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0918 - Das Grab des Mächtigen

Titel: 0918 - Das Grab des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für den Tod Kreyns verantwortlich war; er schien den unbekannten Raumfahrer in seinem golden schimmernden Anzug schonen zu wollen. Cerveraux, der auf einen zweiten Schuß wartete, sah sich in seiner Einschätzung der Entwicklung abermals getäuscht.
    Auch das sprach für eine neue Strategie.
    Sie würde darin bestehen, den Versuch zu wagen, sich mit den vier Fremden in Verbindung zu setzen und sich mit ihnen zu einigen - zumindest für so lange, wie die Krise andauern würde.
    Diese Idee zu entwickeln und sie in die Tat umzusetzen, waren jedoch zwei gänzlich verschiedene Dinge, und Cerveraux wußte, daß der größte Nachteil seines Planes der war, daß er nicht wußte, wie er sich gegenüber den vier Fremden verhalten sollte, nachdem er sie in eine Falle gelockt und angegriffen hatte. Ihren Widerstand zu brechen, würde nicht allzu schwierig sein, aber ob das der richtige Weg war, um ihr Mißtrauen zu zerstreuen, mußte bezweifelt werden.
    „Suys", sagte er, nachdem er sich wieder gefaßt hatte. „Eines der Tochtersysteme muß nach Turm zwei aufbrechen und versuchen, Verhandlungen mit den Fremden anzuknüpfen."
    „Verhandlungen?" fragte Suys überrascht. „Sie sind unsere Feinde. Wir sollten zusehen, daß sie so schnell wie möglich wieder gefangengenommen werden."
    „Ich möchte, daß alle Tochtersysteme jetzt genau zuhören", sagte der ehemalige Bauarbeiter geduldig. „Es ist eine völlig neue Situation entstanden. Der Prozeß meiner körperlichen Veränderung nähert sich offenbar einem neuen Höhepunkt. Ich weiß nicht, was dabei geschehen wird. Doch das allein ist es nicht, was mich bedrückt. Von Lorvorcs Grab ausgehend, haben sich Aktivitäten entwickelt, die ich nur schlecht einschätzen kann. Ich weiß nicht, was im Zentrum der Ruine geschieht und was die Roboter, die vermutlich aufgrund einer Spätprogrammierung für alles verantwortlich sind, überhaupt vorhaben. Es ist möglich, daß zwischen dem Endstadium meiner Metamorphose und den Vorgängen im Grabmal ein Zusammenhang besteht. Um die Krise vollkommen zu machen, sind ausgerechnet jetzt ein paar Fremde aufgetaucht. Einer von ihnen kam aus dem Transmittersystem, das inzwischen explodiert ist. Die drei anderen sind mit einem Raumfahrzeug gelandet. Trotzdem muß zwischen den vier Wesen eine Verbindung bestehen, dafür sprechen der zeitliche Ablauf der Geschehnisse und die Art und Weise, in der die Unbekannten sich zu helfen versuchen." Cerveraux holte Atem und fuhr fort: „Wir können es uns nicht leisten, an zwei Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Fünf Tochtersysteme haben bereits den Tod gefunden, und Proy ist schwer verletzt. Daher müssen wir zumindest einen Waffenstillstand mit den vier Fremden erreichen. Er muß so lange andauern, bis alle anderen Probleme gelöst sind."
    „Proy könnte mit den Fremden im zweiten Turm verhandeln", schlug Baleo vor. „Er befindet sich an Ort und Stelle und kennt die drei Raumfahrer bereits."
    „Proy hat mit ihnen gekämpft", lehnte Cerveraux ab. Er blickte die um ihn versammelten Tochtersysteme an. „Ich denke, wir lassen Suys .gehen."
    Suys war überrascht und brachte keinen Ton hervor. Auch die anderen wunderten sich, daß Cerveraux ausgerechnet sein bevorzugtes Tochtersystem schicken wollte. Suys hatte den ersten Turm bisher kaum verlassen und sich fast ausschließlich in der Nähe -von Cerveraux aufgehalten. Beide schienen unzertrennlich zu sein.
    „Willst du es tun,’, Suys?" fragte Cerveraux.
    „Ja", sagte Suys. „Aber ich weiß nicht, wie ich vorgehen soll."
    „Ich werde dich ständig beraten", versprach Cerveraux.
    Er wollte noch etwas hinzufügen, aber eine Welle des Schmerzes flutete durch seinen Körper und schien ihn zusammenzuziehen. Einige der Tochtersysteme gaben erschrockene ‘Laute von sich und wichen zurück.
    •3 „Du ... du verfärbst dich!" stieß Suys entsetzt hervor.
    Cerveraux blickte an sich herab. Soweit er seinen unförmigen Körper überblicken konnte, hatte dieser eine andere Färbe angenommen. Das dunkle Braun der harten Außenhülle hatte sich in düsteres Grau verwandelt. Die Haut sah rissig und so angespannt wie bei einem fest aufgeblasenen Ballon aus.
    Cerveraux kam unwillkürlich in den Sinn, daß er zerplatzen könnte wie eine überreife Frucht!
    Würde. dann irgend etwas aus seinem Innern herauskommen und weiterbestehen - das Endprodukt der Metamorphose?
    Mit einer übermächtigen Willensanstrengung richtete Cerveraux seine Aufmerksamkeit auf Suys und die

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