0912 - Die Truppe der Berserker
Stellvertreter des Türmers Hergo-Zovran.
In Wirklichkeit fand diese Konferenz gar nicht statt, sondern war nur eines der vielen Täuschungsmanöver, die Boyt Margor auf eine falsche Spur locken sollten.
Nun, solange Van Renekkon selbst beteiligt war, würde er dafür sorgen, daß Boyt auf diese Tricks nicht hereinfiel. Bisher war man noch nicht dahintergekommen, daß er ein Paratender war, so daß er Boyt schon manchen wertvollen Tip hatte geben können. Aber damit war Boyt nicht zufrieden. Er wollte nicht nur immer gewarnt werden, sondern erwartete vor allem einen Hinweis, wann und wo er die versammelte LFT-Regierung antreffen konnte. Aber damit hatte ihm Van Renekkon bisher noch nicht dienen können.
Vielleicht änderte sich das mit Julian Tifflors Rückkehr. Der Erste Terraner wurde jeden Augenblick in der Transmitterhalle von Imperium-Alpha erwartet.
Aber vielleicht war auch das bloß eine der vielen falschen Parolen.
Van Renekkon verscheuchte diese Überlegungen. Er hatte keine Ahnung, warum er in diesen Sektor bestellt wurde, aber es mochte sein, daß man ihn einer Überprüfung unterziehen wollte.
Er mußte Boyt Margor aus seinen Gedanken verbannen!
Um auch einer Überprüfung durch die drei Gäa-Mutanten Howatzer, Vapido und ter Gedan standhalten zu können schluckte er eine Droge, die bewußtseinserweiternd wirkte, gleichzeitig aber eine hemmende Wirkung auf sein Unterbewußtsein hatte. Dadurch wollte er verhindern, daß er seine PSI-Affinität zu Boyt Margor gegen seinen Willen verriet.
Erst als die Droge zu wirken begonnen hatte, begab er sich in die Abteilung in die man ihn bestellt hatte. Äußerlich merkte man ihm nichts an, als er die Tür öffnete und in den dahinterliegenden Raum trat.
Drei Männer erwarteten ihn, sahen ihm erwartungsvoll entgegen. Im ersten Moment begriff er nicht, was das zu bedeuten hatte. Doch dann erkannte er, daß der Mann in der Mitte - er selbst war!
Er zuckte erschrocken zusammen.
„Das ist...", begann er, brach jedoch jäh ab, weil er meinte, dieser Effekt sei auf die halluzinogene Wirkung der Droge zurückzuführen und er bilde sich nur ein, einen Doppelgänger von sich zu sehen.
„Nicht schlecht", sagte einer der beiden Männer. „Wenn der Doppelgänger auf den Betroffenen selbst eine solche Wirkung hat, dann werden auch andere darauf hereinfallen."
„Was hat das zu bedeuten?" erkundigte sich Van Renekkon und betrachtete seinen Doppelgänger, der seltsam leblos und synthetisch wirkte.
„Jedes Regierungsmitglied bekommt ein robotisches Duplikat, sofern es von ihm noch keines gibt", erklärte einer der beiden Männer. „Das ist eine weitere Sicherheitsmaßnahme, die Adams angeordnet hat, als bekannt wurde, welche verblüffenden Fähigkeiten Boyt Margor dazugewonnen hat."
Van Renekkon schluckte. Das komplizierte die Angelegenheit beträchtlich.
„Und was hat diese Konfrontation zu bedeuten?" fragte er scharf.
„Wir müssen nur noch letzte Hand an den Doppelgänger legen", erklärte der andere Mann. „Wir müssen jede Kleinigkeit berücksichtigen, denn er soll Ihnen zum Verwechseln ähneln, Terranischer Rat. Stellen Sie sich bitte dem Roboter gegenüber und halten Sie still. Wir wollen überprüfen, wie weit uns eine Übereinstimmung aufgrund der Computerangaben gelungen ist."
Van Renekkon kam der Aufforderung nach. Er versuchte sich zu überlegen, welche Auswirkungen das auf Boyt Margors Pläne haben könnte. Aber es war ihm unmöglich, irgendwelche sinnvollen Schlußfolgerungen zu ziehen. Die Droge erlaubte es nicht, daß er sich in Gedanken mit Boyt Margor beschäftigte.
„So ist es gut", sagte einer der beiden Spezialisten, während der andere zu einem Gerät gegangen war und einige Einstellungen vornahm.
„Wir machen jetzt eine Projektion von ihnen, Terranischer Rat", erklärte er dazu. „Diese holographische Aufnahme werden wir auf Ihren Doppelgänger übertragen, um so eventuelle Unstimmigkeiten zu entdecken."
Van Renekkon hielt still. Neben seinem Doppelgänger bildete sich mitten in der Luft ein Ebenbild von ihm.
Diese Projektion verschob sich so lange, bis sie sich mit dem Doppelgänger deckte.
„Gut so!" sagte der Spezialist, der bei Van Renekkon geblieben war. Der Mann am holographischen Projektor nahm eine letzte Einstellung vor und kam dann zu ihnen. „Sie können sich rühren, Terranischer Rat. Wir haben Sie abgelichtet, das Bild steht."
Van Renekkon atmete auf. Er sah, daß es zwischen seinem robotischen Doppelgänger und
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