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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen, nach der Materiequelle zu suchen, hinter der diejenigen lebten, vor denen die Loower sich fürchteten.
    Pankha-Skrin war erfolgreich gewesen. Mit seinem Schiff, der RIESTERBAAHL, hatte er eine Zone angeflogen, in der er eine Materiequelle vermutete. Die Vermutung hatte sich als richtig erwiesen. Mehr noch: Als Pankha-Skrin die Umgebung der Quelle analysierte, hatte er die notwendigen Kriterien gefunden. Damit stand fest, daß es sich bei der Materiequelle um jene handelte, nach der die Loower seit mehr als einer Jahrmillion suchten.
    Trotzdem, berichteten Basir-Fronth und Kerm-Tzakor, hatte Pankha-Skrin nicht die Begeisterung empfunden, die der Bedeutung des Fundes angemessen gewesen wäre. Das lag daran, daß der Quellmeister von den kosmischen Burgen der sieben Mächtigen keine Spur hatte entdecken können. Noch war er dabei, mit sich zu Rate zu gehen und zu ermitteln, was das Verschwinden oder die Unauffindbarkeit der Burgen zu bedeuten haben könne, da war die Kairaquola, der Pankha-Skrin sich inzwischen wieder angeschlossen hatte, von einem unbekannten Gegner angegriffen worden. Der Angriff hatte unmittelbar dem Quellmeisterschiff, der RIESTERBAAHL, gegolten.
    Die Loower hatten sich gegen die Übermacht der Angreifer nicht erfolgreich zur Wehr setzen können. Der Gegner hatte die RIESTERBAAHL gestürmt und Pankha-Skrin entführt.
    Dieser Schilderung war Ganerc-Callibso mit großer Aufmerksamkeit gefolgt. Aus ihr ging hervor, daß die Loower die Geschichte der sieben Mächtigen kannten. Der Zusammenhang zwischen den Mächten jenseits der Materiequelle, der Quelle selbst und den kosmischen Burgen war ihnen offenbar, wenn man auch nicht sagen konnte, bis zu welchem Grad.
    Gleichzeitig aber wurde sich Ganerc schmerzhaft des Umstands bewußt, daß die Erfahrung, die Pankha-Skrin gemacht hatte, sich nur wenig von der seinen unterschied. Der Quellmeister hatte nach den kosmischen Burgen gesucht und sie nicht gefunden. Ganerc war zunächst sofort auf die eigene und danach auf Murcons Burg zugeflogen, und beide hatten sich seinem Blick entzogen. Die Fähigkeit, die Burgen zu erblicken und sie zu betreten, war eine Gabe, die allein die Mächtigen besaßen und durch die sie sich somit von allen’ anderen Lebewesen unterschieden. Es war verständlich, daß Pankha-Skrin die Burgen nicht hatte finden können.
    Daß hingegen Ganerc bei der Suche nach den Burgen keinen Erfolg gehabt hatte, bedeutete, daß ihm der Status als Mächtiger entzogen worden war. Er gehörte nicht mehr zu der Gruppe der Zeitlosen. Die Warnanlage im Innern der Ebene hatte die Wahrheit gesprochen, als sie ihm eröffnete, daß er seine Burg nicht mehr werde betreten können.
    Weder die seine, noch eine der anderen sechs!
    Die Loower erkannten, daß ihr Gast seinen eigenen Gedanken nachhing, und ließen ihn eine Zeitlang gewähren. Schließlich aber sagte Kerm-Tzakor: „Du hast die Geschichte unseres Volkes gehört. Es ist die Geschichte einer Suche, die vor unvorstellbar langer Zeit begonnen hat. Vor kurzem haben wir das Ziel unserer Wünsche erreicht. Aber welch furchtbaren Preis mußten wir dafür zahlen! Wir haben den Quellmeister verloren, der uns durch die Materiequelle führen sollte, und niemand weiß, ob er je zu uns zurückkehren wird!"
    Basir-Fronth fügte kurze Zeit später hinzu: „Vielleicht bringt das, was du uns berichtet hast, Licht in die Dunkelheit. Auch du bist auf der Suche!
    Welches ist dein Ziel?"
    Die Frage kam für Ganerc nicht überraschend, und dennoch zögerte er eine Weile. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, sich den Loowern zu offenbaren. Basir-Fronths Worte bewogen ihn jedoch zu einer Sinnesänderung. Wenn die Loower erfuhren, daß er zum Kreis der Mächtigen gehört hatte, würden sie womöglich versuchen, ihn für ihre Interessen einzuspannen - zumal sie offenbar der Ansicht waren, daß Pankha-Skrins Verschwinden in unmittelbarem Zusammenhang mit der Materiequelle und den kosmischen Burgen stand. Er konnte es sich nicht leisten, von den Loowern festgelegt zu werden. Er hatte seine eigenen Sorgen. Er mußte seine eigene Suche betreiben. Sein Aufenthalt auf Erskriannon konnte nur von kurzer Dauer sein. Mit anderen Worten: Er durfte den Loowern seine Identität nicht preisgeben.
    Daher antwortete er: „Ich bin auf der Suche nach einer der kosmischen Burgen. Früher bedeutete es für mich keine Schwierigkeit, sie zu finden. Aber in jüngster Zeit muß ich etwas verlernt haben."
    Kerm-Tzakor und Basir-Fronth

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