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0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf schüttelt. Sie leben tatsächlich, ihr könnt nachschauen.«
    Das tat ich zuerst, während Shao weitersprach. »Ich weiß nur nicht, aus welch einem Material sie bestehen. Aber Stein ist es nicht. Darauf verwette ich meinen Kopf.«
    »Lieber nicht«, murmelte Suko, »der wird noch gebraucht.«
    Ich stand auch weiterhin über die Figur gebeugt und betrachtete das Augenpaar interessiert. Dabei mußte ich zugeben, daß sich Shao nicht geirrt hatte.
    Stark vergrößert lagen die Augen unter der Optik. Sie waren identisch. Ich suchte nach einem Vergleich und brauchte nicht lange zu überlegen. Mir kamen sie vor wie mit blau gefärbtem Gelee gefüllt, und wenn mich nicht alles täuschte, bewegte sich die Masse auch.
    Das war schon seltsam. Für einen Moment hielt ich den Atem an, konzentrierte mich, blickte wieder hin, um sofort zugeben zu müssen, daß ich mich nicht geirrt hatte.
    Die Masse in den Augen war in eine zitternde Bewegung geraten. Götterspeise, Pudding, Gelee, das waren die Vergleiche, die mir in den Sinn kamen. Aber es gab keinen äußerlichen Grund, der die Inhalte der Augen in Bewegung gesetzt hätte. Niemand schlug auf den Tisch, es gab keine Vibrationen. Trotzdem zitterten beide Augen.
    Ich richtete mich wieder auf. Mein nachdenkliches Gesicht veranlaßte Suko, eine Frage zu stellen, auf die ich gar nicht hörte. Statt dessen gab ich ihm das Zeichen, selbst nachzuschauen, und ich drückte ihm auch die Lupe in die Hand.
    Der Inspektor nahm sie mit einem Schulterzucken entgegen und schaute später so nach wie ich.
    Cheryl Lupa stellte mir flüsternd eine Frage. Ich schüttelte als Antwort nur den Kopf, weil ich weder sie noch Suko beeinflussen wollte. Ich mußte herausfinden, ob wir vier das gleiche sahen. Shao hatte ebenfalls noch keinen Kommentar abgegeben.
    Auch Suko richtete sich auf und wollte einen Kommentar abgeben, aber ich hielt einen Finger auf die Lippen.
    Jetzt übernahm Cheryl die Lupe und schaute ebenfalls nach. Alles kam mir vor wie eine etwas lächerliche Inszenierung, aber das war es beileibe nicht. Hier brauchten wir einfach Gewißheit. Zudem ging ich davon aus, daß mehr, viel mehr hinter der Fahrt des Amokmannes steckte.
    Lange schaute sie nicht nach. Cheryl drückte sich langsam hoch und schüttelte sich dabei. Scharf atmete sie aus. »Meine Güte«, flüsterte sie. »Die Masse in beiden Augen bewegt sich ja.«
    »Stimmt«, erwiderte Shao.
    Suko nickte.
    Ich fragte: »Dann hast du es auch gesehen?«
    Sie zupfte an ihrer Weste, um anschließend nervös an den Hemdknöpfen zu spielen. »Ja, ich habe es gesehen. Es zittert, als läge darin ein Kugellager.«
    »Hast du eine Erklärung?« fragte ich sie.
    Cheryl lachte, zeigte auf sich und ging dabei zurück. »Ich eine Erklärung, John? Nein, die habe ich nicht. Das ist doch dein Job, wenn ich mich nicht irre.«
    »Irgendwo schon.«
    »Und meiner«, sagte Suko. Er schaute mich an und griente. »Kann diese Augenmasse von der Göttin oder diesem Höllen-Engel stammen?« fragte er. »Was meinst du?«
    »Möglich.«
    »Niemand ist sicher«, sagte Cheryl. Sie saß auf einem Stuhl, das Kinn auf ihren Handballen gestützt. »Verdammt noch mal, das will mir einfach nicht in den Kopf. Augenmasse von dem Höllenengel. Und ich habe ihn nicht mal zu Gesicht bekommen.«
    »Irrtum«, widersprach ich. »Du kennst diese Person ebenso wie wir.«
    Sie brauchte nicht lange zu überlegen. »Die Figur…?«
    »Klar«, sagte Suko. »Sie ist ein Abbild der Göttin. Sie wurde dem Amokfahrer mitgegeben, damit er stets unter einer gewissen Kontrolle blieb. Das war Sinn der Sache.«
    »Ja«, murmelte sie und strich durch die gefärbte Mähne. »Möglich ist alles. Aber ich weiß nicht, wie ich mir das alles erklären soll. Ich bin einfach nicht zu dicht herangekommen. Meine Furcht war stärker. Vielleicht hat man mich auch erst testen wollen. Und als ich möglicherweise reif war, lernte ich Dan Walcott kennen. Ist das für mich nun gut gelaufen oder nicht?«
    »Bestens«, gab ich zu.
    »Warum?«
    »Weil du sonst unter Umständen tot wärst. Jetzt bist du bei uns. Das Schicksal hat dir einen Wink gegeben, Mädchen.«
    »Ja«, murmelte sie, »mag sein. Aber was geschieht mit dieser komischen Figur?«
    »Wir werden sie testen«, antwortete ich.
    »Ach. Und womit?«
    »Mit einer Nadel.«
    Meine Antwort hatte sie und Shao sprachlos gemacht, ebenso Suko. »Du willst mit einer Nadel in die Augen hineinstechen?« fragte mein Freund. Er schaute dabei Shao an, als

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