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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Jäger, wie Starless einer war, die Unruhe und die ständige Beschallung - die machten es schwer, sich zu konzentrieren und die Witterung aufzunehmen. Dennoch spürte Starless die Nähe seines Opfers. Sein Instinkt schlug heftig an. Ewigk war hier irgendwo. Der Vampir ließ sich treiben, folgte seinen Füßen, die anscheinend ihren eigenen Willen hatten.
    Dann fand er sich in einer Hintergasse wieder, die nur von wenigen Neonröhren spärlich beleuchtet wurde. Die klassische Umgebung für zwielichtige Gestalten, die hier ihren seltsamen Geschäften nachgingen. Vielleicht auch passend für einen Vampir auf der Jagd…
    Hier fand man die Hinterausgänge der Etablissements, die an ihren Vorderfronten so grell und laut für sich warben. Hier lag die Kehrseite dieser bunten Geschäftswelt. Starless blieb stehen. Aus einem der geschlossenen Ausgänge drangen Musik und die mechanischen Klänge von Spielautomaten. Der Vampir lächelte zufrieden. Er war sich nun sicher - dort hielt sich Ted Ewigk auf.
    Unvermittelt schwang die Tür auf und aus dem hellen Innenraum heraus wurden die Umrisse von Menschen sichtbar. Drei… nein, vier Personen taumelten auf die Gasse hinaus. Drei von ihnen waren ausgewachsene und erstaunlich kräftige Männer, die vierte Person war ein Kind. Starless konnte sich darauf keinen Reim machen, doch das änderte sich schnell.
    »Und nun verschwinde mit dem Kleinen. Lass dich hier nie wieder blicken, hast du verstanden?« Zwei der Männer packten den dritten unsanft bei den Armen und gaben ihm einen heftigen Stoß. Er verlor das Gleichgewicht, stürzte zu Boden, und wurde von dem Schwung bis zur gegenüberliegenden Wand getrieben.
    »Und du, kleiner Mann, schnappst dir deinen Vater oder was der auch immer ist, und dann bringst du ihn nach Hause. Verschwindet.« Ohne sich noch einmal umzudrehen, verschwanden die beiden Männer wieder im Inneren des Gebäudes.
    Das Kind lief zu dem reichlich lädierten Mann, der sich nur mühsam aufrappelte. Starless spitzte die Ohren.
    »Nun komm, Ted, lass uns zurück zur Villa gehen. Hoffentlich finden wir den Weg. Wir werden mächtig viel Ärger bekommen, denn die suchen uns sicher schon. Komm, deinen Stein wirst du hier nie finden.«
    Starless lief es eiskalt den Rücken hinunter. Stein… er hatte Ewigk gefunden… er lebte tatsächlich noch und schien sich zu erinnern. Wie hatte er die Angst nur überleben können? Starless entschied für sich, dass diese Frage für ihn nicht relevant war. Für ihn galt nur, hier und jetzt seine Arbeit zu beenden, die er nur unvollständig gemacht hatte. Das war etwas, dass ihm zuvor noch niemals passiert war. Doch Fehler konnten man korrigieren.
    Langsam und lautlos bewegte er sich auf das seltsame Pärchen zu. Sie bemerkten ihn erst, als er nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt stehen blieb.
    »Ted Ewigk - so sieht man sich wieder.«
    Ted und Serhat schraken zusammen. Trotz der mageren Beleuchtung konnte Starless den Blick Ewigks deutlich erforschen. Diese Augen - sie waren die Augen eines Kindes! Starless begriff, dass Ewigk zwar überlebt hatte, doch nicht mehr im Besitz seiner geistigen Fähigkeiten war. Das spielte keine Rolle für den Vampir, denn vielleicht kamen die fehlenden Erinnerungen ja irgendwann wieder zurück.
    Teds Mund stand weit offen. Er blickte Starless fragend an. Und plötzlich war da eine Erkenntnis in seinen Augen.
    »Bible… black?« Der Vampir knirschte mit den Zähnen. Genau das hatte er befürchtet. Ewigk erinnerte sich an ihn. Starless' Blick fiel auf das Kind. Zeugen konnte er nicht brauchen, auf keinen Fall, also musste er auch den Jungen töten. Er würde das jetzt so rasch wie möglich beenden. Mit zwei Schritten war er bei dem Kind, fasste es mit einer Hand in den Nacken. Er wollte dem Kleinen das Genick brechen, was für ihn dem Knicken eines Strohhalmes gleich kam. Der Junge schrie auf - und das war das Startsignal für Ted Ewigk.
    Mit seiner ganzen Körpermasse warf er sich auf Starless, brachte ihn zu Fall. Serhat krabbelte voller Panik zur Seite und konnte nicht aufhören zu schreien. Ted war nach wie vor das Kind, das mit der Kraft seines Körpers nichts anzufangen wusste. Wild trommelten seine Fäuste auf den Kopf des Vampirs ein, der mit dieser heftigen Attacke nicht gerechnet hatte.
    Dann fasste eine kleine Hand nach Ted. »Schnell… wir müssen uns Hilfe holen. Dort hinein.« Die Stimme war tränenerstickt, doch sie ließ Ted reagieren. Unbeholfen stand er auf und folgte seinem

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