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0915 - Macht des Schicksals

0915 - Macht des Schicksals

Titel: 0915 - Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch auf den Beinen. Aus seinem Rücken ragten die Schäfte der Pfeile. Der Körper war nach vorn gedrückt worden, ebenso die Arme. Er hatte sie gesenkt, und mit der Schwertklinge stützte er sich am Boden ab.
    Es quoll kein Blut aus der Wunde. Er stand einfach nur da, als würde er auf etwas warten. Plötzlich fing er an zu zittern, dann ruckte zuerst sein Kopf vor, und einen Augenblick später verließ ihn die Kraft. Über das Schwert hinweg fiel er zu Boden und blieb auf dem Bauch liegen.
    Vorbei…
    Es gab ihn nicht mehr.
    Tot!
    Ich wußte selbst nicht, was ich noch denken sollte. All das, was ich hatte verhindern wollen, war letztendlich eingetroffen, und plötzlich stand ich allein in dieser verdammten Zeit, abgesehen von der Horde, die sicherlich auf eine zweite Leiche wartete.
    Die beiden Schützen hatten bereits neue Pfeile aufgelegt und die Bögen so gedreht, daß sie auf mich zielten. Andere hielten ihre Lanzen stoßbereit, und für einen langen Moment war so etwas wie Ruhe eingetreten, abgesehen vom Stöhnen der Verletzten.
    Ich stand noch immer mit dem Rücken zur Wand. Es brachte mir nichts. Die Männer waren einfach in der Überzahl und auch wild entschlossen, ihre Feinde zu töten.
    Was tun?
    Die Beretta ziehen und schießen? Darauf hoffen, daß einige Kugeln ausreichten, um sie in die Flucht zu schlagen. Pistolen gab es zu dieser Zeit noch nicht, der Schreck über die Schüsse würde sie sicherlich lähmen, aber ob ich sie damit in die Flucht treiben konnte, war mehr als fraglich.
    Ich wollte überleben und versuchte es deshalb auf eine andere Art und Weise, die ebenfalls verständlich war.
    Ich warf mein Schwert weg. Es rutschte über den Boden und ich hob die Arme.
    Der Mann, den ich niedergeschlagen hatte, kam wieder zu sich und war dabei sich aufzurichten. Er hatte aber noch nicht den Überblick.
    Auch die anderen schauten mich aus großen Augen an, als könnten sie meine Reaktion nicht begreifen.
    Zwei von ihnen flüsterten sich etwas zu, aber keiner tat etwas oder griff mich an. Mit ihren Waffen hielten sie mich unter Kontrolle. Sie schauten auch nicht eben siegessicher, eher skeptisch, denn ich mußte ihnen in meinem Outfit vorkommen wie ein Besucher aus dem All.
    Sie kamen mit mir nicht zurecht. Sie vermißten die Rüstung, das Kettenhemd, die Stiefel, eine Rüstung oder einen Helm. Ich sah auch nicht so verschwitzt und verdreckt aus, wie gesagt, sie konnten mit mir nichts anfangen, und sie waren es zudem gewohnt, Befehle entgegenzunehmen, und zwar von ihrem Anführer, den es auch gab.
    Es war der Mann, den ich mit der flachen Klinge niedergeschlagen hatte.
    Er hatte sich wieder auf die Beine gestellt. Mit einer beinahe wütend wirkenden Bewegung wischte er sich das Blut von der Wange und schüttelte die Tropfen ab.
    Dann starrte er mich an.
    Sein Blick war nicht glasig, aber auch nicht klar. Er schwankte irgendwo dazwischen. Im Vergleich zu den anderen Kämpfern war er ziemlich groß. Er wußte, was er wert war, stellte sich direkt vor mich und stemmte seine Hände in die Hüften.
    Dann sprach er.
    Ich konnte ihn nicht verstehen. Er hatte zu schnell geredet, in einem alten Französisch zudem, aber ich tat ihm den Gefallen und gab ihm eine Antwort.
    »Ich denke, wir sollten sprechen und einige Erklärungen für uns herausfinden.«
    Der Mann schrie einen Befehl. Diesmal galten die Worte nicht mir, sondern seinen Leuten, die darauf nur gewartet hatten, denn sie reagierten sofort.
    Ich kriegte fürchterliche Angst, als sie auf mich zustürmten. Meine Hand zuckte bereits zur Beretta, und doch ließ ich sie stecken.
    Sie wollten mich nicht sofort töten. Sie kamen nur, um mich zu packen, und das ließ ich mit mir geschehen. Harte Hände rissen mich zu Boden. Ich bekam einige Schläge ab, die glücklicherweise nicht mein Gesicht trafen. Für die Soldaten war es wichtig, daß ich auf dem Rücken lag und wehrlos war.
    Um es auch zu bleiben, preßten zwei meine Arme auf den Boden und zwei andere meine Beine.
    Ich traf auch keine Anstalten, mich zu wehren. Es wäre genau das Falsche gewesen. Und so wartete ich ab, was die Männer mit mir vorhatten. Es konnte durchaus sein, daß ich mich irrte, aber ich ging auch jetzt davon aus, daß ihre Neugierde größer war als der Wunsch, mich ins Jenseits zu befördern.
    Vorerst zumindest.
    Der Anführer scheuchte einige Typen zur Seite, die ihm im Weg standen. Er brauchte freie Bahn, um sich mit mir unterhalten zu können. Dicht vor meinen Füßen blieb er

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