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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gangster aus der Fassung bringen. Damit rechnete ich. Ich hoffte, ihre Verwirrung ausnützen zu können.
    Gespannt wartete ich mit Ray auf den Schuß. Noch einmal forderte Clay den Untoten nicht auf, stehenzubleiben. Sein Gesicht verkantete, und dann drückte er ab, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Distanz: zwei Meter!
    Auf diese Entfernung konnte nicht einmal jemand vorbeischießen, der zum erstenmal einen Revolver in der Hand hielt. Das Projektil hieb gegen Pasquanell und stieß ihn einen halben Schritt zurück. Das war aber auch schon alles, was Clay erreichte.
    »Verdammt, das gibt's ja nicht!« stöhnte Ray fassungslos. »Trägt der Kerl eine Kugelweste?«
    »Die braucht er nicht. Er ist unverwundbar«, sagte ich und wollte Ray angreifen und entwaffnen.
    Er war zwar perplex, aber nicht so sehr, daß er sich von mir hätte überrumpeln lassen. Als ich springen wollte, spannte sich der Hahn seiner Waffe, und ich vergaß meine Absicht sofort wieder, denn sie hätte mich das Leben gekostet. Clay wich zurück. Er schoß noch einmal, gab einen dritten und einen vierten Schuß auf Terence Pasquanell ab, doch der Zombie ging nicht zu Boden.
    Clay jagte alle Kugeln durch den Lauf. Es sah so aus, als würde der Gangster mit Platzpatronen schießen. Jetzt ließ er die leergeschossene Waffe fallen, wandte sich um und wollte in heller Panik die Flucht ergreifen, aber das ließ Pasquanell nicht zu.
    Der Verbrecher hatte ihn gereizt. Nun schlug Pasquanell zurück. Blitzschnell schnappte er sich den Mann und riß ihn zu Boden, und als sein Gesicht näherkam, sah Clay, daß der Mann keine Augen hatte.
    Wahnsinn! Der Kerl war blind und unverwundbar!
    Ich war sicher, daß Clay in diesem Moment an seinem Verstand zweifelte.
    ***
    »Zum Henker, wer schießt da draußen?« stieß Chet Bosco wütend hervor.
    »Sollen wir nachsehen, Boß?« fragte O'Hara.
    »Was für eine blöde Frage. Natürlich. Wofür bezahle ich euch? Ihr seid für meine Sicherheit verantwortlich, also tut etwas für euer Geld!«
    Bill O'Hara und Erroll Cosby eilten aus dem Raum. Chet Bosco blieb mit Calano, Roc Natwick und Yora zurück. Das Rot des Teufelsgesichts auf Calanos Brust war inzwischen verblaßt. Die Tätowierung war wieder blau. Der magere alte Mann zog sich an. Er hatte bewiesen, daß er Dämonen beschwören konnte, und es erfüllte ihn mit großer Genugtuung, den Gangsterboß so sehr verblüfft zu haben.
    Bosco wandte sich an ihn. »Du hast mir einen großen Dienst erwiesen, Alter.« Er griff in die Tasche und holte ein dickes Banknotenbündel heraus. Ohne zu zählen, wieviel Geld es war, drückte er es Calano in die Hand.
    Der Dämonenbeschwörer bedankte sich grinsend.
    »Ich kann mich doch auf deine Verschwiegenheit verlassen«, sagte Chet Bosco.
    »Versteht sich von selbst. Kein Sterbenswort wird über meine Lippen kommen.«
    »Deine Verschwiegenheit ist die beste Lebensversicherung«, sagte der Gangsterboß mit einem drohenden Unterton. »Sollte ich mit Yora wieder in Verbindung treten wollen, wirst du das für mich arrangieren.«
    »Jederzeit«, sagte Calano. »Du weißt, wo ich wohne.«
    ***
    Die peitschenden Schüsse alarmierten eine Menge Männer. Von überallher kamen sie gelaufen, und jeder hielt eine Waffe in der Hand. Mit vereinten Kräften schafften sie es, Terence Pasquanell von Clay zu trennen.
    »Der Kerl muß die Hölle im Leib haben!« krächzte Clay.
    Hände griffen zu und stellten ihn auf die Beine.
    »Seht ihn euch an. Er hat keine Augen«, keuchte Clay.
    Ich hätte es ihnen erklären können, schwieg aber. Auch ich wurde von mehreren Händen gepackt. Man schleppte mich auf ein großes Haus zu.
    Mir war, als hörte ich das Ticken einer tödlichen Höllenuhr.
    Mein Blut war vergiftet! Mr. Silver hätte eingreifen müssen, aber diese Verbrecher ließen mich nicht laufen. Aus ihren Bemerkungen ging hervor, daß sie mich zu Chet Bosco, ihrem Boß, zu bringen gedachten, und der würde mit mir wohl nicht viel Federlesens machen.
    Ich würde ihm erzählen können, was ich wollte, er würde mir nicht glauben. Nicht einmal die Wahrheit. Die am allerwenigsten. Wie sie mit Pasquanell fertigwurden, wußte ich noch nicht.
    Vielleicht würde er letztenendes über sie triumphieren, aber das wäre für mich kein Segen gewesen. Ich war so oder so erledigt. Entweder brachten mich diese Verbrecher um, oder Pasquanell tat es, oder das Gift des schwarzen Nagers…
    Pasquanell wehrte sich nicht. Dennoch hielten ihn die Gangster fest. Sie brachten uns

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