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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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um dir ein Urteil bilden zu können. Es ist gut, daß du mein Freund bist. Ich bin auch der deine. Aber versuche nicht, mich von etwas abzubringen, was ich tun muß. Nicht mit Taten und nicht mit Worten. Wir drei - du, ich und Magnus Gunnarsson - gehören zusammen. Jeder muß seinen Weg gehen."
    „Ich warne dich vor Magnus Gunnarsson! Ich mag ihn nicht."
    Dorian spürte jetzt die Müdigkeit und den Alkohol. Er wollte nicht länger reden.
    „Gute Nacht, Unga!"
    Dorian suchte sein Zimmer auf und schlief bis lange in den Tag hinein. Am Tag geschah nichts, und am Abend ging er mit Unga wieder aus. Dorian hatte keine Lust dazu, aber er wollte dem Cro Magnon den Spaß nicht verderben. Diesmal kamen sie schon um ein Uhr ins Hotel zurück, und Unga verschwand mit einer rotblonden Schauspielerin in seinem Zimmer.
    Dorian ging allein zu Bett. Er drehte vor dem Einschlafen den Ys-Spiegel in den Händen und empfand nichts, keine Enttäuschung, kein Begehren. In ihm war alles leer; es schien ihm, als weilte der größte Teil seines Geistes in den unerforschlichen Dimensionen des Spiegels.
    Am Morgen frühstückte Dorian im Hotelrestaurant. Dann begab er sich wieder auf sein Zimmer, angespannt und schlecht gelaunt. Er war ungeduldig, wartete auf etwas, was er im Ys-Spiegel gesehen hatte. Oder sollte er umsonst nach New York gekommen sein?
    Das war nicht möglich; er spürte es, wußte es. Der Ys-Spiegel sagte es ihm, raunte es in seinem Geist.
    Dorian beschloß, sich die Halb-elf-Uhr-Nachrichten im Radio anzuhören. Er öffnete die Schiebetür des Faches, in dem sich Radio, Fernseher und Stereoanlage befanden, und schaltete den WCR-Funk ein. Er geriet sofort in die richtige Sendung.
    „Achtung, Achtung, verehrte Hörer! Die neuesten Nachrichten vom Geisterhotel. Für diejenigen unter Ihnen, die es noch nicht wissen: Das ,Atlantic Place Hotel' in der Fifth Avenue 2080 ist vor knapp achtzehn Minuten einfach verschwunden - ein vierzigstöckiges Hochhaus, in dem sich etliche hundert, vielleicht sogar zweitausend und mehr Menschen befinden. An der Stelle des Hotels steht jetzt ein graues Schemengebäude, von dem nähere Einzelheiten nicht zu erkennen sind. Eine unsichtbare Barriere schirmt dieses Gebäude ab. Bei dem Versuch, es zu betreten, hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Unser Sendewagen kann wegen eines Verkehrsstaus nicht bis direkt zum ,Atlantic Palace Hotel' vorfahren. Wir sind eine Viertelmeile vor dem Hotel steckengeblieben. Starke Polizeikräfte versuchen sich mit Rotlicht und Sirenen einen Weg zum Hotel zu bahnen. Unser Fahrer versucht, sich hinten anzuhängen, aber ein Polizeimotorrad drängt uns energisch zur Seite. Ich werde nun aussteigen und mich mit dem Mikrofon unter die Menge mischen. Der Verkehr in der Fifth Avenue ruht in beiden Richtungen. Über unseren Köpfen fliegen Polizeihubschrauber. Ganz New York ist alarmiert. Wie kommt es zu dem Phänomen? Eine neue Erfahrung, eine Geheimwaffe, übernatürliche Kräfte oder gar Wesen aus dem All?" In diesem Stil ging es weiter. Dorian griff zum Haustelefon und rief Magnus Gunnarsson an. Er konnte sich denken, was vorgefallen war. Dämonische Kräfte waren in New York am Werk, wie es ihm der Ys-Spiegel gezeigt hatte.
    Dorian Hunter, Magnus Gunnarsson und Unga mußten sofort an Ort und Stelle, um eingreifen zu können.

    Zwanzig Minuten nachdem das „Atlantic Palace Hotel" verschwunden war, war in der Fifth Avenue der Teufel los. Polizei und Feuerwehr rückten an, der FBI und CIA schalteten sich ein, und alle militärischen Formationen wurden alarmiert.
    New York, die krisengewohnte Stadt, lebte wieder einmal im Katastrophentaumel. Ein Geschwader von Kampfhubschraubern flog vom Floyd-Bennett-Marineflughafen über den East River zum Geisterhotel.
    Im Rathaus versuchte der Bürgermeister an vier Telefonapparaten gleichzeitig zu telefonieren und einen Katastrophenstab zu bilden. Reporter versuchten sich durch die Menge zu schlagen oder hängten sich mit ihren Übertragungswagen an Polizeifahrzeuge an.
    Und immer mehr Zuschauer strömten herbei, zu Fuß, im Wagen, mit der U-Bahn. Es wimmelte nur so von Menschen. Die Polizei hatte Mühe, durch die Menge zu kommen und eine Sperrkette um das Geistergebäude zu bilden.
    Ein halbes Dutzend Menschen war bei dem Versuch, von außen in das Hotel einzudringen, ums Leben gekommen. Vier waren schwer verletzt. Wie Stadtpolizei und FBI schon festgestellt hatten, war das Geisterhotel hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt.

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