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0915 - Macht des Schicksals

0915 - Macht des Schicksals

Titel: 0915 - Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genau zu wissen, wo sich ihr Mann befand.
    Wieder lachte sie. Diesmal nicht kichernd, sondern lauter. »Ich weiß, daß du dich versteckt hältst, Horace. Ich weiß es genau. Aber ich werde dich packen. Ich hole dich. Ich komme…«
    Er sah sie von der Tür weggehen. Er hörte sie auch husten. Dann schlug sie mit dem Gewehrlauf gegen die Karosserie, als wollten sie schon den Totengong läuten.
    Und sie ging weiter.
    Schrapp - schrapp - schrapp…
    So hörte es sich an, als sie mit den Sohlen über den Boden schleifte. In den folgenden Sekunden konnte sich das Schicksal des Mannes entscheiden. Wenn sie ihn entdeckte und schnell genug war, hatte er auch keine Chance, schnell genug unter dem Wagen hervorkriechen zu können. Dann schoß sie das Magazin leer, und irgendeine Kugel würde ihn sicherlich erwischen oder sogar töten.
    Wieder sprach sie mit ihm, obwohl sie ihren Mann nicht sah. »Ich weiß, Horace, daß du dich in meiner Nähe aufhältst. Ich weiß es genau. Zeig dich lieber, dann ist es vorbei.«
    Sinclair grinste nur. Es war ein bitteres Grinsen. Er konnte sich noch immer nicht vorstellen, daß seine Frau ihn eiskalt killen wollte. Das war für ihn einfach zu schrecklich.
    Sie schlich weiter, und der unter dem Wagen liegende Mann behielt sie genau im Auge. Er wußte zudem, daß er sich etwas einfallen lassen mußte. Es war nicht gut, wenn er inaktiv blieb, und seine Augen suchten bereits die Umgebung ab.
    Der Untergrund war nicht glatt. Kein Beton, sondern kleine Steine und auch Kies bildeten den Belag.
    Sehr behutsam und so leise wie möglich sammelte Horace F. Sinclair einige Steine ein. Er sorgte auch dafür, daß sie nicht gegeneinander klickten, als er sie auf seine rechte Handfläche legte und die Hand dann zu einer Faust schloß.
    Im Liegen holte er etwas aus, und sein Arm schwebte dabei dicht über dem Boden.
    Dann öffnete er die Hand - und warf die Steine.
    Beide hörten die Geräusche.
    Sie sprangen auf, sie tickten gegen andere, sie rollten weiter, und Horace F. Sinclair sah anhand der Beinbewegungen, wie seine mordlüsterne Frau herumfuhr.
    Jetzt drehte sie dem Wagen den Rücken zu. Zumindest für einen Moment, die Chance mußte er nutzen.
    Er drückte sich zurück. Ein Schuß peitschte auf. Die Kugel mußte dort gelandet sein, wo auch die Steine aufgeprallt waren, aber sie hatte nicht das Ziel getroffen, das Mary ausgesucht hatte.
    Sie fluchte.
    Horace war bereits am Heck des Rovers wieder aufgetaucht. Er quälte sich auf die Beine und dachte nur an eines.
    An Flucht, an Deckung.
    Aber wo?
    Trotzdem rannte er los!
    ***
    Der Weg zur Haustür hin war ihm versperrt, den konnte Mary von ihrem Standort aus sehr genau überblicken. Ihm blieb nur die Chance, auf die Garage zuzulaufen, deren Tor offenstand.
    Und so hetzte er los.
    Er schaute nicht zurück, er wollte nichts sehen, für ihn war wichtig, zunächst um die Hausecke zu kommen, um vor einer Kugel sicher zu sein. Der Untergrund kam ihm glatt vor. Er glaubte, Riesenschritte zu machen, und hatte gleichzeitig den Eindruck, überhaupt nicht von der Stelle zu kommen.
    Ein Netz wurde ihm entgegengeworfen. Er ruderte mit den Armen, bildete sich ein, in dem imaginären Netz zu verfangen - und hörte den ersten Schuß. Die Kugel heulte dicht an seinem rechten Ohr vorbei, sie schrappte über die Wand, aber Horace lief weiter, denn er sah bereits die Mauerecke.
    Mary feuerte wieder.
    Und diese Kugel traf.
    Hörte er sich schreien, hörte er sich nicht schreien? Horace wußte es nicht. Der Schlag wuchtete ihn nach vorn. Er war an der rechten Schulter getroffen worden und prallte gegen die Hauswand. Der Schmerz wühlte dabei durch Arm und Schulter, hörte hinter sich das Kreischen und die überlaute Stimme seiner Frau, die es sogar schaffte, Worte zu formen. »Die nächste Kugel zerschmettert dir den Schädel, Horace. Und dann komme ich mit dem Messer, dem Messer, dem Messer…«
    ***
    Der Tote lebte!
    Was für die einen unfaßbar war, sah ich zwar nicht als normal an, aber ich hatte auch irgendwo damit gerechnet, daß sich St.Clair wieder erheben würde, denn diese Person hatte keine Seele. Es fehlte ihm das eigentliche Leben. Er lebte nicht, er existierte nur. Ich hatte es zwar nicht ausprobiert, aber jemand wie er war sicherlich nicht in der Lage, seine Sinne einzusetzen. Sie konnten nicht vorhanden sein. Und doch unterschied er sich von den üblichen Zombies, denen ich schon des öfteren gegenübergestanden hatte.
    Dieser St.Clair war nicht einfach nur

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