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0918 - Das Grab des Mächtigen

Titel: 0918 - Das Grab des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die Buchstaben waren einwandfrei zu lesen, aus einer Entfernung von wenigen Metern sahen sie so frisch aus, als hätte man sie gerade erst aufgetragen.
    Ganerc-Callibso las wieder und immer wieder, was da in großen Lettern geschrieben stand: LORVORCS GRABMAL 4.
    Perry Rhodan begriff, daß er im Gefühl spontaner Zuneigung und überschwenglicher Dankbarkeit einen Fehler gemacht hatte. Das Verhalten des Fremden aus dem Volk der Augendiebe zeigte deutlich, daß dieser nicht erkannte, was Rhodan aus der Gürteltasche herauszog.
    Vermutlich glaubte das Wesen, der Terraner habe nach einer Waffe gegriffen.
    Ausgerechnet mir muß das passieren! dachte Rhodan wütend auf sich selbst. Er, der in vielen Jahrhunderten Kontakte zu unzähligen Intelligenzen in verschiedenen Galaxien geknüpft und dabei immer wieder sein Einfühlungsvermögen bewiesen hatte, verhielt sich in dieser Situation wie ein Anfänger. Zweifellos hing dies mit den äußeren. Umständen zusammen, mit der unsagbaren Anspannung und der ständigen Todesgefahr, denen sie ausgesetzt waren.
    Das wareine Erklärung, keine Entschuldigung.
    Unwillkürlich hielt er den Atem an. Sekunden voll banger Hoffnung verstrichen, Augenblicke, in denen über die künftigen Beziehungen zwischen ihm und diesem Geschöpf entschieden würde.
    So standen sie sich gegenüber, beide wie erstarrt: der Terraner mit dem Translator in einer Hand und das Wesen mit seinem Doppelrumpfkörper und den Stielaugen.
    Dann bewies der Unbekannte, daß er nicht nur über einen außerordentlichen Intellekt, sondern auch über ungewöhnlichen Mut und hohes Verantwortungsbewußtsein verfügte. Er trat einen Schritt zurück und breitete die Enden seiner tentakelförmigen Arme aus.
    Ein erleichtertes Lächeln erschien auf Rhodans angespanntem Gesicht.
    Diese Geste war im wahrsten Sinne des Wortes universell.
    Der fremde Raumfahrer deutete an, daß er keine Waffe besaß und auch keine feindlichen Absichten hatte. Das war Rhodan längst klargeworden, aber nun kam es darauf an, die Verständigung voranzutreiben und dem anderen zu zeigen, daß Rhodan und Atlan jede Auseinandersetzung vermeiden wollten.
    „Du hast etwas, vorschnell gehandelt, Alter", klang. Atlans Stimme zum erstenmal nachlängerer Pause in Rhodans Helmempfänger auf. Sie wirkte noch schwerfällig und benommen, eine Folge der intensiven Paralyse.
    „Zuerst hätten wir ihm klarmachen sollen, daß dieses Ding ein Übergetzungsgerät ist."
    „Du hast recht", gab Rhodan zu. „Aber ich denke, daß wir sein Mißtrauen schnell wieder zerstreuen können." ‘ „Er hat diese seltsame Kreatur besiegt, die in denn Flugkörper steckt", stellte Atlan fest. „Das könnte bedeuten, daß er genau wie wir ein Gefangener dieser Wesen war."
    „Ich will dir sagen, wer er ist!" erwiderte Rhodan, jedes Wort betonend. „Er gehört dem Volk an, dessen Mitglieder vor mehr als einer Million Jahren Laires linkes Auge gestohlen haben."
    Atlan starrte den Fremden an.
    „Bei Arkon!" stieß er ungläubig hervor. „Du hast recht, Barbar! Es ist phantastisch. Aber wir können uns nicht täuschen. Laires Beschreibung läßt keine Zweifel zu."
    Rhodan mußte seine Phantasie zügeln, die ihn mit Fragen nach den Hintergründen für dieses unerwartete Zusammentreffen bedrängte. So unglaublich es war: Hier stand ein Wesen, das ein Nachkomme der Augendiebe sein mußte.
    Wie kam es hierher und vor allem - warum?
    Rhodan wußte, daß er keine andere Wahl hatte, als diese und alle anderen Fragen zunächst einmal in den Hintergrund zu drängen. Er mußte jetzt ruhig und Schritt für Schritt vorgehen. Vor allem durfte er nicht vergessen, daß sie sich alle nach wie vor in großer Gefahr befanden, denn die Verbündeten jenes Wesens, das der Fremde besiegt hatte, konnten jeden Augenblick hierher zurückkehren und sie angreifen. Eigentlich war es ein Wunder, daß das noch nicht geschehen war.
    „Wir müssen versuchen, Kontakt zu dem Burschen zu bekommen", verlangte Atlan.
    „Ich frage mich, was wichtiger ist:. mit ihm ins Gespräch zu kommen oder zu versuchen, von hier zu entfliehen!" entgegnete der Terraner.
    Atlan grinste breit, ein sicheres Zeichen für seinen wiederhergestellten Optimismus.
    „Beides!" schlug er vor.
    „Zunächst einmal will ich versuchen, Kontakt mit dem Zeitlosen zu bekommen", erinnerte Rhodan seinen Freund an die naheliegenden Probleme. „Wir müssen wissen, ob er sich noch in Freiheit befindet. Vermutlich hat er bereits ein paarmal versucht, uns

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