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0922 - Invasion der Feuerkugeln

Titel: 0922 - Invasion der Feuerkugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer noch sein Phantasiekostüm. Bursto dachte amüsiert, was wohl die ursprünglichen, echten Anhänger der Kali zu dieser Verkleidung gesagt hätten. Dieser Gedanke verflog jedoch, als er Tharpos glühende Augen sah.
    Schaudernd erkannte er, daß dieser Mann sich völlig in seine Gedankenwelt verkapselt hatte. Für San Tharpo war dies alles blutiger Ernst. Dementsprechend rabiat reagierte er, als er seine Tochter in Gesellschaft zweier fremder Menschen fand, von denen einer ein Aufnahmegerät in der Hand hielt.
    San Tharpo bewegte sich so schnell, daß Bursto keine Chance hatte. Er sah nur einen bunten Schatten auf sich zufliegen, dann spürte er einen Druck an seiner Kehle. Er hörte Desinas erschrockenen Schrei und dachte, daß dies wohl das Ende seiner Laufbahn als Reporter sei.
     
    6.
     
    Von der eigentlichen Entführung hatte Dalanja nicht viel mitbekommen. Als sie ihren Vater verließ und zu dem fremden Raumschiff lief, da hatte sie wie in Trance gehandelt. Sie war sich ihrer Umwelt kaum bewußt. In ihrem Gehirn herrschte eine seltsame Leere, aber sie fühlte sich frei und leicht, keineswegs so, als stünde sie unter irgendeinem verderblichen Einfluß.
    Arglos lief sie den Fremden entgegen und ließ sich von einem der seltsamen Männer auf dem Arm nehmen.
    „Darf ich mit euch fliegen?" fragte sie laut und fröhlich, als bitte sie einen guten Bekannten, sie auf einen Ausflug mitzunehmen.
    Die Männer antworteten nicht. Sie sprachen überhaupt kein Wort, auch nicht untereinander. Dalanja wunderte sich darüber jedoch nicht. Sie fand einfach alles so selbstverständlich, als erlebte sie es jeden Tag, daß fremde Raumschiffe in den Sojabohnen landeten und Männer mit leblosen Gesichtern sie wegholten. Der Fremde trug Dalanja ins Schiff. Sie fühlte sich wohl bei ihm. Er war so groß und stark und trug sie so sicher - sie lehnte zutraulich den Kopf an die Schulter des Fremden. Plötzlich fühlte sie sich sehr müde. Sie schlief ein und erwachte nur einmal für ein paar Sekunden. Der Fremde hielt sie hoch in die Luft, und sie glaubte, daß dies ein Spiel sei-sie lachte und zappelte ein bißchen. Als sie wieder auf den starken Armen ruhte, schlief sie sofort wieder ein.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit seitdem vergangen war, als sie erneut erwachte. Und diesmal war alles anders.
    Dalanja sah sich verwundert um. Sie lag in einem seltsamen Sessel in einem noch seltsameren Raum. Es war sehr hell. Von den Wänden strahlte grellblaues Licht. Dalanja blinzelte, denn ihre Augen tränten. Gegen das Licht sah sie die Silhouetten von fünf hochgewachsenen, muskulösen Männern, die sich langsam hin und her bewegten und mit den flachen Händen die Wände berührten.
    Dalanja war einmal in einem Haus gewesen, in dem allerlei Meeresgetier ausgestellt war. In einem Becken hauste ein Krake, der ständig mit seinen Fangarmen über die Wände tastete, als suche er nach einem Ausgang aus seinem gläsernen Gefängnis. An diesen Kraken fühlte sich Dalanja erinnert, als sie die Fremden beobachtete. Sie wußte allerdings recht gut, daß diese Männer nicht nach Türen suchten. Offenbar hatte das, was sie taten, etwas mit der Steuerung dieses Raumschiffes zu tun.
    Raumschiff - das war eine Art Stichwort. Dalanja sah sich ihre Umgebung genauer an. Ihre Augen gewöhnten sich allmählich an das grelle Licht. Dennoch fand sie, daß die Wände überall gleich aussahen. Es gab nichts, was an Kontrollpulte erinnerte, keine Bildschirme, keine Meßgeräte - nicht einmal Kontursessel. Das Ding, in dem Dalanja saß, schien der einzige Einrichtungsgegenstand in diesem Raum zu sein. Dalanja war sich nicht einmal sicher, daß es noch andere Räume gab. Vielleicht bestand das ganze Raumschiff nur aus dieser leuchtenden Zelle.
    Und sie war allein hier drin, allein mit fünf Fremden, die schweigend an den Wänden entlangtasteten.
    Dalanja bekam Angst. Die Furcht überfiel sie mit voller Wucht, aus heiterem Himmel, als wäre jener Einfluß, dem sie vorher unterlegen war, mit einem Schlag abgeschaltet worden. Sie krümmte sich in dem fremdartigen Sessel zusammen und -war nicht einmal fähig, zu weinen, so schlimm war diese eisige Angst in ihr.
    Sie preßte die Hände auf den Mund und starrte voller Entsetzen die Fremden an, die sich wie in einem abstrakten Tanz um sie herum bewegten. „Ich will nach Hause", sagte Dalanja nach langer Zeit mit bebender Stimme. „Bitte, bringt mich wieder nach Hause."
    Die Fremden kümmerten sich nicht um sie. Sie gingen

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