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0916 - Der Quellmeister und die Bestie

Titel: 0916 - Der Quellmeister und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielten ihre Augen auf Ganerc-Callibso gerichtet.
    „Du bist nicht etwa einer der Mächtigen?" erkundigte sich Kerm-Tzakor. „Man denkt sie sich gewöhnlich hünenhaft und mit wallender Haartracht, mit blitzenden Augen und von imposanter Ausdruckskraft - aber immerhin mit derselben Art vertikaler Symmetrie, wie sie dein Körper auch besitzt."
    Ganerc winkte ab.
    „Nein, ich bin kein Mächtiger. Ich diente einst einem Mächtigen, und er verlieh mir die Gabe, die Burgen erkennen und betreten zu können. Er ist seit langer Zeit verschollen. Die Burg, die einst ihm gehörte, war mein einziger Zufluchtsort."
    „Welcher Mächtige war es?" fragte Basir-Fronth.
    „Ganerc", lautete die Antwort.
     
    *
     
    Viel mehr brachten die Loower von Ganerc nicht in Erfahrung. Sie wollten wissen, worin die Gabe bestand, die er von seinem Herrn erhalten habe. Aber Ganerc redete sich darauf hinaus, daß er das nicht wisse. Im Verlauf der weiteren Unterhaltung versuchte er, die Loower davon zu überzeugen, daß ihm keine Wahl bleibe, als die Suche nach seinem verschwundenen Herrn wieder aufzunehmen. Er spürte jedoch, daß sie die Unwahrheit in seinen Worten witterten. Sie wurden daraufhin selbst einigermaßen verschlossen, und die Besprechung endete mit einem Mißton.
    Ganerc beschloß daraufhin, seinen Aufenthalt auf Erskriannon kurzerhand abzubrechen. Den Loowern sagte er nichts davon. Als die Nacht schon etliche Stunden alt war, schlich er sich unbemerkt aus dem Haus, das man für ihn errichtet hatte, und ging zu der Lichtzelle.
    Als er das kleine Raumschiff startete, da bemerkten die Loower zwar, daß ihr Gast sich ohne Abschied und Dank entfernte, aber sie hatten weder die Möglichkeit, noch die Absicht, ihn daran zu hindern. Sie versuchten nicht einmal, sich über Funk mit ihm in Verbindung zu setzen. Unfreundlichkeit und Undankbarkeit waren für die Loower Symptome der Barbarei. So schrieben sie den, den sie unter dem Namen Callibso kennengelernt hatten, als einen Unzivilisierten ab, mit dem kein höher entwickeltes Wesen etwas zu tun haben mochte - ohne zu ahnen, daß er einst Ganerc, der Mächtige, gewesen war und zum Kreis der Zeitlosen gehört hatte.
     
    5.
     
    Der Tolle Vollei von der Gewerkschaft der Freidenker und seine Freundin Hajlik hatten schließlich das Geheimnis entdeckt, wie man das linke der beiden Portale, die ins geheimnisvolle Zentrum des Großen Gasthauses führte, öffnete.
    In der Halle, deren Rückwand die beiden Pforten enthielt, lagen die reglosen Körper derer, die vor Vollei und Hajlik versucht hatten, Eingang zur Schleierkuhle zu gewinnen. Aber sie lagen zumeist vor dem rechten Portal, das auf den ersten Blick so aussah, als müsse es sich ohne Mühe öffnen lassen. Auch der Tolle Vollei hätte zuerst dort seine Kräfte probiert. Aber als der Geist der Vergangenheit in der Halle auftauchte und ihn in Schrecken versetzte, hatte er gesehen, daß es dem Fremden, den jedermann für einen Gastwirt hielt, gelungen war" das linke Portal zu öffnen.
    Daher nahm Vollei, als er sich von seinem Schreck erholt hatte, sich vor, ebenfalls diesen Weg zu gehen.
    Hajlik litt noch immer unter der Panik, die sie ergriffen hatte, als der Geist der Vergangenheit auftauchte.
    Sie sprach wenig und folgte dem Tollen Vollei nur, wenn er sie bei der Hand ergriff und mit sich führte. Dabei war ursprünglich sie es gewesen, die ihn zu diesem Unternehmen überredet hatte. Vollei war des Gastwirts schon einmal habhaft geworden. Aber der humpelnde Tantha, den jeder als rastlosen Wanderer kannte, hatte ihm in der Rolle Narneys des Wüstlings die kostbare Beute wieder abgenommen. Der Tolle Vollei war daraufhin von den übrigen Mitgliedern der Gewerkschaft verspottet worden. Damals hatte Hajlik ihm eingeredet, daß er sich auf den Weg machen müsse, den Gastwirt wieder einzufangen, wenn er nicht von der Gewerkschaft verstoßen werden wollte. Sie selbst hatte ihm auseinandergesetzt, wie man der Spur des Gastwirts am besten folgen könne, und Vollei war schließlich mit ihr zusammen aufgebrochen.
    Um die Bedeutung zu würdigen, die die Zaphooren einem Gastwirt beimaßen, muß man sich in Erinnerung zurückrufen, daß die Zaphooren unter der Gefangenschaft in Murcons Burg und unter dem Druck einer viel zu hohen Bevölkerungsdichte erheblich litten. Die Bruderschaft der Techno-Spürer hatte jahrtausendelang versucht, mit Robotraumschiffen einen Weg zu Sternen mit besiedelbaren Planeten zu finden. Das war gelungen - aber als die

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