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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an. Wir wollen nur das Auge."
    Puko lief völlig desorientiert zwischen den Tischen mit den verschiedenen Apparaturen und den fest montierten Aufbauten hin und her. Er rannte ein Regal um, hämmerte ungestüm gegen einen bauchigen Behälter aus Panzerplast und rannte mit dem Schädel dagegen, als er nicht sofort in Brüche ging.
    Baya entdeckte das Auge in einem filigranen Gestell, das in eine schwache Aura aus bläulichem Licht gehüllt war. Furchtlos griff sie hinein und nahm das Auge an sich. Sie brachte sich damit in Pukos unmittelbare Nähe und hob es dann ans Gesicht.
    Sie blickte hindurch und wünschte sich nach Jota-Tempesto. Baya tat dies konzentriert und in dem Bewußtsein, daß bloßes Wunschdenken genügte, um das Auge zur entsprechenden Reaktion zu veranlassen.
    Dennoch war sie nicht frei von Zweifeln, ob sie das gewünschte Ziel auch erreichen würde.
     
    *
     
    Als Baya das Auge absetzte, stellte sie überrascht fest, daß sie von einer unübersehbaren Menschenmenge umringt war. An den aschgrauen Kombinationen erkannte sie wenigstens, daß es sich um Tempester handelte.
    Sie standen einander in zwei Fronten gegenüber. Zwischen ihnen war ein etwa zehn Meter breiter Streifen freien Feldes. Beide Gruppen verhielten sich schweigsam und abwartend. Es schien, als ob sie auf irgend etwas warteten, das dazu angetan war, eine Entscheidung herbeizuführen.
    Baya hielt das Auge instinktiv fester, während sie sich überlegte, was das alles zu bedeuten haben könnte.
    Sie überlegte sich sogar, ob es nicht vielleicht besser wäre, einfach im distanzlosen Schritt in eine der Hyperraumnischen zurückzukehren.
    Aber da wurde ihr die Entscheidung durch Puko abgenommen.
    Er stand nur einen Moment geduckt und wie in Kampfstellung da. Dann stieß er einen animalischen Kriegsruf aus und begann über das freie Feld zwischen den beiden Menschengruppen zulaufen.
    Dabei schrie er aus Leibeskräften: „Die Tanzende Jungfrau ist zu uns gekommen! Die Tanzende Jungfrau..."
    Der Rest ging in dem Geschrei unter, daß sich nun auf beiden Seiten erhob. Es sah fast so aus, als hätten beide Parteien nur auf einen Anstoß dieser Art gewartet, um die auferlegte Zurückhaltung abzulegen und aufeinander loszugehen.
    Als Baya sah, wie die urplötzlich entfesselte Meute von zwei Seiten auf sie zukam, da wollte sie sich augenblicklich des Auges bedienen. Aber ihr Entschluß kam zu spät.
    Die beiden Fronten prallten bereits aufeinander. Sie wurde von den zuckenden, stampfenden und stoßenden Leibern eingekeilt und überrollt.
    Das Auge entfiel ihren Händen. Sie tastete verzweifelt um sich und versuchte, durch das Gewirr von Beinen das Auge zu erwischen. Aber sie wurde abgedrängt, zu Boden getreten und fortgezerrt, dann hochgehoben und über die Köpfe der Kämpfenden geschleudert.
    Den Schmerz beim Aufprall spürte sie kaum, und sie spürte auch nicht die Schläge, die sie von allen Seiten trafen. Schläge, die nicht gezielt waren, denn das hätte sie nicht überlebt, sondern die sie im Kampfgetümmel zufällig trafen. Sie nahm die Schmerzen kaum wahr, sondern dachte nur daran, daß das Auge verlorengegangen war, das ihr vielleicht Macht über die Tempester hätte verleihen können und die einzige Möglichkeit zum Verlassen dieser Welt bot.
    Das waren auch ihre letzten Gedanken, als sie, eingekeilt in die rücksichtslos Kämpfenden, das Bewußtsein verlor.
    Das erste Empfinden beim Erwachen war, daß sie etwas in Händen hielt. Noch bevor sie die Augen öffnete, tastete sie den Gegenstand ab und stellte überrascht fest, daß er die Form des Auges hatte.
    Gerettet! dachte sie. Es erschien ihr wie ein Wunder, daß sie ohne ihr Zutun wieder in den Besitz des Auges gekommen war.
    Die Enttäuschung war jedoch groß, als sie die Augen öffnete und feststellen mußte, daß das Ding in ihren Händen nur eine hölzerne Attrappe war.
    „Sie lebt!" hörte sie eine Kinderstimme sagen. „Die magische Kraft des Auges hat sie ins Leben zurückgebracht."
    Baya zwinkerte und blickte sich um.
    In der Nähe brannte ein kleines Lagerfeuer, darum kauerten ein halbes Dutzend Gestalten. Es waren durchwegs Kinder, Knaben und Mädchen zu gleichen Teilen, und keines größer als sie. Nur waren sie alle kräftiger gebaut, auch die Mädchen.
    Eines der Mädchen, es war jenes, das den Ausruf getan hatte, erhob sich und kam zu ihr. Stolz zeigte es Baya einen aus einem Stück geschnitzten Holzstab, der an den Enden konisch verdickt war. Es war die gleiche

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