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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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lächelte verlegen, »äh, weißt du, Zamorra, wollte ich sagen. Ich denke, dass wir auch dabei bleiben sollten, wenn wir unter uns sind. Nicht, dass noch einer aus der Rolle fällt.«
    »Du hast völlig recht, Amabel.« Er lächelte.
    Sie lächelte zurück. »Also, schön, dass ich dich mal kennenlerne, Zamorra. William schwärmt in den höchsten Tönen von dir. Aber, na ja, wenn ich das mal so sagen darf, jemand, der Geister und Dämonen jagt, den hätte ich mir ganz anders vorgestellt.«
    »Ich weiß. Alt und genau so hässlich wie das Klientel, die ich jage. Mach dir nichts draus, geht den Meisten so. Ich…«
    Es polterte vor der Tür. Sie wurde aufgerissen. Ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen stürmte herein. »He, Mum, bist du da? Ich…«
    Das Mädchen verstummte und starrte den Professor an. Zamorra lächelte in das weiß geschminkte Gesicht mit den streng nach hinten gekämmten, pechschwarzen Haaren, den schwarzen Lidschatten und Wimpern und den zahlreichen Lippen- und Nasenpiercings. Die großen runden Ohrringe, durch die bequem ein Tiger hätte springen können, sowie die schwarze Kleidung rundeten das etwas gewöhnungsbedürftige Erscheinungsbild ab. »Du musst Cynthia sein«, sagte er freundlich.
    »Natürlich bin ich Cynthia«, erwiderte sie patzig und funkelte ihn an. »Und wer sind Sie? Wieder einer von den Internettypen, die bloß meine Mum flach legen wollen? Vergessen…«
    »Cynthia«, fuhr Amabel Hartley auf. »Was erlaubst du dir? Sofort entschuldigst du dich bei Zamorra. Er ist ein alter Freund von mir. Ich habe dir gesagt, dass er uns besucht.«
    Das Mädchen schien nur wenig beeindruckt zu sein. »Ja, stimmt, hast du gesagt. Aber gerade die alten Freunde sind die Schlimmsten, wegen dem Flachlegen, meine ich. Vor allem, wenn sie so aussehen wie Sie, Zamorra. Kerle wie ihr meint doch, dass ihr Jede auf die Matte…«
    »Cynthia!« Amabel stand auf und starrte ihre Tochter aus zornfunkelnden Augen an. »Es reicht jetzt. Raus hier! Wir sprechen uns noch, Lady. Du hast gerade extrem überzogen. Das dulde ich nicht.«
    »Ist doch wahr«, murmelte das Mädchen, trollte sich aber.
    »Entschuldige, Zamorra«, sagte Amabel. »Das ist mir jetzt schrecklich peinlich. So ist sie nicht immer. Sie kann auch ganz lieb sein.«
    »Kein Problem. Mach dir keine Sorgen, Amabel, ich kann das ganz gut ab. In dem Alter sind sie eben so. Und Cynthia scheint nun mal ein ziemliches Rebellenköpfchen zu sein.«
    »Ja«, seufzte Amabel und führte die Teetasse zum Mund. »So könnte man das durchaus nennen.«
    »Hat sie das von dir?« Zamorra grinste. Er kam sich vor, als würden sie beide sich tatsächlich schon seit Jahrzehnten kennen. Er fühlte sich wohl in Amabels Gesellschaft.
    »Nein, wenn schon, dann von ihrem Dad. Aber Joseph, mein Mann, ist vor sechs Jahren gestorben. Er ist hier auf Dumbarton vom Nordturm gestürzt. Bis heute weiß niemand, was da passiert ist, eine ganz mysteriöse Sache. Cynthia hat ihren Vater sehr geliebt, ich glaube, sie hat seinen Tod bis heute noch nicht richtig verwunden.«
    »Hm. Und wenn ich Cynthias Worte richtig interpretiere, dann suchst du dir im Internet einen neuen Partner?«
    Amabel schaute verlegen in ihre Tasse. »Ja, stimmt. Aber das will ich eigentlich nicht an die große Glocke hängen. Und Cynthia ist sowieso total dagegen. Sie sagt, im Netz würden sich nur Psychos bewegen, jedenfalls, was die zwischenmenschlichen Kontakte anbelangt.« Sie quälte sich ein kleines Lächeln ab. »Na ja, ich hatte drei, vier Dates, aber das war tatsächlich nichts.«
    Zamorra wechselte schnell das Thema, da er sah, dass es Amabel unangenehm berührte. Sie kamen langsam auf den Grund seines Hierseins zu sprechen.
    »Wenn du so nett wärst, mir nochmals alle Details zu erzählen«, bat er.
    Sie nickte. »Ja, natürlich. Weißt du, Myrtle Ledford war eine Freundin von mir. Wir haben uns gut verstanden, obwohl sie Engländerin war. Und das nicht nur, weil uns ein gemeinsames Schicksal verbindet. Denn auch ihr Verlobter ist früh ums Leben gekommen, bei einem Autounfall. Myrtle arbeitete zuletzt in der Forstverwaltung von Balmoral Castle und da haben wir uns auch kennen gelernt.«
    Amabel schaute für einen Moment gedankenverloren zum Fenster hinaus in den Park. »Myrtle jagte auch sehr gerne und sie bekam die Jagdlizenz für Glen Trossach zugeschanzt, was übrigens dem Herrn dieses Anwesens, Sir Iain, ein arger Dorn im Auge war. Denn er hätte sie auch gerne gehabt. Und wieder mal haben

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