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0926 - Preis der Macht

0926 - Preis der Macht

Titel: 0926 - Preis der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hatte. Sie alle waren einer Masse gewichen, die Eric in keiner Weise einzuordnen wusste. Doch als er den Blick hob, wurde ihm langsam klar, was hier geschehen war. Weit oben, viel höher, als die Hütte je gewesen war, wölbte sich eine Art Hut über ihm.
    Ein Deckel… eine Kuppel, wie bei einem… Pilz?
    Erics Blick ging zu den Wänden, die wie Lamellen aussahen, denen man ein magisches Wachstumsmittel verpasst hatte. Ja, die Hütte hatte sich in einen Monsterpilz verwandelt, so wahnsinnig dieser Gedanke auch erschien.
    Raus hier… nur raus…
    Doch wie? Eric fiel nichts anderes ein, als sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen diese Lamellen zu werfen. Das allerdings erwies sich schon im nächsten Moment als eklatanter Fehler. Die Lamellen federten seinen Ansturm gnadenlos ab und warfen Eric zurück, beinahe bis zur Mitte des Pilzinneren.
    Taumelnd kam er wieder auf die Beine. Er bekam plötzlich nur noch schlecht Luft. Ein modriger Geruch setzte sich in seiner Nase fest. Natürlich… wenn das wirklich ein Pilz war, dann schirmte der seinen Innenraum gegen die Außenwelt ab, ließ keine Frischluft hinein. Und Eric war nichts weiter als ein Fremdkörper, der hier ersticken würde. Mit all seiner Kraft nahm er erneut Anlauf und warf sich gegen die Lamellen. Eric hätte vor lauter Triumph aufschreien mögen… die gummiartige Wandung gab nach. Eric brach durch und schnappte nach Luft. Erschöpft ließ er sich zu Boden fallen, doch im gleichen Augenblick fiel ihm der Verursacher der ganzen Misere wieder ein. Weit entfernt klang ein belustigtes Lachen an seine Ohren, ein Lachen, das vor Zufriedenheit nur so troff. Dem Kerl schien das hier einen großen Spaß zu bereiten.
    Erics Angst und Panik wandelten sich in blanke Wut. Irgendwie kam er wieder auf die Füße und blickte sich nach diesem bösartigen Zauberkünstler um, den er nun lehren wollte, wie weit man mit seinen Spaßen gehen durfte.
    Ein drohendes Geräusch stoppte ihn. Langsam drehte er sich um. Der Pilz zitterte, alles an ihm schien in hektischer Bewegung zu sein. Dann erkannte Eric den Grund dafür: Das Gewächs war im Begriff seine Sporen von sich zu schleudern, Sporen, die allesamt die Länge von Dolchen hatten und auch nicht minder spitz waren!
    Eric rannte los. Egal wohin, nur fort von diesem Teufelszeug.
    Dass er dabei direkt auf diesen merkwürdigen Kauz zu rannte, war ihm absolut gleichgültig. Hinter ihm wurde ein Zischen laut und lauter. Eric musste sich nicht umwenden - er konnte sich denken, was dort geschah. Instinktiv wollte er sich zu Boden werfen, um den Sporengeschossen zu entgehen, doch er reagierte viel zu langsam.
    Es war ein hässliches Geräusch, als die messerscharfen Sporen sich in seinen Rücken bohrten. Die Einschläge ließen Mouton nach vorne kippen. Der Mann, der erfolgreich seinen Verfolgern entkommen war, starb hier inmitten eines surrealen Albtraums.
    Er war schon tot, ehe sein Gesicht hart auf den Fels aufschlug.
    ***
    Eric Moutons Mörder wandte sich mit einem zufriedenen Lächeln ab. Dies war nur der erste seiner Versuche gewesen, der allerdings vielversprechend abgelaufen war.
    Er beherrschte den Kristall, wenn auch längst noch nicht perfekt. Doch das kleine Spielchen, das er hier getrieben hatte - nichts weiter als eine Farce -, war ihm doch Beweis genug: Sein Para-Potenzial reichte vollkommen aus, um den Dhyarra zu beherrschen. Wäre dem nicht so gewesen, hätte ihm der Kristall das Gehirn verbrannt. Nun musste er es nur noch zur Perfektion bringen, sein Spiel mit dem Machtkristall!
    Dann würde ihm niemand mehr widerstehen können, nicht hier auf der Erde und auch nicht in der Hölle. Die Karten würden schon bald neu gemischt werden.
    Tan Morano, der mächtige Vampir, blickte sich um. Dann rümpfte er missbilligend die Nase. Nein, das war sicher nicht der richtige Ort, um die Übernahme der Macht vorzubereiten. Korsika war gut genug gewesen, um ihm die notwendige Ruhe und Abgeschiedenheit zu garantieren, doch die brauchte er jetzt nicht mehr.
    Es gab im Grund ja nur einen einzigen Ort, der seiner würdig war.
    Dort, wo einst Sarkana, der Vampirdämon, seinen Anspruch auf die Herrschaft über alle Vampire verkündet hatte und den Blutruf ausgesandt hatte, dort wollte auch Morano sein.
    Er hatte also sein Ziel bestimmt - Rom, die ewige Stadt…
    ***
    Dies war ein Ort, der angefüllt war mit den Geistern der Vergangenheit.
    Professor Zamorra bewegte sich vorsichtig zwischen den Trümmern, die auch nach Jahren noch

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