Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie noch braucht.«
    »Nein…«
    »Doch!« Splatters Stimme bellte in Dans Ohr, und plötzlich spürte er auch den kalten Stahl der Mündung im Nacken. »Oder soll ich dir eine Kugel aus deiner eigenen Waffe in den Schädel jagen? Willst du das, du Hundesohn?«
    »Ich will… ich will…«
    »Küssen! Du wirst sie küssen, verdammt noch mal! Es sei denn, du entscheidest dich für die Kugel.«
    »Nein!«
    »Küssen?«
    Das »Ja« klang mehr als gepreßt, und der Druck der Hand verstärkte sich. Gleichzeitig verschwand die Waffe wieder, so blieb ihm nur noch diese eine Möglichkeit.
    Sein Gesicht näherte sich dem der Göttin. So nah hatte er sie noch nie erlebt. Und je näher er kam, um so mehr verschwammen die Züge vor seinen Augen. Sie lösten sich in irgendeiner grauen Masse ein, und die Hand im Nacken gab ihm den letzten Ruck.
    Sein Kopf wurde noch stärker nach vorn gepreßt, und die Lippen berührten sich…
    ***
    Wir waren gefahren, wir hatten uns auch leider verfahren, was selten vorkam, aber ausgerechnet jetzt passierte. Zum Glück überstanden wir dies mit einer gewissen Ruhe.
    Bei tiefer Dunkelheit erreichten wir das Ziel, das in einem alten Viertel lag. Kein Slum direkt, aber zahlreiche Häuser waren einfach baufällig und von den Mietern verlassen worden. Nur noch Obdachlose freuten sich über diese heruntergekommenen Wohnungen.
    Man schlief dort, wo man lebte. Man vegetierte vor sich hin und betrank sich oft bis zur Bewußtlosigkeit, um die eigene Lage so oft wie möglich zu vergessen.
    Der Rover schlich durch die Straßen. Im blassen Scheinwerferlicht sahen wir nicht viel. Geparkte Autos, hin und wieder Fußgänger auf den Gehsteigen, Lichter, die in den Fenstern der Häuser schimmerten. Geräusche aus Fernsehgeräten oder Musikanlagen, aber alles klang wegen der Mauern gedämpft. Hausnummern gab es nur hin und wieder, so mußten wir schon raten, wo sich Arnold Blakes Versteck befand.
    Der Rover rollte über die Straßen. Suko hielt nach dem richtigen Objekt Ausschau. Unterstützt wurde er von der nervösen Cheryl.
    Sie hatte auch mit uns über den Grund gesprochen, den wir schlecht nachvollziehen konnten, denn Cheryl vermutete, daß irgend etwas schiefgelaufen war, nur konnte sie nicht sagen, was es gewesen war.
    »Da ist es!«
    Ich hörte ihre Stimme und fuhr langsamer. Suko und ich wollten nicht erst nach einem Parkplatz suchen, wir stellten den Rover in der zweiten Reihe ab und stiegen aus.
    Alles geschah mit ruhigen Bewegungen. Zudem versuchten wir, jeden überflüssigen Laut zu vermeiden. Wir waren als Fremde in die Gegend gekommen. Sicherlich hatte man uns schon bemerkt und schaute hinter den Fenstern zu, was wir taten.
    Wir verhielten uns normal. Das kurze Umschauen gehörte einfach dazu, aber nichts deutete auf einen Hinterhalt hin. Es war auch eine Gegend ohne Lokale, hier lebte und wohnte man mehr schlecht als recht, und die wenigen Geschäfte, an denen wir vorbeigefahren waren, hatten ihre Schaufenster durch Gitter gesichert.
    Bisher war alles planmäßig verlaufen. Wir hofften, daß es auch weiterhin der Fall sein würde, und wir bewegten uns auf das fragliche Haus zu. Das mußte es einfach sein, auch wenn keine Hausnummer vorhanden war. Ein Klingelbrett sahen wir ebenfalls nicht. Die Tür konnten wir aufdrücken und den Flur betreten.
    In der grauen Dunkelheit blieben wir stehen. Keiner von uns sprach jetzt.
    Es war noch nicht so spät, um ein so großes Haus mit einer nächtlichen Stille zu erfüllen. Da wir von oben nichts hörten, mußten wir nach einer Weile davon ausgehen, daß dieser Bau, abgesehen von Arnold Blake, nicht bewohnt war. Den letzten Mieter hatte auch das Zeitliche gesegnet. Aber wo hatte er gewohnt?
    Hier unten oder weiter oben?
    Suko schaute sich im unteren Bereich um. Er war kaum zu hören und bewegte sich beinahe leise wie eine Katze.
    Achselzuckend kehrte er wieder zu uns zurück. »Tut mir leid, aber da war nichts.«
    »Bestimmt lebte er oben!« flüsterte Cheryl.
    Da wollten wir hin. Sie ließ sich nicht davon abhalten, uns zu begleiten, und deshalb hatten wir auch einen Kompromiß geschlossen. Cheryl sollte immer hinter uns bleiben, denn mit einem plötzlichen Hinterhalt war immer zu rechnen.
    Wir stiegen die Stufen hoch. Nur ich hatte einmal kurz meine kleine Leuchte eingeschaltet und den Strahl für einen Moment über die Treppe gleiten lassen. Was ich sehen wollte oder mir vorgestellt hatte, das hatte ich auch entdeckt.
    Auf den Stufen zeichneten sich die

Weitere Kostenlose Bücher