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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zaphooren sich anschickten, an Bord der Raumschiffe den Raumsektor der Murconschen Burg zu verlassen, war es ihnen übel ergangen. Von denen, die sich zu solchen Versuchen bereit gefunden hatten, war keiner am Leben geblieben. Es gab eine Grenze zwischen dem Raum, in dem sich Murcons Burg befand, dem Seinsraum, und dem restlichen Universum, dem Nirgendraum, die kein menschliches Wesen überschreiten konnte-es sei denn, es befände sich in der Begleitung eines der Mächtigen, wie Murcon einer gewesen war. Murcon aber lebte, seiner ursprünglichen Funktion gegenüber den Freibeutern entsprechend, in der Überlieferung der Zaphooren als der „Gastwirt". Vom Rang eines Gastwirts schien auch der Fremde zu sein, der vor kurzem im Innern der Burg aufgetaucht war und von sich behauptete, dem Volk der Loower anzugehören und über keine besonderen Fähigkeiten zu verfügen ganz und gar nicht über die, die die Zaphooren benötigten, um aus der Enge der Burg zu entkommen.
    Man hatte dem Fremden nicht geglaubt und hielt ihn weiterhin für den Besitzer magischer Kräfte.
    Deswegen eben tobten in der Oberwelt der kosmischen Burg erbitterte Kämpfe zwischen den verschiedenen Interessengemeinschaften, weil eine die andere verdächtigte, sich des Gastwirts bemächtigt zu haben und ihn für ihre eigenen Belange zu benützen.
    Wenn es dem Tollen Vollei gelang, den Gastwirt wieder einzufangen, dann vollbrachte er damit in der Tat eine Leistung, die ihm die Gewerkschaft der Freidenker hoch würde anrechnen müssen. Als er mit Hajlik zusammen zur Verfolgung des Fremden aufbrach, rechnete er sich für sein Vorhaben gute Erfolgschancen aus. Schließlich war er von allen Zaphooren der einzige, der wußte, daß sich der Gastwirt längst nicht mehr in der Oberwelt aufhielt, sondern mit seinem Begleiter, dem humpelnden Tantha, auf dem Weg in die Tiefe war, wo sich die Schleierkuhle befand.
    In der Zwischenzeit hatte der Tolle Vollei erfahren, daß ein Vorstoß in die Tiefen des Großen Gasthauses mit mehr Schrecken verbunden war, als er sich selbst in seinen übelsten Träumen ausgemalt hatte. Die Begegnung mit dem Geist der Vergangenheit in der Halle der beiden Pforten hatte ihm eine panische Angst eingejagt. Sein einziger Gedanke war gewesen, diese höllische Umgebung auf dem schnellsten Wege wieder zu verlassen und zur Oberwelt zurückzukehren.
    Später jedoch hatte er sich zu besinnen angefangen. In der Halle hatte er den Gastwirt und seinen Begleiter gesehen. Was dem Fremden und dem humpelnden Tantha möglich war, das mußte aber auch ihm, dem Tollen Vollei, möglich sein. Er war umgekehrt und hatte die Spur des Gastwirts von neuem aufgenommen.
    Jetzt befand er sich in dem Gang, der hinter der linken Pforte der Schleierkuhle begann, und fühlte einen neuen Mut in sich aufsteigen. Denn er war seit seiner Umkehr bereits Stunden unterwegs, ohne daß sich ihm auch nur eine einzige Unannehmlichkeit in den Weg gestellt hatte.
    Was ihn störte, war Hajliks Teilnahmslosigkeit. Wenn er zu ihr sprach, antwortete sie mit einsilbigen Worten. Von sich aus sagte sie nichts. In ihren Augen schimmerten ‘Angst und Verständnislosigkeit.
     
    *
     
    Eines hatte der Tolle Vollei aus den bisherigen Ereignissen gelernt: Es war gefährlich, zu rasch vorzudringen. Der Gang, durch den er sich mit Hajlik bewegte, hatte viele Abzweigungen und Kreuzungen. Vollei untersuchte jeden Quergang aufmerksam. Dabei ließ er Hajlik gewöhnlich auf der Gangkreuzung zurück. Sie blieb gehorsam stehen, sobald er ihre Hand losließ.
    Bei einer dieser Vorstöße in einen seitlichen Korridor geschah es. Der Tolle Vollei war so weit vorgedrungen, bis er sicher war, daß ihm aus dieser Richtung keine Gefahr drohte. Danach kehrte er um. Der Seitengang war sanft gewunden und dunkel. Als er aus der Ferne den Lichtfleck sah, der den Hauptkorridor markierte, hatte er unwillkürlich den Eindruck, daß dort inzwischen etwas vorgefallen sei. Er gab etwas auf seine Ahnungen und bewegte sich von da an mit höchster Vorsicht.
    In der Nähe der Gangmündung hörte er Geräusche, als sei draußen im Korridor eine Bewegung im Gang.
    Worte jedoch vernahm er nicht. Er hörte das Rascheln von Gewändern und das Tappen von Schritten. Als die Schritte sich zu entfernen begannen, lugte er hinter der Ecke des Ganges hervor. Im Hauptkorridor sah er eine Schar vermummter Gestalten, die Hajlik mit sich führten.
    Der Tolle Vollei schätzte die Zahl der Vermummten auf zehn bis zwölf. Die Übermacht war

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