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0917 - Laertes' Grab

0917 - Laertes' Grab

Titel: 0917 - Laertes' Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Machtkristall. Er darf nicht in die falschen Hände gelangen - niemand kann ihn nutzen, der nicht das entsprechende Para-Potential besitzt, doch es mag auch außerhalb der DYNASTIE durchaus Wesen geben, die dies erreichen können. Der Machtkristall darf niemals in falsche Hände geraten. Das wäre eine Katastrophe für das EWIGEN-Imperium.«
    »Und für dich.«
    Nazarena erstarrte für Sekunden.
    »Ja, und für mich, das siehst du ganz richtig. Ich habe nicht vor, mir mein Amt streitig machen zu lassen. Ganz sicher nicht. Gerade jetzt braucht die DYNASTIE DER EWIGEN eine starke Hand, die kontinuierlich handlungsfähig bleibt - meine Hand!« Das Letzte hatte sie mit Nachdruck ausgesprochen und Starless spürte deutlich, dass diese Frau die größte Machtgier von allen in sich trug. »Vieles ist zurzeit im Umbruch. Gerade erst wurde die Galaxie in letzter Sekunde vor einer Katastrophe bewahrt, die ein alter Feind der EWIGEN initiiert hatte; die Hölle ist nicht mehr die, die sie noch vor kurzem war. Davon hast du sicher gehört.«
    Starless nickte knapp. Er wusste von den Umwälzungen in den Schwefelklüften - auch das Weltennetz, das die Galaxie vor einem imaginären Feind schützen sollte, war ihm nicht unbekannt. Er begriff nicht alle Zusammenhänge, doch das spielte in seinen Strategien meist keine große Rolle. In diesem Fall jedoch witterte er eine Möglichkeit, die er noch ausloten musste.
    »ERHABENE, Ihr sagt, dieser Cairo schart Abtrünnige um sich, um eine eigene Flotte zu formieren. Wäre es dann nicht nur logisch, wenn er sich mit seinen Gefolgsleuten irgendwo am Rand der Galaxie verborgen hielte?«
    Nazarena war verblüfft, denn das hatte Starless wirklich nicht wissen können.
    »So lauten meine letzten Informationen, doch ich bin nicht sicher, ob ich ihnen auch trauen darf. Möglich ist das ganz sicher.«
    Starless wechselte scheinbar übergangslos das Thema.
    »Die Gefahr, die von den Erschaffern des Weltennetzes heraufbeschworen wurde - existiert sie tatsächlich?«
    Nazarena verstand diese Frage nicht, denn sie stand doch in keinem Zusammenhang mit dem Auftrag, den sie Starless erteilt hatte.
    »Es gab sie in der alten Zeit. Ich habe Informationen, dass sie nach wie vor aktiv ist und hinter den Grenzen unserer Galaxie lauert.« Die ERHABENE stockte. Welche Verbindungen knüpfte Starless? In welchen Bahnen ging sein Denken? Er gab ihr die Antwort.
    »Du weißt genau, wie nahezu unmöglich es ist, den Träger eines Machtkristalls zu besiegen, ihn zu töten und seinen Dhyarra zu übernehmen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass Ewigk nicht alleine ist. Cairo und seine Gefolgsleute sind also ebenfalls zu überwinden. Vielleicht aber gibt es ja jemanden , der diese Arbeit für mich übernehmen kann.«
    Nazarena Nerukkar war verblüfft. An eine solche Möglichkeit hätte sie niemals gedacht.
    »Du weißt nicht, auf welchen Verbündeten du dich da einlassen willst. Auch du würdest das nicht überleben, das garantiere ich dir.«
    Starless lächelte. »Nur der Erfolg zählt doch letztendlich, nicht wahr? Wie er errungen wurde, ist ohne Belang. Darf ich mich jetzt verabschieden? Ich muss mir Informationen besorgen, muss ein paar alte Kontakte neu knüpfen.«
    Er verneigte sich knapp und wandte sich zur Tür. Nazarena Nerukkar blickte ihm nach, doch dann rief sie ihm nach.
    »Warte noch. Ich habe eine Frage an dich. Man erzählt sich, dass du auf der Erde einen zweiten Namen trägst - Bibleblack lautet er, nicht wahr? Sag mir, wie es dazu kam.«
    Starless drehte sich zur ERHABENEN um, ging ein paar Schritte auf sie zu.
    »Diesen Namen habe ich mir nicht ausgesucht. Die Menschen haben ihn mir gegeben, doch das ist schon lange her.« Eine Sekunde zögerte er, doch dann sprach Starless weiter. »Auf der Erde gab es ein Zeitalter, das von vielen nur das Dunkle genannt wurde - das sogenannte Mittelalter. Es war durchaus nicht nur dunkel und schlecht, doch es herrschten Krankheiten, bittere Armut und Willkür der Herrschenden. Der wahre Herrscher jedoch war die Kirche der Christen.«
    Nazarena Nerukkar war keine ausgesprochene Kennerin der Erdgeschichte, doch einiges von dem, was Starless ihr hier berichtete, kam ihr durchaus bekannt vor.
    »Und diese Kirche brachte Leid und Entbehrungen über ihre Gläubigen, anstatt ihnen zum Seelenheil zu verhelfen. Damals war nichts an mir grau - alles war tiefschwarz, so schwarz, wie der Einband einer Bibel, des heiligen Buches der Christenheit. Ich habe ungezählte Pfaffen und

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