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0917 - Laertes' Grab

0917 - Laertes' Grab

Titel: 0917 - Laertes' Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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in ihm.
    Gewena blickte ihn fragend an. »Wohin sollen wir denn gehen? Sie werden uns finden, denn sie riechen das Blut.« Kylion blickte an sich herunter - das Blut seines Gegners hatte ihn von oben bis unten besudelt.
    Sein Kopf legte sich in den Nacken. Ja, das war der einzige Platz, der jetzt noch halbwegs sicher war.
    Gewena verstand ohne ein Wort.
    Im nächsten Augenblick schwebten die zwei Neslin in die Höhe.
    Dorthin, wo die Toten ruhten…
    ***
    Die EWIGEN und das Volk der Vampire hatten Gemeinsamkeiten.
    Selbstverständlich hätten die Vertreter der beiden Völker das niemals zugegeben, doch Starless hatte diese Tatsache schon vor langer Zeit erkannt und für sich eruiert.
    Beide - EWIGE wie Vampire - hielten sich für die Krone der Schöpfung.
    Beide verfügten über eine gehörige Portion an Arroganz, die oft kaum zu ertragen war.
    Beide wollten herrschen. Ganz gleich ob in der Hölle, auf der Erde oder gar im gesamten Universum.
    Und zu guter Letzt - beiden wurden immer wieder ihre Grenzen aufgezeigt. Oft war das so, weil sie sich innerhalb ihrer Gemeinschaft gegenseitig bis zum Tod bekämpften. Das Ergebnis war eine innere Zerrissenheit, die ihre Ziele - nämlich über alles und jeden zu herrschen - zunichte machte.
    Die ERHABENE Nazarena Nerukkar war ein gutes Beispiel für Starless' These. Kaum war sie an die Macht gekommen, musste sie all ihre Kräfte aufwenden, um ihren Platz zu verteidigen. Wie sollte sie ihr Volk nach vorne bringen, wenn sie selbst stets jedes Messer in der Nacht zu fürchten hatte?
    Und die Vampire machten es nicht besser. Zurzeit waren sie völlig ohne Führung. Der letzte König der Vampire war Sarkana gewesen, der Vampirdämon, doch auch er hatte zu viel gewollt. Er war den Menschen um diesen Professor Zamorra in die Falle gegangen und vernichtet worden.
    Die anderen Kinder der Nacht teilten sich in zwei Hälften auf - die eine lebte in den Schwefelklüften, wo sie nicht gerade die ersten Höllengeige spielten; die andere hatte sich über die Erde verteilt, hatte Clans gebildet, die, statt miteinander zu arbeiten, sich gegenseitig belauerten, wie den schlimmsten aller Feinde. Das war kein Zustand, der Starless' Zustimmung finden konnte. Er hatte die Konsequenzen gezogen, zumindest schien das so zu sein. Es hatte gedauert, bis er das Vertrauen der ERHABENEN gewinnen konnte, doch er hatte es geschafft.
    Sicher war das nicht das wahre Ziel, das er verfolgte, nicht der Endpunkt auf seinem Weg.
    Als er den Palast der ERHABENEN verließ, konnte er seine Selbstbeherrschung ein wenig lockern. Die Narbe über seinem linken Auge begann heftig zu zucken und riss das Auge selbst in dieser Bewegung mit.
    Es hatte lange gedauert, bis er diesen Auftrag von Nazarena Nerukkar bekommen hatte, doch nun war es ja endlich soweit. Ted Ewigk… der Machtkristall… er hatte freie Bahn.
    Starless orientierte sich rasch. Der größte Raumhafen des Kristallplaneten war nicht weit vom Palast entfernt. Die Dämmerung war schon weit fortgeschritten - genau die richtige Zeit, um sich in gewisse Kreise zu begeben. Informationen konnte man aus Datenbanken abrufen, früher - und Starless erinnerte sich sehr gut an diese Zeit - hatte man dazu Bibliotheken durchwühlt. Es gab aber auch noch eine weitere Methode mit der man eine ganz bestimmte Sorte von Informationen erhalten konnte.
    Auf allen Welten der Galaxie, die eine Raumfahrt beherrschende Rasse hervor gebracht hatten, gab es Raumhäfen - und es gab dort das, was man allgemein als Amüsierviertel bezeichnete, wenn man einen einigermaßen gesitteten Ausdruck verwenden wollte.
    Der Kristallplanet machte da keine Ausnahme, wahrhaftig nicht.
    Natürlich standen in der ersten Front die vornehmen Restaurants, die noblen Hotels und Spielcasinos; es gab wohl kein Volk in der Galaxie, das nicht dem Glücksspiel zugetan war… dem, und den Verlockungen des roten Lichts , das körperlich Vergnügen versprach.
    Doch Letzteres befand sich in beinahe allen Fällen bereits in der zweiten Front, dort, wo man nicht direkt hinsehen konnte. Man musste den Weg schon kennen. Starless kannte ihn. Zielsicher steuerte er ein Etablissement an, das den Namen Kristallblüte trug, der sicher auf das Angebot der Damen - und Herren - anspielte, die man hier gegen entsprechende Vergütung für sich in Anspruch nehmen konnte.
    Starless war an solchen Angeboten nicht interessiert. Seine Gier hätten nur die schönen Hälse der jungen Dinger stillen können, die hier oft nicht freiwillig

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