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0912 - Die Truppe der Berserker

Titel: 0912 - Die Truppe der Berserker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinem holographischen Abbild einige Abweichungen gab. Dazu sagte der eine Spezialist: „Wir müssen das Doppelkinn verstärken und bei den Tränensäcken noch eine Lage Biomolplast anbringen.
    Die Ohren sind etwas zu klein geraten, sie gehören gestreckt. Die Farbe der Augen stimmt, und die Mundpartie könnte nicht besser getroffen sein. Nur die Stirnfalten gehören noch etwas vertieft. Okay, das wär’s, Terranischer Rat. Wir danken für ihre Hilfe."
    „Ist das alles?" fragte Van Renekkon.
    „TRUK Van Renekkon", erklang da die sanfte Frauenstimme aus der Rundrufanlage. „TRUK Van Renekkon bitte in Konferenzsaal sieben kommen. Auf dem Programm steht eine Unterredung mit dem loowerischen Friedensdelegierten Goran-Vran."
    „Das geht Sie nichts an, sondern ihn", sagte der eine Spezialist grinsend und deutete auf den robotischen Doppelgänger. „Der Aufruf über die Rundrufanlage betrifft immer die Doppelgänger. Darauf sind sie - im Augenblick zumindest - programmiert. Aber niemand weiß, ob sich das nicht bald ändern wird. Bis weitere Weisungen kommen, brauchen Sie sich nur um Aufrufe zu kümmern, die über das Armbandgerät an Sie ergehen, Terranischer Rat. Danke, Sie können gehen."
    Van Renekkon verließ leicht benommen den Raum. Die Droge wirkte immer noch. Auf dem Weg zu den Schulungsräumen erreichte ihn ein Anruf über sein Armbandgerät.
    Er wurde ins Rehabilitationszentrum für Paratender gerufen, wo Goran-Vran und der non-entelechische Psychologe Lank-Grohan ihn erwarteten. Van Renekkon löste einen anderen Terranischen Rat in der Betreuung der beiden Loower ab. Ronald Tekener und Jennifer Thyron waren ebenfalls anwesend.
    „Wie geht es Haman Gheröl und seiner Familie?" erkundigte sich Goran-Vran gerade, als Van Renekkon eintraf. Er kannte inzwischen die Geschichte der Familie Gheröl-Feyrön und wußte, daß der Mann in der Neunturmanlage auf dem Mars ein Paratender von Boyt gewesen war.
    „Möchtest du ihn sehen, Goran?" erkundigte sich Ronald Tekener. „Der Mann ist soweit wiederhergestellt, was die Hörigkeit zu Margor anbetrifft. Jetzt gehen die Psychologen daran, seine Schuldkomplexe abzubauen."
    Sie suchten eines der Krankenzimmer auf. Dort trafen sie auf einen Mann in mittleren Jahren, der einen zutiefst bekümmerten Eindruck machte.
    „Wie fühlen Sie sich, Haman?" erkundigte sich Goran-Vran, nachdem er den Patienten begrüßt hatte.
    Hundeelend", sagte Haman Gheröl nur.
    Wieso das?" sagte Goran-Vran. „Wenn Sie glauben, daß Sie von meinem Volk Maßnahmen wegen des Versuches, die Neunturmanlage zu sprengen, zu befürchten haben, so kann ich Sie beruhigen. Und ich nehme an, daß auch Ihr Volk Sie nicht deshalb zur Rechenschaft ziehen wird. Habe ich recht, Tek?"
    „Es existiert eine Novellierung des Strafrechts, die eigens für Paratender erlassen wurde", erklärte Ronald Tekener. „Demnach können sie für Straftaten, die sie unter Boyt Margors Einfluß begangen haben, nicht verurteilt werden. Aber ich glaube, darum geht es Haman Gheröl gar nicht."
    „Stimmt", sagte Haman Gheröl. „Was mit mir geschieht, ist mir egal. Ich sorge mich nur um meine kleine Baya. Niemand will mir sagen, was aus ihr geworden ist, und keiner ist in der Lage, mir glaubhaft zu machen, daß ihr geholfen werden kann."
    Haman" sagte Goran-Vran begütigend. „Wenn Sie vom Gesetz wegen Ihrer Handlungen nicht belangt werden können, dann schließt das auch eine Schuld an Bayas Schicksal aus. Sie brauchen sich deshalb keine Vorwürfe zu machen."
    „Das Gesetz, das Gesetz!" rief Haman Gheröl. „Ich weiß, daß ich meine kleine Baya ins Verderben getrieben habe. Und es gibt kein Gesetz, das mir diese Schuld abnehmen kann."
    „Sie dürfen trotzdem wieder hoffen", sagte Goran-Vran. „Jetzt, da mein Volk mit den Terranern zusammenarbeitet, wird diesem Boyt Margor bald das Handwerk gelegt werden. Und dann bekommen Sie auch Baya wieder zurück."
    Van Renekkon hätte am liebsten gesagt, daß man dem Mann nicht zu große Hoffnungen machen sollte, aber er unterließ es, weil es besser war, nicht durch derartige Bemerkungen unnütz die Aufmerksamkeit zu erregen.
    Bisher war noch kein Verdacht auf ihn gefallen.
    Ronald Tekeners Armbandgerät schlug an. Er nahm den Anruf entgegen und sagte dann: „Der Erste Terraner ist gerade eingetroffen. Wenn es dir recht ist, Goran, können wir sofort eine Sitzung einberufen."
    „Ob mir das recht ist?" sagte Goran-Vran. „Ich habe lange genug auf diesen Augenblick warten

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