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0914 - Stygias Angriff

0914 - Stygias Angriff

Titel: 0914 - Stygias Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Rezept in die Hände bekommt, dass angeblich die Heilung seines Hausdrachen verursacht. Doch natürlich ist es kein Heilmittel, sondern genau das Gegenteil.«
    Fu Long runzelte die Stirn. Das klang in der Tat nicht nach einem kleinen Streich, den man einander unter Freunden spielte. Auf der anderen Seite - was habe ich denn auch erwartet. Natürlich versucht Stygia, größtmöglichen Schaden anzurichten, dachte Fu Long. »Das Gegenteil? Sie wollte den Drachen töten?«
    Der Archivar legte den Kopf auf die Seite und sah Fu Long prüfend an.
    »Na los!«, meinte der Vampir ärgerlich. »Ich habe nicht ewig Zeit!«
    »Wir waren sehr schlau, Herr«, meinte jetzt einer der Wölfe. »Es war ein Medikament, das tödlich gewirkt hätte. Doch wir haben eine Zutat geändert, so dass es wirkungslos wird.«
    Fu Long sah die Archivare verblüfft an. »Warum habt ihr das getan?«
    »Niemand fälscht ungestraft unsere Bücher!«, knurrte Sovell.
    Fu Long brach in helles Gelächter aus.
    Es schien, als bliebe ihm wirklich nichts anderes zu tun übrig, als sich zurückzulehnen und das Schauspiel zu genießen, in dem Stygia erneut gegen Professor Zamorra unterlag…
    ***
    »Master Rhett!«, rief William, der nach dem unerwarteten Auftritt des Erbfolgers als Erster die Sprache wiedergefunden hatte. »Das ist viel zu gefährlich für Sie!«
    Verletzt in seiner Ehre als Teenager runzelte Rhett die Stirn. »Ich weiß, dass ich nichts weiter tun kann. Aber es ist mein Freund, der da oben liegt! Und ich will dabei sein, wenn ihr ihm helft.«
    Für einen Moment war Zamorra versucht, nachzugeben. Der Junge hatte nicht unrecht, Fooly war sein bester Freund. Und nach allem, was Zamorra wusste, war ein Teil der Llewellyn-Magie in Rhett schon erwacht. Irgendwann würde sich der Junge damit auseinandersetzen. Was, wenn er das unkontrolliert tut, weil wir ihn ständig davon fernhalten wollen? Das kann es ja auch nicht sein.
    Doch der Professor zögerte. Was er vorhatte, war nicht irgendeine Beschwörung, er wollte ein Pulver herstellen, das eigentlich nur unter Anrufung schwarzmagischer Kräfte seine Wirkung entfalten sollte. Zamorra hatte zwar bereits einen Plan, wie er die schwarze Magie vom Schloss und dem Patienten fernhalten konnte - die magische Kreide in seiner Tasche war ein Teil davon -, aber es war etwas anderes, einen Jugendlichen dabei zusehen zu lassen.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Rhett, sei vernünftig. Wir haben an Fooly gesehen, wie schief es gehen kann. Ich dachte, das Amulett sei zuverlässig. Und genau genommen war es das auch. Trotzdem liegt Fooly jetzt da oben.«
    »Ich bin auch ein magischer Mensch!«, rief Rhett erbost. »Ihr könnt mich nicht immer behandeln wie einen, der keine Ahnung von Magie hat! Ich will auch etwas tun, damit es meinem besten Freund besser geht!«
    »Ich weiß. Und du hast schon viel getan, indem du William geholfen hast. Aber das hier ist, so blöd es sich auch anhören mag, einfach zu gefährlich für dich. Wenn das hier vorbei ist, dann finden wir sicher einen Weg, wie wir dich in die weiße Magie einführen können. Sprich mich darauf an. Aber jetzt nicht.«
    Zamorra hatte versucht, seiner Stimme einen endgültigen Klang zu geben. Es schien angekommen zu sein: Rhett warf ihm noch einen wütenden Blick zu. Dann drehte er sich auf dem Absatz um und ging wieder ins Haus. Die große Eingangstür fiel donnernd hinter ihm ins Schloss. Zamorra sah zu seinem Hausfaktotum hinüber. »Ich glaube, heute schaffe ich es, alle zu verärgern, die mit mir zu tun haben. Sie sollten sich also von mir fernhalten, William!«
    William verbeugte sich kurz und förmlich. »Fühlen Sie sich frei, das zu tun, Monsieur! Ich werde wie immer Ihr ergebener Diener sein.«
    Zamorra musste schmunzeln, obwohl ihm eigentlich nicht zum Lachen zumute war. »Danke, es baut mich auf, dass wenigstens Sie der Alte geblieben sind«, meinte er. »Aber lassen Sie uns loslegen.«
    ***
    Nicole stand oben im Arbeitszimmer am Fenster und sah in den Burghof hinab.
    Sie war immer noch wütend. Wie konnte ihr Gefährte denn nur so dumm sein? Hier, inmitten einer weißmagischen Schutzkuppel ein Ritual durchzuführen, das unter anderem beinhaltete, Satan selbst anzurufen!
    Sie hatte natürlich mit dem Gedanken gespielt, dass Zamorra vielleicht versuchen würde, die schwarze Magie in diesem Ritual zu überlisten. Ja, einerseits war sie sich ganz sicher, dass er genau das vorhatte. Immerhin, das Wissen und die Erfahrung dazu hatte er, das

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