0918 - Das Grab des Mächtigen
Anlage allein konnte jedoch nicht alles bewirken, was der Besucher in diesen Augenblicken empfand. Er versuchte, seine Gefühle zu analysieren, aber er konnte nur feststellen, daß er auf besondere Art und Weise überwältigt war. In diesem .Zustand fühlte er Hoffnung, Trauer und Furcht, gemeinsam mit Regungen, die er bisher nie gekannt hatte.
Langsam, als gebiete die Umgebung diese Form-der Fortbewegung, ging er auf die Pyramide zu. Er hatte sein Bewußtsein weit geöffnet, aber auch jetzt konnte er keine mentalen Impulse empfangen.
Der tote Lorvorc, dachte er, mußte im Innern der Pyramide liegen.
Er fragte sich, ob die Robotanlage, die auf sein Erscheinen reagiert hatte, noch weitere Aktivitäten entwickeln würde oder ob ihre Aufgabe mit dem Schließen des Tores beendet war. Vielleicht würde man ihn erst wieder freilassen, wenn er das, was man von ihm erwartete, vollbracht hatte.. Es war aber auch möglich, daß er lediglich gefangengehalten wurde, um einem Toten sinnlose Gesellschaft zu leisten.
Er blieb stehen.
„Lorvorc!" rief er mit gedämpfter Stimme.
Natürlich rechnete er nicht mit einer Antwort, aber vielleicht gab es eine robotisch gesteuerte Anlage, die auf eine solche Aktivität wartete.
„Ich bin ein Mächtiger aus dem Verbund der Zeitlosen", fuhr er fort.
Er bewegte sich weiter auf die Pyramide zu. Sie war höher und massiger, als sie vom. Eingang aus gewirkt hatte. Die Stufen, die auf jeder der vier Seiten hinaufführten, waren zwei Meter breit und so hoch, daß sie eigentlich nur für die Benutzung durch Mitglieder aus dem Verbund der Zeitlosen gedacht sein konnten.
Für einen Gnom wie Ganerc-Callibso bedeutete jede Stufe eine beschwerliche Klettertour, es sei denn, er hätte sich entschlossen, die Möglichkeit des Anzugs der Vernichtung auszunutzen .und auf das Plateau hinaufzufliegen. Doch das wagte der Zeitlose nicht. Ein sicheres Gefühl, daß er sich damit ins eigene Verderben gestürzt hätte, hielt ihn davon ab. Die Treppen in ‘der Pyramide existierten nicht ohne, Grund. Wer das Grabmal betreten wollte, mußte sie benutzen, oder er setzte sich schwer kalkulierbaren Gefahren aus.
Er erreichte die vordere Pyramidenwand und hielt vor der untersten Stufe an.
Als, er wenig später begann, sie hinaufzuklettern, kam er sich armselig und gedemütigt vor. Selten zuvor’hatte er den Verlust des eigenen Körperwas oes, was von dn 5 eben Mächtigen noch übrig war; dachte er grimmig: ein Krüppel und eine Leiche.
*
Während Perry Rhodan und Atlan sich bemühten, die Verständigung mit Pankha-Skrin voranzutreiben, mußten sie bei einem Versuch, Funkverbindung zu Ganerc-Callibso zu bekommen, feststellen, daß der Kontakt zu dem Zeitlosen wieder unterbrochen war. Das konnte nur mit Ereignissen zusammenhängen, von denen der ehemalige Mächtige betroffen war, denn die Umgebung, in der Rhodan und Atlan sich befanden, war unverändert.
Im Gegensatz zu dieser beunruhigenden Entwicklung machten die Verständigungsversuche - mit dem Loower gute Fortschritte. Pankha-Skrin machte sich schnell mit der Funktionsweise des Translators vertraut, und nachdem das Gerät einmal einen entsprechende.-"Kade gefunden hatte, ging die Übersetzung von der loowerischen Sprache ins Interkosmo und umgekehrt reibungslos vonstatten.
„Ich bin der Quellmeister der Loower", berichtete Pankha-Skrin den gespannt lauschenden Männern. „Es war mir vergönnt, die Materiequelle zu finden, zu der mein Volk den Schlüssel besitzt."
„Auch wir sind auf der Suche nach einer Materiequeue", antwortete Rhodan verblüfft. „Wir wollen Kontakt reit den Kosmokraten aufnehmen, die jenseits davon leben. Dabei möchten wir erreichen, daß eine gefährliche Manipulation der Materiequelle vermieden wird. Wenn uns das nicht gelingt, ist jener Sektor des Universums; zu dem auch unsere heimatliche Galaxis gehört, von einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes bedroht. Vermutlich ist das auch das Ziel deines Volkes."
„Keineswegs!" widersprach Pankha-Skrin. „Wir werden die Materiequelle durchdringen, um einen Präventivschlag gegen jene zu führen, die du Kosmokraten nennst."
Rhodan hörte ungläubig zu. War es möglich,- daß ein Volk von diesseits der Materiequelle es wage, einen derartigen Feldzug einzuleiten?
„Was ist der Grund für eure Feindschaft mit den Kosmokraten?" erkundigte sich der Terraner.
„In ferner Vergangenheit", erklärte der Quellmeister, „haben meine V©Mahren im Auftrag von Mächtigen,
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