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0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kurzem auf spektakuläre Weise, und er hat etwas getan, das wir nicht billigen konnten. Er hatte sich als Amokfahrer in…«
    »Hör auf zu labern, Bulle!«
    Der Sprecher war vorgetreten und stand plötzlich sehr nahe bei Dan Walcott.
    Dan nahm einen gewissen Geruch wahr. Er konnte ihn nur schlecht definieren, aber er hatte das Gefühl, den Geruch des Todes einzuatmen.
    »Ich…«
    »Hör auf zu labern!« wiederholte der Kerl und schlug ansatzlos zu.
    Dan erwischte der Treffer ungefähr in Gürtelhöhe. Er war darauf nicht vorbereitet gewesen, und er dachte, während er zusammenbrach, daß ihm doch die Erfahrung fehlte. Er hätte sich nie so verhalten dürfen, einem Kollegen wäre das wohl kaum passiert.
    Dann rissen seine Gedanken ab, weil er kaum Luft bekam, den Mund einige Male aufriß und trotzdem Mühe hatte, überhaupt atmen zu können. Zudem schmerzte ihm der Kopf, weil ihn aus der Dunkelheit der nächste Schlag am Schädel erwischt hatte.
    Dan sank zu Boden.
    Es kam ihm vor, als würde er schweben und nicht fallen. Er berührte den Boden und bekam mit, wie er sich um seine eigene Achse rollte.
    Jemand trat ihm noch in den Rücken, und dieser Tritt ließ ihn aufstöhnen.
    Dann lag er still. Er schmeckte den Schmutz des Bodens. Er hielt die Augen geschlossen, weil er sich schämte. Während der letzten Bewegungen hatte er versucht, an seine Waffe heranzukommen, was ihm nicht gelungen war. Aber die Dienstwaffe war für die anderen wichtig, denn sie griffen zu und nahmen sie ihm weg.
    Einer stellte seinen Fuß auf Dans Rücken und hielt ihn so am Boden. Die anderen aber gingen durch den Raum, und der Polizist bekam jeden ihrer Tritte mit. Er hörte sie auch leise sprechen. Ihre Worte waren für ihn zu verstehen, aber sie drehten sich nicht um ihn, sondern um den Höllen-Engel.
    »Er weint…«
    »Er ist verletzt«, sagte ein anderer.
    »Die Göttin quält sich.«
    »Warum das Blut?«
    »Sie leidet, weil es einen von uns nicht mehr gibt.«
    »Du meinst Arnold?«
    »Ja.«
    »Also doch…«
    »Er hätte es nicht tun sollen.«
    »Aber er hat es für sie getan.«
    »Das wissen wir.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir müssen sie aus dem Loch der Trauer hervorreißen und ihr erklären, daß nichts verloren ist. Nur so kann sie zu ihrer alten Kraft gelangen. Als Arnold sie fand, da hat er gespürt, daß sie etwas Besonderes und Einmaliges auf dieser Welt ist. Er hat sie Teil für Teil hergeholt und sie hier wieder so zusammengefügt, wie sie einmal gewesen ist.«
    »Woher weißt du das, Splatter?«
    »Arnold hat es mir gesagt. Er hat mich ins Vertrauen gezogen. Er brauchte jemanden, mit dem er sprechen konnte. Und er hat auch instinktiv ihre Kraft erkannt. Es ist die Kraft der Urzeit, denn so alt ist sie bereits.«
    »Wußte Arnold das auch?«
    »Klar«, gab Splatter zu. »Er hat sich mit ihr beschäftigt. Aber fragt mich nicht, wie er es herausbekommen hat.«
    Für einige Sekunden sprach niemand ein Wort. Dan wartete darauf, daß etwas geschah, nur war er nicht in der Lage, einzugreifen. Er lag auf dem Boden, der Fuß stand auf seinem Rücken, und wenn er etwas sah, dann war es der bleiche Lichtfleck, der sich auf dem Boden verteilte.
    »Ist sie wirklich so alt?«
    »Noch älter, Zombie.«
    »Kann ich kaum fassen.«
    »Sie stammt aus der Urzeit und besteht aus Urschlamm, wie mir Arnold erklärte. Das war schon irre genug, dann aber mußte er feststellen, daß Leben in ihr steckte. Könnt ihr euch das vorstellen? Die Göttin lebte. Sie besaß etwas, das sie nicht hat umkommen lassen. Es ist Wahnsinn, aber wir kommen der Sache sehr nahe. Sie hat all die Millionen Jahre überlebt.«
    »Was sagst du da?«
    »So meinte es Arnold. Manches Gestein vergeht eben nicht.«
    »Auch nicht das Leben?«
    Splatter lachte. »Was weiß ich? Normales Leben schon, aber das ist bei ihr nicht der Fall. Arnold sprach von einem dämonischen Leben aus der Urzeit. Ob ihr es glaubt oder nicht, das hat es damals schon gegeben. Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr das Leben auch bei ihr erkennen.«
    »Wo denn?«
    »Seht in die Augen. Starrt hinein. Da werdet ihr erkennen, daß sie anders aussehen als die übrige Person. Dieses Blau in den Augen, das ist der Rest, der sie am Leben erhalten hat. Er fand sie ja nicht so. Er hat sie als Urschlamm erlebt, in dem die Augen schwammen, aber er hat gleichzeitig eine Botschaft empfangen können…«
    »Als Schlamm?« keuchte einer.
    »Klar. Denkt an die Entstehung der Erde. Es hat viele Vulkanausbrüche

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