Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
zum erstenmal die ungeheure Macht, die der Dämonin zur Verfügung stand; eine Macht, die er nicht begreifen konnte, die er aber zu spüren bekam.
    »Niemand darf so mit mir reden, wie du es getan hast!« zischte die Totenpriesterin. »So einen Ton lasse ich mir nicht bieten!«
    Chet Boscos Gesicht war verzerrt. Er glaubte, seine letzte Stunde hätte geschlagen.
    »Du wirst mir Achtung und Respekt zollen!« sagte Yora.
    »Ja!« schrie Bosco. »Ja…!«
    »Sollte ich dir helfen, werde ich es aus freien Stücken tun, und nicht, weil du es von mir verlangst.«
    Der Gangsterboß nickte verzweifelt. Er war mit allem einverstanden. » Ich bestimme, was geschieht!« sagte die Totenpriesterin rauh. » Ich treffe die Entscheidungen, und du wirst dich mir bedingungslos unterwerfen, so, wie es dieser alte Mann tut, sonst werde ich dich töten.«
    Bosco rann der Schweiß in Strömen übers Gesicht. O'Hara und Cosby standen verdattert da und wußten nicht, was sie tun sollten. Helfen konnten sie ihrem Boß nicht.
    Sie sahen, wie er litt und wollten nicht, daß ihnen Yora ebensolche Schmerzen bereitete.
    »Hast du mich verstanden?« fragte die Totenpriesterin.
    »J-a-a-a…«, gurgelte Chet Bosco.
    Yoras unsichtbare Kraft ließ von ihm ab. Er war noch nie so sehr erniedrigt worden. Noch dazu von einem Mädchen. Als die magische Kraft ihn nicht mehr in ihren Klauen hielt, sackte er zu Boden. Er brauchte einige Augenblicke, um sich zu sammeln.
    Als die Schmerzen nachließen, stand er unbeholfen auf. Yora blickte ihn triumphierend an. Ein grausames Lächeln umspielte ihren Mund. Sie kostete diesen Sieg voll aus. Die Machtdemonstration war ihr gut geglückt. Chet Bosco kannte jetzt seinen Platz. Er war nicht über ihr, sondern sehr, sehr weit unter ihr.
    »Also«, herrschte die Totenpriesterin den Gangsterboß an. »Worum möchtest du mich bitten? Du wolltest mich doch um einen Gefallen bitten , oder?«
    Chet Bosco wies auf Roc Natwick. »Er ist der beste Spezialist für Alarmanlagen. Ich plane einen Juwelenraub. Er sollte dabei mitmachen, aber der Idiot vergriff sich an meiner Schwester, und dann ging er auch noch mit den Fäusten auf mich los. Ich schoß ihn nieder. Aber seine Mitwirkung am Coup wäre wichtig. Wenn er daran teilnehmen könnte… Als Zombie… Damit wäre uns sehr geholfen.«
    Yora holte einen spitzen, zweischneidigen Dolch aus ihrem Gewand.
    »Du wirst mir die Beute vorlegen«, sagte sie. »Ich werde sie mir ansehen und mir nehmen, was mir gefällt.«
    »Ich dachte, du hättest für Geld keine Verwendung.«
    »Für Geld nicht, aber für die Augen des Todes.«
    Bosco sah sie verdattert an. »Woher weißt du davon?«
    »Sie werden ebenfalls ausgestellt, nicht wahr?«
    Bosco nickte. »Ja. Es sind wertvolle Diamanten, kunstvoll bemalt.«
    »In meinen Händen wird ihr Wert ins Unermeßliche steigen«, behauptete Yora. »Deshalb wirst du sie mir übergeben.«
    Bosco knirschte. Es war ein Fehler gewesen, Roc Natwick niederzuschießen, aber es war ein noch viel größerer Fehler gewesen, dieses Mädchen aus der Hölle in dieses Haus zu holen.
    Aber er hatte nicht wissen können, daß so etwas möglich ist.
    Yora trat vor den sterbenden Verbrecher. Bosco wich einen Schritt zurück. Er biß sich nervös auf die Unterlippe, während die Schwarzblütlerin den Seelendolch ansetzte.
    Die Anwesenden konnten nicht sehen, was passierte, denn Yora kehrte ihnen den Rücken zu. Aber es gehörte nicht viel Phantasie dazu, um es sich vorstellen zu können.
    Yora schnitt dem Mann die Seele aus dem Leib und schickte sie in die Hölle, und während sich die Seele auf die Reise machte, wurde Roc Natwick zum Zombie.
    Unauffällig vollzog sich die Verwandlung. Niemand im Raum hatte mitbekommen, daß Natwick starb. Niemandem fiel auf, daß schwarzes Leben in seinen Körper kroch und sich darin ausbreitete, um ihn zu beleben.
    Yora trat zur Seite.
    Chet Bosco starrte auf Natwicks Gesicht, das jetzt grau war. Kein Muskel zuckte in diesem Antlitz. Bosco wußte nicht, ob Yora ihre Arbeit schon getan hatte.
    »Was… was ist mit ihm? Lebt er noch?« fragte der Gangsterboß.
    »Er lebt schon wieder«, antwortete Yora.
    »Er regt sich nicht.«
    »Laß ihm Zeit. Er muß sich an sein zweites Leben erst gewöhnen.«
    »Er ist jetzt ein… Zombie? Ein lebender Leichnam? Wenn er aufsteht, wird er dann versuchen, uns zu töten?« fragte Chet Bosco.
    »Ich habe dafür gesorgt, daß er dir gehorchen wird«, sagte Yora. »Versuch es. Befiehl ihm,

Weitere Kostenlose Bücher