0922 - Kampf um den Machtkristall
Position.«
Der Alpha wollte sich erheben, aber eine metallische Stimme erklang.
»Zwei Einheiten außenbords. Beides sind Men in Black . Eine Rückholung ist nicht mehr möglich, da die Körper schon zu weit abgedriftet sind.«
Al Cairo nahm rasche Schaltungen vor, bis ein Außenbild des Schiffes zu sehen war. Weit entfernt leuchteten zwei winzige Punkte. Der Alpha ließ beide Fäuste wutschnaubend auf die Konsole knallen. »Der verfluchte Vampir hat zwei Men in Black zerstört. Ich werde ihn suchen lassen.«
Ted Ewigk fiel ihm in den Arm. »Lass das bleiben – ich mache das. Der Bursche ist für deine Men in Black zu clever.« Ehe der Alpha etwas erwidern konnte, war Ted schon aus der Zentrale gestürmt.
Al Cairo zuckte mit den Schultern. Noch einmal warf er einen Blick auf den Bildschirm, doch die leuchtenden Punkte waren verschwunden. Men in Black waren ersetzbar.
Sein Traum von einem Sternenschiff jedoch nicht.
Doch der war einfach wie eine Seifenblase zerplatzt.
***
Château Montagne – Gegenwart
Nun endgültig entkräftet hatte sich Laertes mit Zamorras Hilfe zurück in den Sessel geschleppt. Der Professor ließ ihm seine Ruhe. Alles andere wäre Unsinn gewesen.
Was Zamorra durch Laertes’ Mund bislang erfahren hatte, machte ihn stutzig. Natürlich kannte er die Geschichte nur aus der Sicht Ewigks, doch das war bereits undurchsichtig genug. Bibleblack nannte sich der Vampir, der in Al Cairos Flotte für Verwirrung gesorgt hatte. Dieser Name sagte Zamorra nichts. Vielleicht würde seine Computer-Datenbank da für Aufklärung sorgen können, doch das war in diesem Augenblick erst einmal absolut zweitrangig.
Besorgt wanderten Zamorras Blicke von Laertes zu Ted Ewigk.
Der Professor hatte bereits Kontakt zu Robert Tendyke aufgenommen. Bei Tendyke Industries standen die Ärzte und Wissenschaftler der medizinischen Abteilung bereits parat. Allerdings musste sich erst einmal herausstellen, ob Ted überhaupt transportfähig war. Der einfachste und definitiv schnellste Weg von hier nach Texas waren die Regenbogenblumen. Wenn Ted aufwachte, würde Zamorra es versuchen, den großen und kräftigen Mann in die Kellerräume von Château Montagne zu bringen – am liebsten auf seinen eigenen Füßen, denn Ted war groß und – wie der Professor vorhin selbst hatte erfahren müssen – kein Leichtgewicht.
Laertes befand sich in einer Art Dämmerzustand. Hunger griff das Gehirn an. Eine Wahrheit, die jeder bestätigen konnte, der sich einmal in einer solchen Situation befunden hatte. Zamorra hatte bei Tendyke auch die Möglichkeit ins Spiel gebracht, dass auch der ehemalige Vampir dort in Notbehandlung genommen werden musste.
Zamorra vermisste in diesen Augenblicken Nicole besonders schmerzlich. Ihr wäre sicher irgendetwas eingefallen, um dieser Situation Herr zu werden. Ärgerlich über seine eigenen Gedanken schüttelte Zamorra den Kopf. Sie ist aber nicht hier, begreife das endlich!
Er fragte sich, wo Artimus van Zant abgeblieben war.
Als er kurz das Zimmer verließ, hörte er unten in der Halle Betriebsamkeit. Er riskierte es, seine beiden ›Patienten‹ kurz alleine zu lassen und lief die Treppe hinunter. William, der Butler auf Château Montagne, kam ihm entgegen.
»Herr Professor, was kann ich für Sie tun?« Knapp und korrekt wie immer , dachte Zamorra.
»Wo ist Artimus van Zant?« Der Parapsychologe sah, dass William in seiner rechten Hand einen typischen Kassenbon hielt, wie man ihn an den Kassen von Supermärkten erhielt. »Was läuft denn hier ab?« Er nahm dem Butler den Bon aus der Hand. Noch nie war Zamorra mit diesem Kauderwelsch klargekommen, das auf solchen auf Thermopapier ausgedruckten Streifen zu lesen war. Nicht schlauer als vorher gab er William das Papier zurück. Der blickte seinen Dienstherrn unschuldig an.
»Das fragen Sie am besten Doktor van Zant. Er befindet sich in der Küche.«
Zamorra war nun vollends überfordert. In der Küche? Wollte Artimus etwa kochen? Oder hatte er Hunger? »William, gehen Sie in das Gästezimmer in der ersten Etage. Wundern Sie sich nicht, wen Sie dort vorfinden werden – keine Fragen jetzt. Bleiben Sie bei unseren zwei Gästen. Wenn sich irgendetwas an deren Zustand ändern sollte, melden Sie es mir bitte sofort.«
Zamorra ließ den Butler einfach stehen und ging mit langen Schritten in Richtung der Küche.
Schon bevor er sie betreten hatte, hörte er von innen hektische Aktivitäten. Irgendetwas fiel scheppernd und lärmend zu Boden. Van
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