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0916 - Feuerengel

0916 - Feuerengel

Titel: 0916 - Feuerengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verbrannte.«
    »Richtig, Claire. Wie heißt der Mann eigentlich?«
    »Lino Davenport.«
    »Nie gehört.«
    »Ich auch nicht. Aber er stammt von hier. Er gab mir noch seine Personalien. Sie wissen sicher, daß dies Vorschrift ist. - Er hat sich noch selbst herchauffiert.« Sie schlug sich gegen die Stirn. »Mit den Händen, mit den Verbrennungen, das muß man sich mal vorstellen.«
    »Seine Anschrift haben Sie auch?«
    »Ja.«
    Ich schrieb sie mir auf, kam noch einmal auf Betty Connaro zu sprechen und fragte, ob ihr eingefallen war, wo sie begraben lag.
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Aber mir fällt ein, daß keine Verwandten kamen, als sie starb. Sie wird wohl auf einem Friedhof hier in der Nähe liegen. Es gibt da ein Feld für Arme. Kennen Sie sich hier in Glasgow und Umgebung aus?«
    »Leider nicht.«
    »Dann zeichne ich Ihnen die Strecke mal auf, die Sie fahren müssen, um zu dem Friedhof zu gelangen. Wie gesagt, ich habe keine Beweise, es ist eine Annahme von mir, aber eine schwache Spur ist besser als keine, auch wenn Sie mir nicht sagen wollen, weshalb Sie an Betty ein so großes Interesse zeigen.«
    »Später, wenn alles vorbei ist, bestimmt.«
    »Wenn ich Sie so reden höre, könnte man meinen, Betty sei gar nicht tot.«
    Ich schwieg, und Claire ging zum Glück darauf nicht mehr ein, sondern versorgte mich mit einer guten Skizze, die ich einsteckte.
    »Werden Sie sofort fahren?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Und das Grab auch öffnen?«
    »Nur wenn es nötig ist.«
    »Mißtrauen Sie den Ärzten hier?«
    Ich hatte mich erhoben. »Nein, Claire, bestimmt nicht. Es hat einen anderen Grund.«
    »Gut«, sagte sie und hob die Schultern. »Ich sehe ein, daß ich mit meiner Fragerei auf Granit stoße. Ich wünsche Ihnen trotzdem alles Gute, Mr. Sinclair. Und natürlich viel Erfolg für das, was Sie vorhaben. Schlecht kann es wohl nicht sein, das sagt mir meine, Menschenkenntnis.«
    »Sagt Sie Ihnen noch etwas?«
    »Ja«, murmelte Claire. »Ich denke, daß Sie sehr vorsichtig sein sollten.«
    »Das werde ich sein, Schwester, darauf können Sie sich hundertprozentig verlassen.«
    ***
    Ich hatte die Klinik sehr schnell verlassen, saß in meinem Rover und studierte die Skizze. Der Friedhof lag nicht weit entfernt, und Claire hatte ihn als schmales Rechteck gezeichnet. Ob er von Häusern oder Grünflächen umgeben war, konnte ich nicht anhand der Skizze ablesen, jedenfalls lag er nicht weit vom Krankenhaus entfernt.
    Es war schon seltsam, daß sich kein Verwandter um Betty Connaro gekümmert hatte, als sie starb.
    Entweder gab es keinen Menschen, oder es steckte mehr, viel mehr dahinter, aber das würde ich noch herausfinden. Ich mußte immer daran denken, daß mir die Verbrannte auf der anderen Station begegnet war, und damals hatte sie alles andere als verbrannt ausgesehen. Sie war eine verdammt attraktive Frau gewesen. Aber hatte tatsächlich Betty Connaro vor mir gestanden, oder war es eine andere Person gewesen? Eine Zwillingsschwester vielleicht.
    Es war alles möglich, und ich kam von dem Gedanken einfach nicht los, daß die rätselhaften Tattoos auf ihrem Hinterteil und den Oberschenkeln eine wichtige Rolle spielten.
    Vor Jahren hatte ich einmal einen teuflischen Tätowierer erlebt, deshalb schloß ich einen magischen Einfluß dieser Tattoos von vornherein nicht aus.
    Auf dem Weg zum Ziel passierte ich eine der Glasgower Vorstädte, die selbst im Sonnenschein noch grau aussah. An einer Ampel stoppte ich. Den linken Blinker hatte ich gesetzt, denn in diese Richtung führte der Weg weiter. Er durchschnitt ein kleines Neubaugebiet. An einer Kreuzung orientierte ich mich erneut und stellte erleichtert fest, daß ich mich auf der direkten Strecke zum Friedhof befand.
    Die hohe Mauer hatte bestimmt schon ihre Jahrzehnte auf dem Buckel. Sie umfriedete das Gelände wie ein mächtiger Schutz, aber ein breites Tor unterbrach sie.
    Es stand offen.
    Eine Trauerhalle mit Kapelle war zu sehen. Ich sah auch Menschen davor, die sich zu einer Beerdigung versammelt hatten. Unter einer Buche stellte ich den Leihwagen ab und dachte über meine weiteren Pläne nach. Ich wollte nicht unbedingt das gesamte Gelände nach einem bestimmten Grab absuchen, da gab es sicherlich jemanden, der mir Auskunft geben konnte. In der Gärtnerei vor dem Gelände wollte ich nicht nachfragen, sondern suchte einen Menschen, der hier Bescheid wußte.
    Neben der Leichenhalle fand ich einen schmucklosen Anbau mit niedrigen Fenstern, durch die ich

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