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0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt gehabt haben mußte.
    Ein Laut des Schmerzes, des Elends, der Angst, wie auch immer. Es war nicht richtig einzuordnen.
    Ebensowenig wie der dünne, rote Faden, der über die Unterlippe rann und seinen Weg nach unten fand. Er war zwar dünn, aber zugleich auch etwas ölig und entsprechend schwerfällig. An rotes Öl glaubte der Polizist nicht. Für ihn gab es nur eine Lösung: Was da aus dem Mund der Göttin rann, war Blut.
    Sie blutete von innen, und er fragte sich auch, woher dieses Blut stammte. Eine Wunde konnte er nicht erkennen. Die Gestalt blieb völlig glatt und sah aus wie immer.
    Bis auf das Blut.
    Es sickerte auch aus einer Wunde unter dem Hals. Die helle Haut war urplötzlich aufgeplatzt.
    Dan Walcott begriff nichts mehr. Er hatte sowieso nicht viel von all diesen Vorgängen verstanden und fühlte sich zufällig in den Kreislauf hineingestopft, aber er mußte sich mit der Tatsache abfinden, daß hier jemand vor ihm stand, der nicht nur eine Figur war, sondern auch ein Mensch oder ein Mittelding zwischen den beiden.
    Es war verrückt.
    »Okay«, flüsterte er und wußte dabei nicht, ob er den Höllen-Engel oder sich selbst meinte. »Okay, du hast gewonnen. Ich werde von hier verschwinden.« Das hatte sich Dan fest vorgenommen. Er wollte auch nicht mehr anrufen, sondern direkt zu seinen Kollegen laufen und sie in Alarmbereitschaft versetzen.
    Rückwärts bewegte er sich auf die Tür zu. Dan wußte, daß keine Gegenstände im Weg standen, an denen er sich hätte stoßen können. Es würde alles normal laufen. Die Wohnung war leer. Keiner ihrer Diener hatte sie in den letzten Minuten betreten, und der Polizist hoffte, daß es auch so blieb.
    Noch einmal schrak er zusammen, als er das bösartig klingende Knurren hörte. Dieses Geräusch hätte eher zu einem Raubtier gepaßt, als zu der Göttin. Nur sie konnte es ausgestoßen haben.
    Die Wohnungstür war nicht ganz ins Schloß gefallen. Kurz bevor Dan sie erreichte, drehte er sich um, er bekam die Klinke zu fassen und zog die Tür mit einem Ruck auf.
    Er schaute in den Flur und wollte ihn betreten, als er plötzlich auf der Stelle stehenblieb.
    Er wollte es nicht glauben, aber es stimmte.
    Vor ihm standen die düsteren Gestalten!
    ***
    Sie haben auf mich gewartet! schoß es Dan durch den Kopf. Sie haben tatsächlich auf mich gewartet, und ich Idiot habe nichts gemerkt. Ich habe mich von der Faszination der Göttin einfangen lassen. Ich bin ein Idiot gewesen, ich hätte wissen müssen, daß sie nicht allein ist. Ich hätte, verdammt noch mal, ich…
    Seine Gedanken brachen ab, denn die Gestalten schoben sich vor. Er kannte sie nicht, aber Dan kannte sie trotzdem, denn Cheryl hatte von ihnen gesprochen.
    Sie kannte die Diener der Göttin. Sie hatte mit ihnen gesprochen. Sie hatte als neues Mitglied aufgenommen werden sollen, aber sie hatte den letzten Schritt zum Glück nicht gewagt.
    Der stand ihm bevor.
    Ein letzter Schritt, er trennte sein Leben vom Tod, denn er wußte sehr genau, daß ihm diese Gestalten ein Entkommen unmöglich machten. Das war nicht drin. Er hatte ihr Geheimnis entdeckt, und er würde dafür bezahlen müssen.
    Sie standen einfach nur da. Fünf Männer zählte er. Dunkel gekleidet, so wirkten sie uniform. Hinzu kam die stickige, von muffigen Gerüchen erfüllte Dunkelheit des Treppenhauses. Diese Umgebung erweckte den Eindruck, als wären sie darin eingetaucht und würden sich nie mehr von ihnen lösen können.
    Auch ihre Gesichter glichen sich. Sie sahen bleich aus und schienen mit den Körpern in keiner Verbindung zu stehen, so wirkte es, als würden sie über ihnen schweben.
    Dan dachte daran, daß er eine Waffe trug. Sie nutzte ihm nichts. Bevor er sie gezogen hatte, war er schon dreimal überwältigt worden. Zudem wollte er nicht mit der Gewalt beginnen. Vielleicht konnte er sie überzeugen, daß alles ganz harmlos und er als Polizist rein zufällig in dieses Haus gelangt war.
    Es war besser, wenn er den Anfang machte, was er auch tat, denn er streckte dieser Gruppe seine rechte Hand entgegen. Eine gewisse Forschheit würde ihm möglicherweise auch helfen können, und er sagte mit leiser, aber dennoch verständlicher Stimme, wobei auch nicht viel Unsicherheit mitschwang. »Okay, ich weiß nicht, wer ihr seid. Aber als Polizist habe ich das Recht, mich nach euren Motiven zu erkundigen. Ich bin hier in einem dienstlichen Auftrag. Ich weiß, wem die Wohnung gehört. Einem gewissen Arnold Blake. Der aber lebt nicht mehr. Er starb vor

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