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0917 - Laertes' Grab

0917 - Laertes' Grab

Titel: 0917 - Laertes' Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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deren Helfer getötet, wie im Rausch bin ich von Stadt zu Stadt, von Land zu Land gezogen und hinter mir zog ich eine breite Blutspur. Bibleblack… der Name war nicht übel gewählt - ich kam in Schwarz und hinterließ Blut. Wenn auch nicht viel davon, denn ich habe mich stets satt getrunken an diesen scheinheiligen Menschenschindern. Vergiss nicht - ich war und bin schließlich ein Vampir.«
    Erneut verneigte er sich und verließ den Raum, ohne auf eine Reaktion der ERHABENEN zu warten.
    Nazarena Nerukkar blieb verblüfft und irgendwie auch beeindruckt zurück. Starless oder Bibleblack - was spielte das für eine Rolle? Jetzt stand er in ihren Diensten und sie setzte große Hoffnungen in ihn.
    In den abtrünnigen Vampir, der sein Volk verlassen und verraten hatte.
    In den Renegaten, der nun ein Diener der DYNASTIE DER EWIGEN war.
    ***
    Artimus van Zant stellte sich direkt neben Professor Zamorra. Der Parapsychologe sah aus den Augenwinkeln heraus, wie das Gesicht des Physikers mit Sorge angefüllt war.
    »Ich spüre Rola kaum noch, wenn ich mit ihr rede. Sie wird das alles nicht mehr lange ertragen können. Zamorra, was, wenn Laertes diese Welt nicht findet? Was geschieht dann? Ich werde wahnsinnig, wenn Dalius Rolas Bewusstsein so sehr überlagert, dass es ausgelöscht wird. Ich weiß nicht, was ich dann tun würde.«
    Zamorra verstand seinen Freund und Kampfgefährten nur zu gut. Wie würde er wohl reagieren, wenn es Nicole getroffen hätte? Diese Frage war rein spekulativ, doch er stellte sie sich schon seit geraumer Zeit immer wieder. Allerdings befürchtete er einen anderen schlechten Ausgang der ganzen Sache.
    »Das wird nicht geschehen. Ich glaube, Laertes kann sich schon jetzt kaum noch in Rola halten. Der Zeitpunkt ist nicht mehr fern, bis sein Bewusstsein dann endgültig vergehen wird.« Er verschwieg Artimus jedoch, dass er die Befürchtung hegte, dass auch Rola in einem solchen Fall nicht unbeschadet davon kommen konnte. Das alles war zu viel für die junge Frau. Viel zu viel!
    Erschrocken fuhren die beiden Männer herum, als hinter ihnen eine wohlbekannte Stimme erklang. Rola stand hinter den beiden und hatte jedes Wort mitbekommen.
    »Ihr müsst nicht flüstern.« Es war Dalius, der sprach. »Rola und ich sind uns dieser Gefahr natürlich bewusst. Wir haben jedoch nicht vor, es so weit kommen zu lassen. Wir sind schon ganz nahe an unserem Zielpunkt - ich kann ihn fühlen. Nicht den Planeten, sondern meinen Körper. Ich muss zu ihm. 400 Jahre in fremden Körpern sind mehr als genug. Und sollte die Transformation nicht gelingen, dann soll es eben so sein, dann ergebe ich mich meinem Schicksal. Ich versichere euch doch, dass ich alles tun werde, um Rola zu schützen.«
    Rola-Laertes ging zu Aartje Vaneiden, die als Navigatorin fungierte.
    Bereitwillig überließ sie dem Laertes-Bewusstsein ihr Pult. Mit flinken Fingern nahm die Doppelidentität Einstellungen vor, ließ Berechnungen anstellen und nickte schließlich zufrieden. Der Spider nahm neuen Kurs auf - zu der Welt, auf der sich Laertes' Grab befand.
    ***
    Aartje Vaneiden konnte ihre Verblüffung nicht für sich behalten, als die ersten Werte des Planeten kamen.
    »Diese Welt ist aber alles andere als unbewohnt. Einen Augenblick noch… jetzt haben wir visuellen Kontakt.«
    Der Hauptscreen wurde schlagartig hell und zeigte eine Ansicht der Planetenoberfläche. Aartje erklärte: »Diese Welt ist durchaus bewohnbar - Sauerstoff, Gravitation, alles im erträglichen Bereich. Die Population ist jedoch nur auf einem Teilbereich angesiedelt. Viel mehr kann ich dazu noch nicht sagen… außer, dass keine Energiewerte angezeigt werden. Also keine Technologie, geschweige denn Raumfahrt.«
    Alle starrten auf den Bildschirm, auf dem tatsächlich eine Art Siedlung zu erkennen war, die sich am Fuß eines hohen Berges erstreckte. Zamorra konnte sich nicht erinnern, eine solche Bauweise schon einmal gesehen zu haben. Die Gebäude waren lang gestreckt - sicher 50 Meter und mehr in der Gesamtlänge. Sie waren in mehreren Terrassen aufgebaut - sicher ein wenig an Pagoden erinnernd und doch völlig fremd. Oben liefen sie spitz zu, was den Parapsychologen an Kirchen erinnerte. Doch das alles waren nur vage Beschreibungen.
    »Lebensformen?« Zamorras Frage kam knapp und präzise. Der Spider verfügte über Ortungsmöglichkeiten und Sensorentechnik, von der die irdische Technik nur träumen konnte. Entsprechend exakt war die Antwort von Aartje formuliert.
    »Ich messe gut

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