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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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primitive Nachbildung des Augenobjekts, wie man sie ihr selbst in die Hand gedrückt hatte.
    „Ich bin Kjo", sagte das Mädchen. „Die magische Kraft deines Auges ist in unsere Zepter übergegangen."
    Schön wäre es, dachte Baya. Laut sagte sie: „Wo ist das Original? Wo ist das echte Auge? Ich brauche es, denn ohne dieses bin ich machtlos."
    Die anderen gesellten sich zu ihnen.
    „Ich bin dein Diener Fala", sagte ein Junge, der sie stark an Puko erinnerte. „Wir werden es dir wiederbringen. Wenn es die Andersgläubigen geraubt haben, dann werden sie sich seiner nicht lange freuen."
    „Wo ist Puko?" fragte Baya.
    „Er ist ausgezogen, um dein drittes Auge zurückzuholen", antwortete wieder das Mädchen. „Er wird nicht eher zurückkehren, als bis er es beschafft hat. Bis dahin werden wir dich behüten."
    Baya ließ sich enttäuscht zurücksinken und starrte zum Nachthimmel hinauf. Dort waren die beiden Monde. Sie standen dicht beieinander und verschmolzen fast zu einem einzigen Leuchtgebilde.
    Ihr einziger Trost war, daß die Tempester-Kinder sie auch ohne das Auge als Tanzende Jungfrau verehrten.
    „Was ist eigentlich vorgefallen?" erkundigte sie sich. „Warum ist es bei meinem Erscheinen zum Kampf gekommen?"
    „Es wäre so und so zum Kampf gekommen", antwortete Kjo. „Dein Erscheinen hat uns nur die nötige Kraft gegeben, die wir brauchten, um die Andersgläubigen zu besiegen."
    „Wir müssen fort von hier und dich in Sicherheit bringen", sagte Fala. „Kannst du laufen, oder sollen wir dich tragen?"
    Baya erhob sich und probierte ihre Standfestigkeit aus.
    „Ich schaffe es schon allein", versicherte sie den, besorgten Tempester-Kindern. „Wohin wollt ihr mich bringen?"
    „Wir haben einen neuen Tempel errichtet, wo du vor den Andersgläubigen sicher bist", sagte Kjo. Sie wirkte bedrückt. „Es ist. beschämend, was passiert ist, und es gibt keine Entschuldigung dafür. Es darf keine Gnade für die Abtrünnigen geben."
    Einer der Jungen löschte das Feuer, dann brachen sie auf. Baya wurde nur von Kjo und Fala begleitet, die anderen liefen vor oder schwärmten seitlich aus, um das Gelände zu erkunden.
    Sie erreichten ohne Zwischenfall eine Schlucht mit einem Wasserlauf, der von einem von hoch oben herabstürzenden Wasserfall gespeist wurde. Sie gelangten auf einem schmalen Pfad hinter den Wasserfall, wo es eine Höhle gab. In diese drangen sie ein und kamen bald in eine Tropfsteinhöhle, die von Fackeln erhellt war.
    „Das ist dein Tempel!" erklärte Kjo stolz. „Er ist deiner viel würdiger als das alte, verfallene Gemäuer in der Stadt."
    „Ich bin gerührt", sagte Baya. Aber sie war es nicht, sie war besorgt. Wie lange würde sie hier ausharren müssen, bis Puko ihr das Auge wiederbrachte? Wie viele Generationen von Tempestern würde sie überdauern, falls Puko nicht wiederkam? Die Tempester waren kurzlebig, sie wurden nicht älter als zehn Norm-Jahre. Sie dagegen hatte eine Lebenserwartung von zweihundert Jahren und war erst sieben. Sieben Jahre, und doch kam sie sich alt und verbraucht vor. Es war ein dummer Gedanke, das wußte sie, aber beim Anblick der Tempester-Kinder war ihr so zumute.
    „Wie ist es zur Aufspaltung in zwei Glaubensgemeinschaften gekommen?" fragte Baya, um sich abzulenken. „Und was hat zu diesem Konflikt geführt?"
    Kjo berichtete. Zuerst zögernd, aber als Baya sie zum Sprechen ermutigte, erzählte sie ungehemmt.
    Einen Teil der Geschichte kannte Baya. Entweder von Boyt Margor oder von Tempestern, die er in seine Hyperklausen gebracht und zu denen sie Kontakt gehabt hatte.
    Die Tempester hatten seit vielen Jahrzehnten eine Göttin verehrt, die sie Tanzende Jungfrau nannten. Sie hatten ihr im Zentrum der verlassenen Stadt einen Tempel gebaut und lebten nur zu dem Zweck, ihr zu dienen. Viele Generationen hindurch warteten sie auf ein Zeichen ihrer Göttin, ohne eines zu bekommen.
    Dann gelangte Boyt Margor auf seiner Suche nach Welten, die aufzuschließen sich lohnte, nach JotaTempesto. Mit seinem Amulett, das auf fast alle Intelligenzwesen eine hypnotische Wirkung auszuüben schien, schlug er die Tempester sofort in seinen Bann. Mit Hilfe dieses Amuletts brach er ihren Widerstand, und es gelang ihm sogar, sie psi-äffin zu machen.
    Margor wurde als Totemträger der Tanzenden Jungfrau gefeiert, und die Tempester folgten ihm in blindem Vertrauen in seine Hyperraumnischen. Doch war Margor damit nicht zufrieden, er wollte mehr sein als nur die Inkarnation einer höheren

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