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0924 - Lockruf der Psychode

Titel: 0924 - Lockruf der Psychode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Jota-Tempesto abgeschlossen hast, dann kannst du in ungefährlicheren Gewässern fischen, Pyon."
    „Alles klar", sagte der Prospektor. „Hast du für mich keine Spezialaufgabe, Boyt?" fragte Alban Visbone. „Doch!" Margor lächelte fein. „Ich kann mir vorstellen, daß dein Bekanntenkreis gerade aus solch zwielichtigen Personen besteht, wie wir sie in der Provcon-Faust brauchen. In diesem Bereich wirst du Kontakte knüpfen, Alban."
     
    *
     
    Margor schloß sich für achtundvierzig Normstunden mit den Psychoden im Museum ein. Er schickte alle anderen fort, um allein zu sein und sich voll auf die Aufladung der Psychode konzentrieren zu können.
    Danach fühlte er sich nicht etwa geschwächt, sondern stärker als zuvor. Denn es war nicht so, daß die Psychode ihn auslaugten. Was er an psionischer Energie auf sie abstrahlte, reflektierten sie auf anderer Frequenz verstärkt. Es war ein permanenter Kräfteaustausch, bei dem Margor die parusischen Sendungen der Psychode auf seine Wünsche abstimmte.
    Erst danach verteilte er sie an seine Paratender und ließ sie von ihnen an Bord ihrer Schiffe bringen. Noch am gleichen Tag verließen zehn Schiffe, die mit Psychoden beladen waren, und zehn weitere ohne solche kostbare Fracht Gäa. Jedes Schiff hatte einen Vaku-Lotsen an Bord, der gleichzeitig auch ein Paratender Margors war.
    Die Vaku-Lotsen würden nach Verlassen des Staubmantels mit ihren Fähren bei der Lotsenstation anlegen und warten, bis die ersten Rücktransporte eintrafen.
    Roctin-Par blieb auf Gäa zurück, um die organisatorische Seite des Unternehmens zu regeln und alles für den zu erwartenden Ansturm auf die Provcon-Faust vorzubereiten.
    Hotrenor-Taak war von Margor zu seinem persönlichen Berater erkoren worden. Die Fähigkeiten des ehemaligen Larenführers imponierten ihm, und Hotrenor-Taak schien das zu merken, was ihr Verhältnis über die parapsychische Hörigkeit hinaus intensivierte.
    Hotrenor-Taak drückte es so aus: „Seit jenen Tagen, als ich meinen Posten als Verkünder der Hetosonen verlor, spürte ich einen übermächtigen Tatendrang in mir, den ich auf verschiedene Weise zu kompensieren versuchte. Aber was ich auch tat, es füllte mich nicht aus. Seit ich dich kenne, Boyt, ist mir, als habe ich eine Bestimmung zurückbekommen. Dafür bin ich dir dankbar. Ich weiß nicht, was ich ohne dich getan hätte." Margor hätte erwidern können, daß er vorher nur zu Payne Hamiller und, Jahrzehnte davor, als er noch ein kleiner Junge gewesen war, zu Jörge Bellon eine so starke Bindung verspürt hatte, obwohl es mit dem Laren doch etwas anders war. Aber Margor sagte es nicht.
    Eine gewisse Distanz wollte er trotz allem wahren. Sie bestiegen die GORSELL und flogen mit der Unterstützung des Vincraners Bothon-Cann nach Zwottertracht. „Was willst du bei den Zwottern, Boyt?" erkundigte sich Hotrenor-Taak und gab sich die Antwort selbst: „Es ist wegen Gota."
    Als sie Zwottertracht erreichten, tobte im Gebiet der Oase, in der Margors Haus stand, gerade ein Sandsturm.
    Margor wartete, bis der Sturm abgeflaut war, dann erst ließ er Bothon-Cann landen.
    Kaum hatten sie den SVE-Raumer verlassen, wurden sie sofort von einer Schar Zwotter umringt. Sie sangen aufgeregt durcheinander, so daß Margor überhaupt nichts verstehen konnte. Die Zwotter zerstreuten sich erst, als zwei Tempester auftauchten. Diese wilden und ungestümen Gesellen flößten ihnen selbst während ihrer apathischen Phase Respekt ein. „Mir war, als hätte ich Generizzas Namen gehört", sagte Hotrenor-Taak, nachdem die Zwotter verschwunden waren.
    Die beiden Tempester erreichten sie. Sie zeigten keine Anzeichen von Aggression, so daß Margor keine Veranlassung sah, ihnen das Amulett vorzuhalten, obwohl sie darauf zu warten schienen. „Ist in meiner Abwesenheit etwas vorgefallen?" fragte Margor. „Gota ist zurück", sagte der eine Tempester. Das kam überraschend für Margor. „Wo ist sie?"
    „Wir haben sie in die Tempelhalle gesperrt", war die Antwort, und Margor wußte, daß damit das Psychode-Depot gemeint war. Dort stand zur Zeit kein einziges Psychod. „Gota wollte sich gleich nach ihrer Rückkehr selbst töten."
    Margor ließ Hotrenor-Taak und Bothon-Cann stehen und eilte ins Haus. Er fand Gota im Keller. Sie lag gestreckt auf dem Boden, Arme und Beine waren an je eine Säule gefesselt. Margor schickte den Tempester weg, der bei ihr Wache stand.
    Gota wirkte gealtert. Ihr Körper war schlanker, als er ihn in Erinnerung

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