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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Suche nach diesem Objekt haben wir seit undenklicher Zeit das Universum durchstreift und überall unsere Spur hinterlassen, die darauf hinweist, daß ein bestimmter Sektor des Universums von uns bereits durchsucht wurde."
    Ganerc horchte auf.
    „Wie sieht diese Spur aus?" fragte er.
    „Du magst sie gesehen haben, Callibso, ohne zu ahnen, daß wir es waren, die sie hinterließen. Es sind halb in Trümmern liegende Gebäude, deren Grundriß ein Neuneck beschreibt, und an jeder der neun Ecken erhebt sich ein mächtiger Turm."
    Ganerc hatte Mühe, seine Gelassenheit zu wahren.
    „Ihr seid die Trümmerleute!" stieß er hervor. „Und euer Ziel ist die Materiequelle!"
    Kerm-Tzakor fuhr die Augen zwei Fingerbreit weiter aus dem Organkranz und musterte sein Gegenüber aufmerksam.
    „Du bist ein Eingeweihter", erklärte er ernst. „Es wird beiden Seiten zum Nutzen gereichen, wenn wir miteinander sprechen."
     
    *
     
    In der Mitte der Siedlung befand sich ein Gebäude, das sich durch seinen Umfang von anderen Häusern unterschied. Es ragte fünfzig Meter weit auf und hatte das Aussehen eines Turmes. Im Innern jedoch bestand es nur aus einem einzigen Raum, in dem Sitzbänke zu Kreisen angeordnet waren, die in der Mitte einen freien Platz ließen.
    Dieses war der Turm der Besinnung, wie die Loower das Bauwerk nannten, und im Turm der Besinnung traf Ganerc-Callibso mit den Sprechern der Siedlung zusammen, um über sein und ihr Anliegen zu reden.
    Die Geschichte der Loower, die er unter dem Namen „Trümmerleute" kannte, war dem ehemaligen Mächtigen in Umrissen bekannt. Die Trümmerleute, so hieß es, waren einst das Söldnervolk von einer Gruppe Mächtiger gewesen, die lange vor Ganerc und seinen Brüdern auf Geheiß der Mächte jenseits der Materiequelle ausgezogen waren, um Leben und Intelligenz in der Weite des Alls zu verbreiten. Es wußte niemand, was aus den Mächtigen geworden war, in deren Dienst die Trümmerleute gestanden hatten. Die Trümmerleute aber entgingen aus irgendeinem Grund dem Schicksal, das Söldnervölkern üblicherweise vorbestimmt war. Sie versanken nicht im Morast fortschreitender Dekadenz, sondern bewahrten ihre Identität als ein zivilisatorisch und technisch hoch entwickeltes Volk. Weil sie aber wußten, daß das Abgleiten in die Dekadenz der Söldnervölker nicht eine natürliche, sondern vielmehr eine von den Mächten jenseits der Materiequelle aus unbekannten Motiven gesteuerte Entwicklung war, begannen sie, sich vor denen zu fürchten, deren Steuerung sie sich entzogen hatten.
    Niemand in der Weite des Universums wußte genau zu sagen, wie die Trümmerleute sich der Bedrohung durch die Mächte jenseits der Materiequelle zu entziehen gedachten. Um genau zu sein: Niemand war gewiß, daß diese Bedrohung tatsächlich existierte. Aber unter den Eingeweihten hielt sich beharrlich das Gerücht, die Trümmerleute seien auf der Suche nach dem Durchgang durch die Materiequelle, um in den Bereich jenseits der Quelle einzufallen und ihre Bedroher an der Ausführung ihrer Pläne zu hindern.
    Soviel wußte Ganerc-Callibso von den Trümmerleuten, die sich Loower nannten. Er war nie zuvor einem Vertreter ihres Volkes begegnet und hatte den Namen, den sie sich selbst gaben, nie gehört. Jetzt aber wußte er, daß es zwischen ihm und den Siedlern von Erskriannon ein unsichtbares Band gab, das aus ihren beiden scheinbar so verschiedenen Interessen ein gemeinsames Interesse machte. Der Ausgangspunkt der Gemeinsamkeit aber waren die, die niemand jemals zu Gesicht bekommen hatte und von denen niemand wußte, wer sie eigentlich waren: die Mächte jenseits der Materiequelle.
     
    *
     
    Kerm-Tzakor und Basir-Fronth, begleitet von weiteren sieben Loowern, schilderten Ganerc-Callibso die lange Fahrt der’ Quellmeisterflotte, die sie Kairaquola nannten. Der Befehlshaber der Flotte war Pankha-Skrin, der Quellmeister. Der Quellmeister stellte die höchste Stufe der loowerischen Hierarchie dar. Quellmeister waren mit besonderen Gaben und Fähigkeiten ausgestattet, die sie sich im Lauf vieler Jahre durch besonders intensive Beschäftigung mit der Kunst des entelechischen Denkens erwarben. Quellmeister besaßen ebenso wie andere, die die Loower zu ihren Führern zählten, eine ungewöhnlich hohe Lebenserwartung. Pankha-Skrin zum Beispiel war so alt, daß niemand mehr zu sagen vermochte, wann er das hohe Amt eines Quellmeisters übernommen hatte.
    Pankha-Skrin hatte wie seine Vorgänger seine Lebenausfabe darin

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