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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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nicht so recht passen, dass ihm Shackleton eine Pistole samt Munition gegeben hatte, mit der dringenden Bitte, sie im Ernstfall zu benutzen, was immer er mit diesen reichlich nebulösen Worten auch meinte.
    Wie auch immer. Im Moment gehörte Steve Kreis wohl zu den am meisten gefährdeten Personen auf der ganzen Welt, auch wenn er das immer noch für einen schlechten Scherz hielt. Dass er sich nun hier, in diesem Hotel der Tendyke Industries bewachen ließ, hing eher damit zusammen, dass ihm der Geschäftsführer dieses Ladens, Rhet Riker hieß er wohl, nicht nur fünftausend Dollar im Voraus bezahlt hatte, sondern ihm das Hundertfache in Aussicht stellte, wenn er erfolgreich war.
    Unglaublich. Da denkt man an nichts Böses und wird von einem Moment auf den anderen zum VIP…
    Aber noch durfte er nicht an die Arbeit gehen, denn laut Shackleton musste sich Riker erst das Okay des allerobersten Bosses einholen. Und das war nun mal der Typ, nach dem der gesamte Konzern benannt war.
    Steve Kreis legte die Sperrkette vor und öffnete die Wohnungstür ein kleines Stück. »Was kann ich für Sie tun, Lady?«, fragte er etwas heiser.
    Die blonde Schönheit lächelte. »Sie sind Mister Steve Kreis?«
    »Seit Geburt«, bestätigte er und der Klumpen in seinem Magen wurde noch dicker. Irgendetwas an der Frau kam ihm bekannt vor. Als ob er sie schon einmal gesehen hätte. Aber wo? Bei no tears vielleicht?
    »Öffnen Sie bitte die Tür, Mister Kreis.« Das Lächeln der Frau verstärkte sich. Betörender Parfümgeruch wehte nun zu dem jungen Mann herüber.
    Kreis machte keinerlei Anstalten, die Sperrkette zurück zu schieben.
    »Ich komme direkt aus dem Büro«, schob sie hinterher. »Shack hat mich geschickt. Es gibt da… ein Problem. Er will, dass Sie es auch sehen.«
    »Ich soll mitkommen?«
    »Deswegen bin ich hier, ja. Ich werde Sie zum T.I. -Building fahren und ein wenig Ihren Bodyguard spielen, wissen Sie.«
    Kreis wurde plötzlich von dem nicht sonderlich erhebenden Gefühl geplagt, die Blonde sehe eine Art Debilen in ihm, mit dem man möglichst schonend und übertrieben freundlich umgehen musste.
    »Äh, ja. Wenn Mister Shackleton es will, klar, ich komme. Wie… äh heißen Sie?«
    »Shy.« Sie lächelte nun womöglich noch wärmer.
    »Shy, okay. Und weiter?«
    »Reicht Ihnen das nicht, Mister Kreis?«
    »Wie? Doch, natürlich. Also gut, wie Sie wollen.« Kreis schob die Sperrkette zurück.
    Und ich habe die Frau doch schon mal irgendwo gesehen , dachte er. Zudem kam ihm noch irgendetwas komisch vor, aber auch das konnte er nicht greifen.
    »Warten Sie bitte einen Moment, äh Shy. Ich bin in ein paar Augenblicken wieder zurück.« Kreis schloss die Tür und ging ins Zimmer zurück. Er öffnete das Schubfach des Schreibtisches und nahm das Clipholster mit der Waffe heraus. Geschickt heftete er es an seinen Gürtel und zerrte sein Hemd darüber. Shackleton hatte ihn gebeten, die Waffe immer zu tragen, wenn er sich außerhalb des Hotels bewegte. Total verrückt. Wie im Krimi. Aber Kreis tat es mit Stolz, weil ihm das einen ungeheuren Selbstbewusstseinsschub gab und er schon immer ein Faible für Waffen gehabt hatte, durchaus gleichberechtigt mit seinem Hang zu Computerspielen aller Art. Gekauft hatte er sich allerdings nie eine, keine Schusswaffe jedenfalls.
    Als Kreis die Jacke vom Garderobenhaken nahm, wurde die Badtür von innen geöffnet!
    Es durchfuhr ihn wie ein Blitz. Einen Moment lang stand er starr vor Schreck, sein Herz pochte hoch oben im Hals.
    Ein Fremder trat aus dem Bad!
    Die Lähmung wich. Kreis keuchte und schleuderte dem Mann die Jacke entgegen. Während sie dem Fremden ins Gesicht klatschte, flog die SIG Sauer förmlich in Kreis' Hand. Den Schlitten zurück zu ziehen und den Zeigefinger an den Abzug zu legen war eins.
    »Rühr dich bloß nicht, Mann«, warnte Kreis mit krächzender Stimme. »Eine kleine Bewegung und ich drücke ab. Ich bin so was von nervös, das glaubst du nicht…«
    ***
    El Paso, T.I.-Building
    Robert Tendyke schaute aus seinem Büro im T.I. -Building durch die große Panoramascheibe über den Rio Grande hinweg nach Ciudad Juárez hinüber. Er hatte die Beine auf den Tisch gelegt und wartete auf seinen Geschäftsführer Rhet Riker. Kurze Zeit später summte das Kommunikationsgerät auf seinem Schreibtisch. Emma Wigeloh meldete Riker an.
    »Soll reinkommen«, befahl Tendyke. »Aber tun Sie mir den Gefallen, Emma und lassen Sie ihn noch eine Minute zappeln, ja?«
    »Ja, natürlich,

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