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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollte.
    Einmal durchschlug er meine Deckung, und ich landete prompt auf dem Boden. Ich japste nach Luft. Jemand schien siedendes Öl in meinen Magen gefüllt zu haben.
    Pasquanell wollte nach meinem Kopf treten, aber ich warf mich zur Seite, fing den vorsausenden Fuß des Zombies ab und riß ihn hoch.
    Der Kanadier verlor das Gleichgewicht und stürzte. Ich griff nach einem schweren, vom Rost zerfressenen Eisenrohr.
    Doch bevor ich es hochschwingen konnte, rammte mir der Untote beide Beine gleichzeitig gegen die Brust, und ich landete mitten im Schrott.
    Polternd fielen schwere, kompakte Eisenteile auf mich, drückten mich nieder und hielten mich fest.
    Dachte Pasquanell, mich erledigt zu haben?
    Er setzte den Kampf nicht fort. Reglos stand er für wenige Sekunden da. Ich sah sein Gesicht zwischen dem vielen Eisen, unter dem ich begraben war.
    Grauenerregend sah der bärtige Mann aus. Er hatte die Augen offen, aber es gab keine Augäpfel mehr. Schwarze Höhlen »starrten« mich an. Dann zog sich der bärtige Mann zurück.
    Nach wie vor wollte ich ihn nicht entkommen lassen. Sobald er weg war, versuchte ich unter den Eisentrümmern hervorzukriechen. Ich mußte mich mächtig anstrengen.
    Ich schob und drückte die Last von mir, keuchte und schwitzte, war für jeden Zentimeter dankbar, den ich gewann. Die Zeit raste dahin. Pasquanells Vorsprung vergrößerte sich mit jeder Sekunde.
    Je weiter er sich entfernte, desto schwieriger würde es sein, ihm auf den Fersen zu bleiben. Schneller! schrie es in mir. Mach schneller, sonst ist er weg.
    Ich zwängte mich unter Aufbietung meiner ganzen Kraft unter dem schweren Wirrwarr hervor, stand schnaufend auf und rannte in die Richtung, in die der Werwolfjäger verschwunden war.
    Dunkelheit. Wieder mußte ich Terence Pasquanell suchen. Aber diesmal hatte er sich nicht versteckt. Ich hörte das Rasseln des Maschendrahtzauns und änderte sogleich meine Laufrichtung.
    Pasquanell war im Begriff, den Schrottplatz zu verlassen. Soeben ließ er sich jenseits des Zauns in eine hohe Buschgruppe fallen.
    Die Jagd ging weiter!
    So leicht ließ ich mich nicht abschütteln. Mit meiner Hartnäckigkeit hatte ich schon so manchen Gegner zur Verzweiflung gebracht. Atemlos erreichte ich den Zaun.
    Zweige pfiffen und knackten. Terence Pasquanell wühlte sich durch die Büsche. Ich zog mich an den Metallmaschen hoch, setzte die Schuhspitzen in die Löcher und überwand das Hindernis in einer guten Zeit.
    Dann kämpfte auch ich mich durch die Büsche, aber an einer anderen Stelle. Die Zweige kratzten mich und wollten mich mehrmals zu Fall bringen.
    Als ich die Buschwand endlich hinter mir hatte, sah ich ein riesiges Grundstück, das sich vor mir ausbreitete. Doch ich sah leider nicht nur das.
    Ich erblickte auch zwei Männer mit Galgenvogelvisagen, die mich in die Mündung ihrer Kanonen sehen ließen und unfreundlich schnarrten: »Pfoten hoch, Freundchen, sonst knallt's!«
    ***
    Nicht nur Yora wußte von den Augen des Todes. Auch Arma, die Zauberin, hatte davon erfahren, und sie war deshalb nach London gekommen.
    Es hieß, daß diese bemalten Diamanten in den Händen von Schwarzblütlern eine gefährliche Waffe wären, und Arma hatte schwarzes Blut in ihren Adern.
    Wenn es ihr gelang, die kostbaren Diamanten in ihren Besitz zu bringen, würde es ein Leichtes sein, die tödliche Kraft, die in ihnen wohnte, zu aktivieren.
    Arma ahnte nicht, daß Yora die Augen des Todes ebenfalls haben wollte. Sie hätte darauf aber auch nicht verzichtet, wenn sie von Yoras Wünschen gewußt hätte.
    Sie mochte Yora nicht. Die Totenpriesterin hielt sich für etwas Besonderes, doch das war sie in Armas Augen nicht.
    Die Zauberin war mit Metal, dem Silberdämon, befreundet. Er hatte geglaubt, sie wäre verloren, als der Zauberer Parthos mit seinem Lichtschwert ihren Geist aus Roxanes Körper - den sie übernehmen wollte - vertrieben hatte, doch inzwischen hatte ihr Geist einen anderen Körper gefunden: jenen der Hellseherin Vazira, die ihr aufs Haar glich.
    Man konnte sagen, Arma war wieder die alte. Niemand hatte sich darüber mehr gefreut als Metal. Sie hatte sich kürzlich mit ihm in einer anderen Dimension getroffen, und er hatte versprochen, bald hierher nachzukommen.
    Sie war ein sehr schönes Mädchen mit langem kastanienbraunem Haar und dunklen Augen.
    Die Hölle, das Grauen - in einer Super-Luxusverpackung!
    Niemand sah Arma ihre Gefährlichkeit an, und sie würde noch gefährlicher sein, wenn sich die Augen des

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