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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendwelche Angaben über ihre Gründe. Als Baya Kjo einmal danach fragte, antwortete diese mit einer Gegenfrage: „Warum glaubst du, können wir in deiner Gegenwart so ausgeglichen sein?"
    Von da an wußte Baya, daß die Tempester-Kinder von Zeit zu Zeit auszogen, um ihren Aggressionstrieb abzureagieren. Unter ihnen kam es in Bayas Gegenwart nie zu Reibereien, und Fala verriet Baya, daß es genügend wilde Tiere gab, an denen man sein Mütchen kühlen konnte.
    Baya brauchte nur zu warten, bis wieder einmal alle Kinder auf einmal ausgezogen waren, dann schickte sie sich an, die Höhle zu verlassen. Von ihren nächtlichen Spaziergängen wußte sie, wo die Wachtposten standen, und ging ihnen aus, dem Weg.
    Als sie den rauschenden Vorhang des Wasserfalls durchbrach, stellte sie fest, daß es früher Morgen war.
    Die Morgensonne färbte die Spitzen der gegenüberliegenden Felswand rötlich. Über den Himmel spannten sich Nebelschleier, die in Auflösung begriffen waren.
    Baya ging vorsichtig den Pfad entlang, dann kletterte sie einen Felskamin hoch. Als sie an dessen Ende auf eine Plattform kam, sah sie von ihrem erhöhten Standort tief unter sich einen der Wachtposten in seinem Versteck.
    Es war Fala.
    Durch eine unvorsichtige Bewegung löste sich ein Stein und kollerte geräuschvoll in die Tiefe. Baya ging sofort in Deckung und robbte auf allen vieren außer Sichtweite des Postens.
    Das vor ihr liegende Gelände war nicht besonders steil, und es fanden sich überall Vorsprünge und Vertiefungen, wo sie sich festhalten konnte, so daß sie relativ leicht weiterkam. Sie legte erst eine kurze Rast ein, als sie den Gipfel der Felswand erreicht hatte.
    Von hier oben bot sich ihr ein herrlicher Ausblick bis weit in die Hochebene hinaus, die jenseits der Schlucht lag. Ohne nach etwas Bestimmtem zu suchen, ließ sie ihre Augen über das Panorama wandern. Plötzlich stockte sie jedoch. Am Beginn der Schlucht war eine Bewegung. Als sie genauer hinsah, entdeckte sie ein halbes Dutzend Gestalten, die in Richtung Wasserfall unterwegs waren.
    Baya war sicher, daß es sich um Kjo und ihre Gefährten handelte, die vors der Jagd zurückkehrten. Und wenn es nicht Kjo und die Ihren waren, sondern „andere", dann um so schlimmer.
    Baya sprang auf, um ihren Weg fortzusetzen.
    Da vernahm sie links vor sich ein Geräusch. Es war ein Scharren und ein Stöhnen wie von einem waidwunden Tier. Sie machte einen Bogen und wollte die Stelle, von der die Geräusche kamen, schon passieren, als sie wiederum einen Laut vernahm, der sich jedoch von den vorangegangenen unterschied.
    Sie hielt an und lauschte.
    Da war es wieder. Und es klang diesmal nicht nach einem Tier! Vorsichtig näherte sich Baya der Stelle.
    Zwischen den Felsbrocken wuchsen Büschel eines hohen Grases und vertrocknete Dornenbüsche. Baya teilte die Büsche, um sich nicht in den Dornen zu verfangen, und trat das Strauchwerk nieder, was zu einer Reihe verräterischer Geräusche führte.
    Hierher ...!"
    Beim Klang der menschlichen Stimme zuckte sie unwillkürlich zusammen. Ihr erster Impuls war, einfach kehrtzumachen und davonzulaufen, aber es widerstrebte ihr, einen in Not befindlichen Menschen im Stich zu lassen.
    Sie trat durch ein hohes Grasbüschel - und da lag er. Es war ein kleiner, kahlköpfiger Mann mit einer runzeligen Haut. Er konnte nicht größer sein als Baya selbst, obwohl das bei seiner gekrümmten Stellung schwer abzuschätzen war, aber bestimmt war er an die zweihundert Jahre alt.
    „Kann ich helfen, Alterchen?" fragte sie und kniete neben der zierlichen und gebrechlichen Gestalt nieder.
    Der Alte hob den Kopf und sah sie aus stumpfen Augen an.
    „Baya", kam es krächzend über seine Lippen. Da wußte sie, wen sie vor sich hatte.
    „Puko, du?" fragte sie fröstelnd. „Was ist mit dir passiert?"
    „Ich ... habe mich verausgabt ... war zuviel für mich", stammelte er. „Es geht zu Ende ... bin ein Greis in einem Kinderkörper."
    Es war Baya bekannt, daß Tempester nach einer Drangperiode immer eine längere Ruhepause brauchten, um sich regenerieren zu können. War ihnen dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich, dann alterten sie unheimlich schnell.
    „Was ist passiert, Puko?" fragte sie.
    Der Halbjährige mit dem Greisenkörper drehte sich herum. Baya stieß einen spitzen Schrei aus, als sie unter ihm das Loowerauge sah.
    „Nimm es", forderte Puko sie auf und drehte sich ganz auf die Seite. „Ich habe es auf dem Schlachtfeld gefunden."
    „Du hattest es

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