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0922 - Mein Trip ins Jenseits

0922 - Mein Trip ins Jenseits

Titel: 0922 - Mein Trip ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verkrampfte mich unwillkürlich und dann schielte ich auf den schmalen Behälter, der seine leicht gelblich schimmernde Flüssigkeit verlor, weil sie in meine Blutbahn hineinlief…
    ***
    Es gab kein Zurück mehr!
    Dieser Gedanke durchschoß mich, als ich starr dalag und darauf wartete, daß etwas geschah.
    Es war schon seltsam, aber noch sah ich alles ziemlich klar. Ich wußte auch, wo ich mich befand, denn meine Gedanken wurden mir noch nicht entrissen.
    Ich schaute zu, wie sich der Professor erhob, zufrieden nickte und mich beobachtete.
    Er schaute direkt in mein Gesicht.
    Ich wollte grinsen und sogar etwas sagen, aber das war nicht mehr möglich. Ich konnte mich plötzlich nicht bewegen. Etwas lastete auf mir, und hätte ich jetzt mit dem Finger oder mit einem Augenlid gezuckt, es wäre mir nicht mal mehr bewußt geworden.
    Es wurde alles anders, das Gesicht des Professors eingeschlossen. Nicht daß es sich zu einer Fratze verzogen hätte, aber die Proportionen stimmten nicht mehr. Sie lösten sich auf, wurden immer weicher, und ich schaut in kein Gesicht mehr, sondern nur noch auf einen blassen Fleck.
    Auch der war bald verschwunden.
    Und dann war ich nicht mehr ich.
    Wer war ich denn?
    Geist, kein Körper, ich war nur noch ein Gedanke oder eine Seele. Wie auch immer.
    Ich hatte die Welt irgendwie verlassen und glitt in eine andere hinein.
    Ins Jenseits?
    ***
    Der Killer bewegte sich durch die Dämmerung wie ein suchender Schatten und war sauer, ärgerlich, wütend.
    Er hatte die Spur verloren!
    Nicht daß er die anderen direkt angegriffen hätte, nein, so wollte er nicht vorgehen, er hatte nur vor, sie im Blickfeld und auch unter seiner Kontrolle zu halten, aber das war ihm mißlungen. Sie waren verschwunden, irgendwohin, aber sicherlich nicht geflüchtet, denn sie suchten ihn ja. Sie durften ihn nicht verlieren, wenn sie gewinnen wollten, und das sah Nathan als Chance an.
    Er hatte sich wieder auf den toten Flußarm zubewegt, stand aber jetzt an einer anderen Stelle und schaute auf die ruhige Oberfläche des Wassers, über der die Mücken in wolkenartigen Schwärmen tanzten.
    Hier waren sie nicht mehr.
    Sie hielten sich überhaupt nicht mehr in der Nähe eines Gewässers auf. Sie waren weg, verschwunden, und sie hatten diesen anderen Menschen gerettet.
    »Ich werde euch finden!« keuchte Nathan und verließ seinen Platz. Er konnte sich auf seine Kräfte verlassen. Sie waren sensorengleich, und so merkte er sehr genau, wer ihm positiv oder negativ gegenüberstand.
    Die anderen haßten ihn, und es gab einen dabei, der tat es besonders intensiv.
    Nur getrennt durch das stehende Gewässer hatte er ihn gesehen. Ihn und diesen Asiaten. Sie hatten sogar auf ihn geschossen, aber nicht getroffen. Die Schüsse aber waren der Beweis dafür, daß sie ihn hatten töten wollen, und dem mußte er zuvorkommen. Er wollte töten, nicht sie. Er mußte töten, um den Tunnel zu verstärken, da gab es nichts.
    Nathan versuchte es anders. Er wollte sich in die Gedanken und Pläne seiner Feinde hineindenken, das allerdings fiel ihm nicht leicht. Zwar versucht er, sie gedanklich zu fassen, doch die Distanz zwischen ihm und ihnen war einfach zu groß.
    Es gab keine Verbindung.
    Er blieb neben einem Tümpel stehen und knirschte mit den Zähnen. Über ihm hatte sich der Himmel verdunkelt. Aus der Ferne hörte er das erste Grollen. Anzeichen eines aufziehenden Gewitters, und er entdeckte auch das Wetterleuchten am Himmel.
    Er schaute nach Osten.
    Dort lag die gewaltige Stadt. Dieser Moloch voller Menschen und Maschinen. Dort hatte sich auch Nathan damals umgesehen. Er mochte die Stadt nicht, obwohl er damit rechnete, ihr wieder einen Besuch abstatten zu müssen.
    Bestimmt kamen sie aus London.
    Es war auch möglich, daß sie sich dorthin wieder zurückgezogen hatten. Sollte dem so sein, dann konnte ihm das nicht gefallen, denn in dieser Stadt gab es einfach zu viele verschiedene Strömungen, die ihn von seinem eigentlichen Problem ablenkten.
    Es mußte einen anderen Weg geben.
    Dennoch bewegte er sich nach Osten. Nathan hatte den inneren Befehl bekommen, es zu tun. Es war so, als hätte eine Hand gegen seinen Rücken gedrückt, die ihn immer weiter nach vorn schob, und er ging einfach los.
    Nathan war schlau genug, sich abseits der Straßen oder Wege zu halten. Die Einsamkeit gefiel ihm.
    Er liebte die Stille, in der er sich so wunderbar bewegen konnte, ohne von anderen Personen entdeckt zu werden.
    Nathan wußte auch, daß er sich nicht

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