehalten. Im Grunde stand hier also

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