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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es in ihrem Gehirn. Ich bin bestimmt wahnsinnig, oder ich werde es gleich.
    Stärker als alles andere aber war ihr Drang, zu fliehen. Sie rannte zum nächsten Lift. Drei Etagenlifts verkehrten in diesem Gebäudeteil zwischen dem zehnten und dem zwanzigsten Stockwerk. La Papesse wollte zum zehnten hinabfahren und dann den Schnellift ins Erdgeschoß nehmen. Sie drückte immer wieder den Rufknopf des linken Lifts. Endlich kam er. Sie hätte vor Erleichterung schluchzen können. Aber dann glitten die Türen auf, und die dunkelhaarige Frau schrie gellend auf. Ein Leichnam lag in dem Lift, furchtbar verrenkt, mit schwarzen Beulen übersät.
    Shirley La Motte ging mit wankenden Knien zum nächsten Lift. Es dauerte eine Weile, bis er kam. Hier entdeckte sie nichts, nur ein pestilenzartiger Gestank wehte ihr entgegen. Egal. Die Frau mit dem ebenholzfarbenen Haar drückte auf den Abwärtsknopf. Sie hielt sich die Nase zu, trotzdem wurde ihr übel. Als der Lift hielt und die Tür aufging, fiel sie hinaus. Sie kroch auf allen vieren bis an die gegenüberliegende Wand des Korridors. Dort hockte sie eine Weile zusammengekauert.
    Dann wanderte sie durch lange Hotelkorridore zu den Expreßlifts, die nur alle zehn Stockwerke hielten.
    Ein älterer Mann und ein junges Mädchen begegneten ihr, die Gesichter von Grauen gezeichnet.
    Das Mädchen war hysterisch. Es trommelte dem Mann mit den Fäusten gegen die Brust.
    „Du hast mich hierher gebracht, Rodney, du, du, du! Ich wäre viel lieber ins ,Plaza’ gegangen." „Halt deinen Mund!" brummte der Mann. „Ich kann auch nichts dazu."
    Als Shirley La Motte näher kam, blieben die beiden stehen. Mit weitaufgerissenen Augen starrten sie Shirley an. Dann schrien sie auf und rannten in die entgegengesetzte Richtung davon, wie von Furien gejagt.
    Aus einem Hotelzimmer kam jetzt eine scheußliche Horrorfigur, ein Monster, das aussah, als wäre es aus Leichenteilen zusammengeflickt. Der Mann und das Mädchen rannten auf das Monster zu, hatten vor ihm anscheinend weniger Angst als vor La Papesse.
    Die beiden Schreienden verschwanden um die nächste Ecke. Das Monster, das wie Frankensteins Lehrstück aussah, grinste Shirley an.
    „Mein liebes Kind", sagte es mit hohler Stimme, „es freut mich sehr, dich zu sehen."
    Shirley wußte nicht, daß ihr kristallines Herz metaphysische Schwingungen aussendete. Sie erzeugten bei Menschen das größte Entsetzen, namenlose Furcht, Grauen, Herzbeklemmung und Todesangst. Auf Dämonen hingegen wirkten die Ausstrahlungen ausgesprochen wohltuend.
    Shirley eilte zu einem der vier großen Schnellifts. Das Monster tappte auf sie zu. Ehe es die dunkelhaarige Frau erreichte, kam jedoch der Lift. Shirley stürzte hinein, und entging gerade noch den Armen des Grauenhaften, von dem ein scheußlicher Leichengestank ausströmte.
    Der Lift entführte sie nach unten. In der weitläufigen, mit schwarzem Marmorfußboden und holzgetäfelten Wänden ausgestatteten Hotelhalle trat Shirley aus dem Lift. An der Rezeption war niemand, aber am Eingang drängte sich eine Menschengruppe. An die zweihundert Männer und Frauen waren es, Gäste und auch Personal.
    Shirley erkannte den Hotelmanager, einen großen, grauhaarigen Mann, immer gebräunt, immer lächelnd. Jetzt lächelte er nicht, und sein Teint war aschgrau. Er versuchte, die erregt auf ihn Einredenden zu beschwichtigen. Ein bulliger Mann packte ihn am Kragen und schüttelte ihn wie einen nassen Sack. Er schlug dem Hotelmanager die Faust in den Magen, daß dieser sich krümmte.
    „Sie und Ihr Scheißhotel!" schrie er. „Das kann auch nur hier passieren!"
    Es war eine Kurzschlußreaktion. Den Menschen gingen die Nerven durch; und das war kein Wunder.
    Die Vorderfront des „Atlantic Palace Hotel", war verglast. Jetzt sah man' draußen, wo der Verkehr der Fifth Avenue hätte vorbeibrausen sollen, nur eine schwarze Wand; und kein Laut drang durch diese Wand.
    Shirley La Motte ging auf die Menschengruppe zu, wie in Trance schon. Sie hatte mehr mitgemacht, als ihr Geist verkraften konnte.
    Als sie näher kam, wurden die Menschen unruhig. Dann fingen sie zu schreien an. Eine Panik brach aus.
    Nach allen Seiten stob die Menge auseinander. Nur der Hotelmanager blieb zurück. Der Treffer in den Magen war so hart gewesen, daß er noch immer schmerzverkrümmt auf dem Boden lag.
    La Papesse schritt auf den Ausgang zu und ging am Manager vorbei durch die Drehtür. Vor dem Hotel, bei der schwarzen Wand, lagen drei Tote. Zwei waren nackt

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