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0922 - Invasion der Feuerkugeln

Titel: 0922 - Invasion der Feuerkugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verloren", murmelte er. „In der Stupa stehen ein Buddha und eine Statue der Göttin Kali. Weil die Fremden, die seine Tochter mitnahmen, eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Buddha hatten, glaubt er, die Kali hätte den Rest der Familie beschützt und könnte auch das Kind wiederzurückbringen. Wie das funktionieren soll, weiß er wohl selbst nicht. Aber seit gestern abend wanderte er pausenlos in dieser Aufmachung zwischen dem Haus und der Stupa hin und her. Die Leute hier sollen seinen Beschwörungen die nötige Kraft verleihen. Anfangs hat man über Tharpo gelacht. Aber sehen Sie selbst - er hat schon eine beachtliche Schar von Anhängern gefunden."
    Tharpo bewegte sich wie in Trance auf die Felder zu, und Dutzende von Menschen folgten ihm. Sie streckten im Gehen die Hände nach oben und verbeugten sich tief; wie Tharpo es ihnen vormachte. Und immer wieder brachen sie in ekstatische Schreie aus. Selna verstand nur ab und zu den Namen „Kali".
    „Das ist doch absurd!" sagte sie ärgerlich.
    Gyder Bursto gab ihr ausnahmsweise im stillen recht. Der Lornsiterin, die in absolut nüchternen und vernünftigen Bahnen dachte, mußte das Ganze vorkommen wie eine Szene aus einem Fiebertraum. Da zogen Menschen über das Feld und beteten zu einer Göttin, die seit vielen Jahrhunderten entthront war. Bursto zweifelte sogar daran, .daß diese Leute überhaupt wußten, welche Bedeutung man einst dieser Kali beigemessen hatte. Er selbst erinnerte sich vage an allerlei blutrünstige Geschichten.
    Erst nach einer ganzen Weile brachte er das, was er’sah, mit seinen Aufgaben in Verbindung. Hastig machte er ein paar Aufnahmen. Der Polizist sah ihn ärgerlich an, aber sonst geschah nichts. Schließlich entdeckte Bursto ein junges Mädchen, das an der Tür stand und dem Zug um San Tharpo wie erstarrt nachsah. Er stieß Selna an und ging hinüber.
    „Ich darf nichts sagen", erklärte das Mädchen, ehe Bursto sich auch nur vorstellen konnte.
    „Warum nicht?" fragte er, und er dachte, daß es eigentlich ein unfairer Trick war. Aber das Mädchen war auf der Hut. Es drehte sich schweigend um und ging ins Haus.
    „Bist du übergeschnappt?" zischte Selna und hielt den Reporter am Ärmel fest, als er dem Mädchen folgen wollte. „Die Kerle da drüben werden dich glatt wegen Hausfriedensbruch verhaften, wenn du dem Mädchen Fragen stellst."
    Bursto schüttelte ärgerlich den Kopf.
    „Komm endlich", sagte er. „Wenn dieser Tharpo zurückkehrt, ist jede Chance vertan."
    Selna ließ ihn los. Er eilte ins Haus und blickte durch die offenen Türen. Schließlich fand er das Mädchen.
    Es stand am Fenster und starrte nach draußen.
    „Wir sind nicht von der Polizei!" sagte Bursto.
    Das Mädchen fuhr herum.
    „Ich habe Ihnen doch gesagt...", begann es, aber Bursto sagte hastig: „Wir sind vom Fernsehen. Glauben Sie nicht, daß dieser Mann dort draußen etwas Reklame brauchen könnte? Es ist Ihr Vater, nicht wahr?"
    Das Mädchen nickte.
    „Wie heißen Sie?"
    „Desina", sagte sie leise.
    Gyder Bursto atmete heimlich auf. Das Eis war gebrochen. Er hoffte nur, daß ihm auch genug Zeit blieb, um sich mit Desina zu unterhalten. Wie lange mochte die Beschwörung dauern? Er wagte es nicht, das Mädchen danach zu fragen. „Was ist eigentlich geschehen?" fragte er. „Bis jetzt weiß ich nur, daß ein Kind entführt wurde."
    Desina zögerte kaum merklich. Dann begann sie zu berichten.
    Gyder Bursto war fasziniert von der Beschreibung der Fremden, die Desina ihm gab. Er merkte aber auch, daß Desina zögerte, die Wesen als Menschen zu bezeichnen. Sie mochte sich allem Anschein nach nicht festlegen, wenn es um die Natur dieser merkwürdigen Raumfahrer ging.
    „Waren es Menschen?" fragte Bursto schließlich. „Oder eher Roboter."
    „Ich weiß es wirklich nicht."
    „Androiden?"
    Desina schüttelte den Kopf.
    „Sie waren einfach fremd", sagte sie. „Es ist schwer zu beschreiben. Sie wirkten künstlich, aber auch wieder nicht so, als hätte jemand sie gemacht."
    Damit ließ sich nicht viel anfangen. Bursto stellte noch einige Fragen. Er fragte nach dem Raumschiff der Fremden, nach den Geräuschen, die Desina gehört hatte, nach der Art, wie das Ding gelandet und gestartet war, nach dem Verschwinden der Ernteroboter, und Desina gab sich Mühe, ihm präzise Antworten zu geben. Trotzdem war er hinterher nicht viel schlauer. Die Angelegenheit kam ihm unwirklich vor.
    Dieses Gefühl vertiefte sich, als plötzlich San Tharpo in das Zimmer trat.
    Er trug

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