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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Originalschwarte nach. Obwohl mich Sir Iain sicher umbringen und dann foltern lässt, wenn ausgerechnet ich die alte Schwarte crashe…
    Die Originalchroniken standen in einem Schrank, um sie vor Lichteinfall zu schützen. Cynthia wusste längst, wo der Schlüssel lagerte. Sie schloss auf und schaute nach dem dritten Band. Dort würde sie alles über Sir Donald finden. Denn die Übersetzungsordner waren genau wie die Originale aufgebaut. Cynthia hätte ganz sicher kein Wort lesen können, aber darum ging es ihr im Moment nicht. Instinktiv ahnte sie, dass auch das Original verschwunden war.
    Und sie behielt recht. Der dritte Band fehlte komplett.
    Was hat das verdammte Schwein bloß vor?
    ***
    Zamorra wollte sich Sir Donalds ausgetauschtes Bildnis umgehend ansehen. An Amabels Seite ging er zum Haupthaus hinüber. Auf dem Hof trafen sie Sir Iain Sutherland of that Ilk. Der etwa sechzigjährige Mann mit dem grauen Haarkranz, dem weißen Walross-Schnurrbart, den Pausbäckchen und den dicken Tränensäcken unter den Augen war sicher keine Schönheit. Aber er musterte Zamorra aus klaren, blauen Augen. Ihm schien zu gefallen, was er sah, denn ein freundliches Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Ah, müssen Sir Zamorra de Montagne sein, nicht wahr? Missis Hartley hat Sie bereits angekündigt, freue mich, Sie kennen zu lernen. Seien Sie willkommen auf Dumbarton Courte, Sir.«
    Sir Iain trat zu Zamorra und schüttelte ihm kräftig die Hand. Sein Lächeln verstärkte sich, als Zamorra den mörderischen Händedruck mühelos erwiderte. »Scheinen keiner von diesen verweichten Festlandadeligen zu sein, deren ganzes Geschäft es ist, herauszufinden, wie sie im Fernsehen und in der Zeitung am vorteilhaftesten rüberkommen. Pfui Teufel. Können zupacken, Sir, was?«
    »Man tut, was man kann, Sir Iain.« Zamorra gab das Lächeln zurück. »Danke für Ihren Willkommensgruß. Ich fühle mich bereits wohl hier. Dumbarton ist ein wunderschönes Stückchen Erde mit tollen Menschen.« Unwillkürlich wanderte sein Blick zu der neben ihm stehenden Amabel. »Aber nennen Sie mich doch einfach Zamorra.«
    Sir Iain sah fast entrüstet drein. »Respekt und Ehre, wem Respekt und Ehre gebühren. Müssen mir den Gefallen tun und heute Abend unbedingt mein Gast sein, Sir Zamorra. Mit Missis Hartley zusammen natürlich. Lade Sie auf Wildente und ein Glas Whisky ein.«
    »Ich fühle mich geehrt, Sir Iain. Sehr gerne. Ich meine, natürlich nur, wenn es Amabel passt.«
    Sie nickte. »Oh ja, natürlich, kein Problem.«
    »Und Sie und Missis Hartley sind alte Freunde? Entschuldigen Sie meine Neugierde.«
    »Fragen Sie ruhig, Sir Iain. Wir haben uns vor vielen Jahren im Urlaub in Südfrankreich kennen gelernt und waren kurze Zeit zusammen, wie man heute so schön sagt. Aber da jeder seine eigenen Pläne hatte, konnte das auf Dauer nicht gut gehen. Wir sind allerdings Freunde geblieben und hatten über all die Jahre immer mal wieder sporadischen Kontakt. Und jetzt, da ich ohnehin geschäftlich im wunderschönen Schottland zu tun habe, dachte ich mir, nimm doch mal ein paar Tage frei und besuch deine alte Freundin Amabel, um zu sehen, was aus ihr geworden ist.«
    »Wundervolle Idee. Habe jetzt momentan nur keine Zeit, Sir Zamorra, würde Sie sonst gerne höchstpersönlich auf Dumbarton Courte herumführen. Muss aber noch ein Problem mit einem meiner Pächter besprechen. Kennen Sie ja sicher auch. Nicht alle sind zuverlässig. Befürchte, dass ich sogar ein wenig den Stock auf seinem Rücken tanzen lassen muss. Aber das mit der Hausführung holen wir nach, versprochen. Bis heute Abend, denn.«
    »Ich wollte mit Zamorra gerade ins Haupthaus gehen«, meldete sich Amabel zu Wort. »Wenn Sie die Führung aber höchstpersönlich übernehmen wollen, Sir, dann…«
    Sir Iain, mit brauner Cordhose und blaurotem Hemd angetan, war bereits auf dem Weg zu einem großen Jeep, der etwas abseits parkte. Er drehte sich noch einmal halb um. »Nein, Missis Hartley, schon gut, machen Sie. Aber lassen Sie ein bisschen was für mich übrig. Einverstanden?«
    »Sir Iain ist sehr stolz auf seinen Besitz«, sagte Amabel, als sie ins Haupthaus gingen. »Er wird ihn dir mit Begeisterung zeigen. Du wirst eine Eselsgeduld brauchen, Zamorra, denn er erzählt sehr weitschweifig. Deswegen machen wir jetzt nur das Bild. Sonst musst du dir alles doppelt anhören.«
    Sie betraten das Haupthaus. Und standen umgehend in der großen, prächtigen Empfangshalle mit Ritterrüstungen, Waffen und

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