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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Meister des Übersinnlichen lehnte sich zurück, stellte die Beine breit, ließ die Daumen der verschränkten Hände umeinander kreisen und grinste. »Immer heraus damit, William. Ich kann beinahe jeden Wunsch erfüllen, nur einen nicht. Sollte es sich um eine beabsichtigte Gehaltserhöhung handeln, können Sie gleich wieder auf dem Absatz kehrt machen und sich schleichen. Bei den horrenden Ausgaben meiner Lebensabschnittspartnerin in diversen Pariser und Lyoner Boutiquen, wo sie sich auch in diesen Augenblicken herumtreiben dürfte, ist das im Moment schlichtweg unmöglich. Ich müsste dafür einige Ländereien verkaufen.«
    »Es handelt sich nicht um Geld, Monsieur. Ganz sicher nicht, denn Sie wissen hoffentlich, dass ich mit dem, was Sie mir als monatliches Salär zugestehen, sehr zufrieden bin, dass ich es sogar als äußerst großzügig bezeichnen würde.«
    »Na, dann bin ich ja zufrieden.« William setzte sich auf ein Handzeichen Zamorras hin diesem gegenüber. »Es handelt sich vielmehr um meine Cousine Amabel Hartley.«
    »Sie haben eine Cousine?«
    »Natürlich, Monsieur, warum nicht?«
    »Ja, warum eigentlich nicht?« Mit dieser wenig geistreichen Bemerkung drückte Zamorra aus, dass er eigentlich gar nichts über Williams Familienverhältnisse wusste, zumindest nicht viel. Er hatte sich niemals darum gekümmert. Warum auch?
    »Ja, ich habe also eine Cousine. Amabel ist ungleich erfolgreicher als ich, was die beruflichen Karrieren anbelangt und hat es bis zur Gutsverwalterin auf dem wunderschönen Besitz Dumbarton Courte in den wunderschönen schottischen Highlands gebracht.«
    »Das ist doch Ihre wunderschöne Heimat, William, nicht wahr? Wo genau liegt dieses Dumbarton Courte?«
    »Nahe Braemar.«
    »Kenne ich. Dort finden doch alljährlich die Highlandgames statt.«
    »Ja. Die bekanntesten allerdings nur, denn es gibt Hunderte dieser Veranstaltungen in Schottland. Sie stehen übrigens wieder kurz bevor.«
    »Gut. Was ist nun also mit Ihrer Cousine?«
    »Amabel ist in großer Sorge um sich und ihre Tochter Cynthia, die übrigens eine äußerst nette, wohl erzogene junge Lady ist. Meine Cousine ist sich sicher, dass ein dämonisches Wesen sein Unwesen treibt und dass weitere Menschenleben in Gefahr sind. Denn es hat bereits ein Opfer gegeben.«
    »Hm. Diese Leiche ist nicht zufälligerweise gleich wieder verschwunden?«
    »Monsieur?«
    »Ach, vergessen Sie's, William. War nur ein blöder Scherz. Wie kommt Ihre Cousine darauf, dass es sich um eine dämonische Attacke handelt?«
    »Entschuldigen Sie, ich habe sie nicht nach Details gefragt. Sie war so aufgeregt und voller Angst am Telefon. Wenn Sie wollen, können Sie das auch selber tun. Nun, Monsieur, ich habe ihr natürlich schon einige Male erzählt, welcher Profession Sie nachgehen und nun hat sie angefragt, ob ich nicht ein gutes Wort für sie einlegen könnte, dass Sie Dumbarton Courte einen Besuch abstatten und sich des Problems annehmen.«
    Zamorra überlegte nicht lange. »Natürlich werde ich dort mal nach dem Rechten sehen, William. Auch wenn Sie der Ansicht sind, dass Verwalterin auf einem popeligen Highland-Gut der wesentlich bessere Job sei als Butler bei Zamorras.«
    William erhob sich halb aus seinem Sessel. »Um Himmelsgotteswillen, Monsieur, so war das nicht gemeint. Da haben Sie mich völlig missverstanden.«
    Zamorra redete dem Butler beide Handflächen entgegen. »Jetzt bleiben Sie doch sitzen und trinken noch einen Whisky mit mir, einverstanden? Danach rufe ich mal bei Ihrer Cousine an.«
    ***
    El Paso, Hotel Minerva
    Taran materialisierte in unmittelbarer Nähe seines Ziels. Nackt. Nur eine Tür trennte ihn von der Person, die er erreichen wollte. Mit voller Absicht hatte er sich nicht in denselben Raum gesendet, denn er wollte die Zielperson nicht erschrecken.
    Taran, Gestalt gewordenes Amulettbewusstsein, formte Kleidung um seinen silberfarbenen Körper, mit der er in dieser Umgebung nicht auffiel. Dann begann er, sein Aussehen zu verändern.
    Wenn er sich zu einer Zielperson sendete , wie er das nannte, nahm er zunächst einmal automatisch deren Aussehen an. Dagegen war er machtlos, dies lag in seiner magischen Natur. Und es war mit ein Grund, warum es das Amulettbewusstsein möglichst vermied, direkt neben einer Zielperson aufzutauchen. Denn wenn jemand urplötzlich seinem Ebenbild gegenüber stand, konnte das einen schweren Schock nach sich ziehen, vielleicht sogar deren Tod. Vor allem bei Personen, die nichts mit Magie am Hut

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