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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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dass es so ist. Mist, elender. Wo soll das noch hin führen? Und was kann ich dagegen tun? Keine Ahnung. Oder sollten wir vielleicht doch mal in der Eheberatung vorsprechen? Ach, Schwachsinn. Ich muss schauen, dass ich das Amulett wieder hin kriege. Irgendwie muss ich an Taran rankommen und mal ein ernstes Wörtchen mit dem feigen Hund reden. Vielleicht könnte Asmodis da ja doch…
    Einfach nur zusehen, wie das Ganze noch mehr ausuferte, würde er auf keinen Fall. Er wollte Nici nicht verlieren. Denn was das bedeutete, das hatte er in aller Deutlichkeit eingehämmert bekommen. Es war die schlimmste Erfahrung seines Lebens gewesen. Kein Traum, sondern grauenhafte Realität, auch wenn ihm die Ereignisse heute nur noch wie ein Traum vorkamen.
    Bei der Vernichtung der unzähligen Spiegelwelten mit ihren Abermilliarden Bewohnern war eine gigantische Katastrophe im Multiversum entstanden. Aus den Fetzen der zerstörten Spiegelwelten - anders konnte sich Zamorra den Vorgang nicht verdeutlichen - hatte sich eine letzte, finale Spiegelwelt gebildet. Der Meister des Übersinnlichen, der das Entstehen der Spiegelwelten durch seine Zeitreisen erst möglich gemacht hatte, war als Verursacher und deswegen wichtigster Faktor des Spiegelweltengebildes in die finale Spiegelwelt gezogen worden und hatte dort seine ganz persönliche Hölle erlebt. Nicole war gestorben, Fooly, Rhett, Patricia, Mostache und viele andere seiner Freunde und Bekannten ebenso, Château Montagne war zerstört worden, er hatte seine Heimat verloren und hatte sich zum widerlichsten Dämonenknecht erniedrigt. In Asmodis' Auftrag hatte er gemordet und vergewaltigt und auch sonst die ungeheuerlichsten Dinge getan - alles in dem Bestreben, Nici wieder zurück zu bekommen, deren Verlust er nicht hatte überwinden können.
    Ein seltsames Wesen namens Veta hatte ihn schließlich aufgeklärt und ihm den Weg zurück in seine eigene Welt gewiesen. Du, Professor Zamorra, bist wichtig auf deiner Welt, damit das Licht nicht unterliegt. Chaos und Ordnung ringen seit allen Zeiten miteinander und immer hat es Wesen gegeben, die in diesem Kampf ein Bollwerk für die eine oder andere Seite dargestellt haben. Du bist ein solches Wesen , hatte Veta gesagt und Zamorra hatte diese Sätze immer noch wortgetreu im Ohr.
    Bis heute wusste der Meister des Übersinnlichen nicht, wie lange er tatsächlich auf dieser finalen Spiegelwelt gewesen war, wie lange seine Leiden in Realzeit gedauert hatten. Er hatte Nicole nie danach gefragt, er hatte ihr auch nicht erzählt, was ihm widerfahren war. Denn während seines Aufenthalts in der finalen Spiegelwelt hatte eine Spiegelung seiner selbst seinen Platz hier eingenommen, eine Spiegelung, die vielleicht sogar er selbst gewesen war, ganz anders als der erste Spiegelwelt-Zamorra, der sein negatives Gegenstück gewesen war. Der Professor wusste es nicht, würde es auch niemals erfahren. Denn als er in seine Welt zurück gefunden hatte, hatte er sein eigenes Spiegelbild töten müssen. [3]
    Nicole hatte nichts davon mitbekommen. Und er würde ihr auch nichts davon erzählen. Vorläufig wenigstens nicht. Obwohl er es manchmal gerne getan hätte, um sich die ungeheure Last von der Seele zu reden, denn die Vorgänge bedrückten ihn stark, vor allem in den Phasen zwischen Wachen und Schlafen, wenn Probleme besonders intensiv und unangenehm erlebt werden. Aber er schaffte es nicht, darüber zu reden, denn er schämte sich zu sehr für das, was er getan hatte.
    Warum hat auf dieser finalen Spiegelwelt das Böse, Dämonische auf ganzer Linie gesiegt? Wieder stellte sich Zamorra diese so zentrale Frage, die er sich in den letzten Monaten so oft gestellt hatte und auf die er immer noch nicht wirklich eine Antwort geben konnte. Es hing möglicherweise damit zusammen, dass drohende Zeitparadoxa nur durch das Entstehen der Spiegelwelten hatten vermieden werden können. Paradoxa, die dem Multiversum noch weitaus katastrophaleren Schaden zugefügt hätten als der Zusammenbruch der Spiegelwelten. Möglicherweise hätten diese Paradoxa das komplette Multiversum auseinander fliegen, vergehen lassen, was auch immer. In diesem ganzen Ereigniskomplex steckte also eine Menge zerstörerischer und damit negativer Energie. Hatte also diese die Entwicklung auf der finalen Spiegelwelt beeinflusst?
    Und was ist überhaupt mit dieser finalen Spiegelwelt? Muss sie weiter existieren, um die drohenden Zeitparadoxa auch künftig abzuwenden? Oder kann sich das Multiversum mit der

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