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0920 - Mandragoros Alptraum

0920 - Mandragoros Alptraum

Titel: 0920 - Mandragoros Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Versuche es bitte. Wie heißt du denn?«
    »Clivia.«
    »Ich bin Bill. Das ist mein Freund John. Wir beide suchen ebenfalls das Gesicht.«
    Clivia legte den Kopf schief. »Was wollt ihr denn von ihm?«
    »Herausfinden, ob der Mund in dem Gesicht auch sprechen kann. Oder weißt du darüber Bescheid?«
    Das Mädchen schaufelte ihr lockiges Haar hoch. »Ja, es kann sprechen. Es hat sogar zu mir gesprochen.«
    »Ehrlich?« staunte Bill. »Was hat es denn gesagt?«
    »Es fragte mich, wie es mir geht. Es kannte auch meinen Namen, und ich kannte die Stimme.«
    »Wem gehörte sie denn?«
    »Unserem Pfarrer Oliveiro.«
    Das war für uns nicht neu, trotzdem staunten wir beide, was Clivias Ansehen natürlich hob. »Keiner würde mir glauben, aber es war tatsächlich seine Stimme.«
    »Was hat er getan?«
    »Sagte ich schon. Er ging Hie Treppe hoch.«
    »Ging?« fragte Bill.
    Clivia verzog ihr Puppengesicht. »So richtig gehen ja nicht«, gab sie zu. »Das sah komisch aus.«
    »Was meinst du denn damit?«
    Das Mädchen hob die Arme an und streckte sie dann aus. Sie blieben in der Luft stehen, aber nur für einen Moment, dann fielen sie herab. Anschließend hob das Mädchen wieder die Arme hoch. So deutete sie den Gang des Wesens an.
    »Hatte es denn Beine?« fragte ich.
    Die Kleine hob die Schultern. »Das konnte ich genau sehen. Es sah aus wie einer mit einem Mantel.«
    »Du konntest die Beine nicht sehen?«
    »Hm, aber es ging.«
    »Und der Mantel?«
    »War so lang und breit, aber auch grün und etwas rötlich, weil da Blumen drin waren.« Sie schüttelte den Kopf. »Ach, ich weiß es auch nicht mehr genau.«
    »Ist schon gut«, sagte Bill und fragte dann: »Aber du hast gesehen, wie es nach oben ging?«
    »Klar.«
    »Dann werden wir es auch finden.«
    »Wollt ihr aufs Dach?«
    Wir staunten beide. »Wie kommst du darauf?«
    »Wenn man immer höher geht, kommt man aufs Dach.«
    »Und das ist von unten offen?«
    Sie lächelte verschmitzt. »Wir dürfen da nicht hoch, aber heimlich waren wir schon oben. Ja, da kann man raufklettern. Über eine Leiter. Ist ganz einfach.«
    »Danke, Clivia.«
    »Und was soll ich tun?«
    Bül legte seine Handflächen gegen ihre Wangen. »Würde es dir viel ausmachen, wenn du einfach hier im Flur bleibst? Dir wird bestimmt keiner etwas tun.«
    »Aber meine Mutter und…«
    »Die laß ruhig in der Wohnung. Sie schlafen dort. Oder willst du auch schlafen?«
    »Nein.«
    »Gut, dann warte bitte, bis wir zurückkommen. Wir kennen Oliveiro nämlich auch ganz gut und können ihm sicherlich einige Fragen stellen.«
    »Wenn ihr meint.«
    Bill winkte seiner kleinen Freundin noch einmal zu, während ich schon in das Treppenhaus zurückgegangen war und dort auf meinen Freund wartete. »Das war ein Glücksfall«, sagte der Reporter.
    »Jetzt wissen wir wenigstens, wo wir Oliveiro finden können.«
    »Vorausgesetzt, er ist tatsächlich oben.«
    »Das glaub mir mal.«
    Ich teilte Bills Optimismus nicht ganz, wollte aber auch nicht dagegen sprechen, und so setzten wir unseren Weg nach oben fort.
    Die veränderte Natur hatte überall ihre Spuren hinterlassen. Ob auf den Stufen, ob an den Wänden, ob sich die Pflanzen um die Geländerpfosten gekrallt hatten, alles war genau nachzuvollziehen.
    Aber wir mußten aufpassen, denn oft genug waren die Stufen glatt.
    In dieser verdammten Luft bedeutete es eine Qual, derartig viele Treppen hochzusteigen. Einen anderen Weg, um das Dach zu erreichen, gab es leider nicht.
    Jeder Absatz schien sich unendlich weit hinzuziehen. Wir mußten auch mit einem heimtückischen Angriff der Pflanzenwelt rechnen, denn wir gehörten jetzt zu den Feinden, da wir die drei untoten Wesen vernichtet hatten. Dabei waren wir eigentlich nur ihretwegen nach Manila geflogen. Daß sich daraus so etwas hätte entwickeln können, das konnte ich noch immer kaum fassen.
    Das Haus hatte genau zwölf Etagen.
    Zwölf Flure, in denen die stickige Luft vorherrschte, eingebettet in eine schon unnatürliche und geisterhafte Stille. Keine Stimme, kein Schreien mehr, hin und wieder nur dieses Knirschen in der Wand, wenn sich weitere Pflanzenteile durch das Gemäuer bohrten.
    Manchmal bewegten sie sich auch, drückten sich in die Höhe und versuchten, nach uns zu schlagen.
    Wir wichen ihnen aus.
    Aber wir kamen höher.
    Das Atmen wurde lauter. Mit Kleidung in eine Sauna zu gehen, konnte nicht schlimmer sein. Uns klebte alles am Körper, als hätte man die Haut zuvor mit Leim bestrichen.
    Ein Ende war

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