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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingreifen zu müssen, aber sie wußten nicht, wo sie anfangen sollten. Die Dunkelheit war zu dicht, auch wenn der Himmel hoch über ihnen noch hellere Streifen zeigte. Hier unten aber lauerten die Schatten.
    Suko ging einfach nach vorn.
    Er hörte Sarah sprechen.
    Dann vernahm er andere Geräusche, denn die Luft vor ihm war erfüllt von einem heftigen Schwirren, das nur von irgendwelchen Vögeln stammen konnte.
    Tatsächlich stiegen vor ihnen einige der Tiere in die Höhe, und es sah so aus, als würden sie flüchten.
    Sie hörten Sarahs Schrei, und dann wurde es ernst!
    ***
    Die Eule hatte ihren Angriff nicht mehr stoppen können oder wollen. Sie war auf Lady Sarah zugeflogen und genau auf den von ihr in die Höhe gerissenen Stock mit der Spitze. In diesem Vogelkörper steckte eine immense Kraft. Die Flügel noch ausgebreitet, rammte er gegen den Stock. Lady Sarah spürte den Ruck, hielt eisern fest. Ihr Gesicht war verzerrt, der Mund stark in die Breite gezogen, als wollte sie den Vogel anfeuern, sich noch stärker ins Zeug zu legen.
    Sie spießte die Eule auf wie ein Stück Fleisch auf einen Schaschlikspieß. Die Brustseite wurde dunkel von dem austretenden Blut. Die Schwingen bewegten sich hektisch und unkontrolliert. Der Schnabel hackte nach vorn, aber er erwischte kein Ziel, denn Sarah stand einfach zu weit entfernt.
    Sie stemmte den Stock trotz des Gewichts noch in die Höhe, rollte mit den Augen und bewegte sich schließlich im Kreis. Sie hielt den Stock schräg, damit der Vogel über die Spitze hinweg nach unten rutschen konnte, was auch geschah. Sein Kadaver landete auf dem Boden, wo er regungslos liegenblieb.
    Sarah wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war. Ihr war es lang vorgekommen, tatsächlich aber waren nur wenige Sekunden vergangen, und sie bekam auch keine Zeit, um sich von dem Schrecken zu erholen, denn von oben her fiel eine Eule auf sie zu.
    Das Tier prallte gegen ihren Kopf.
    Sarah schrie noch einmal. Die Krallen wühlten sich durch ihre dünn gewordenen Haare, und sie drangen in ihre Kopfhaut ein, rissen sie auf. Daß sie blutete, blieb ihr nicht verborgen, aber sie wußte, daß es jetzt um ihr Leben ging.
    Mit der Eule auf dem Kopf taumelte sie zurück, übersah dabei eine Wurzel, stolperte und fiel hin.
    Sie schlug auf.
    Noch während des Falls war die Eule wieder von ihrem Kopf weggeflogen, das registrierte Lady Sarah kaum. Für sie war der Fall schlimm gewesen. Sie war ja nicht mehr die Jüngste.
    Hinzu kam der Schock. Er hatte sie für einen Moment ebenfalls bewegungsunfähig gemacht, aber das Gehör funktionierte. Aus der Ferne - oder war es doch schon nah? - vernahm sie die Schreie ihrer beiden Helfer. Sie wollten ihr helfen, und Sarah hoffte, daß sie es schafften, aber sie wußte auch, daß es ihnen schwergemacht werden würde. Die Eulen waren zu mordgierigen Bestien geworden, und eine konzentrierte sich wieder auf die Horror-Oma.
    Sarah schaute in die Höhe. Sie sah den herabsinkenden Schatten, der noch einmal seine Schwingen ausgebreitet hatte, weil er zur Landung ansetzen wollte.
    Das Ziel war Lady Sarah.
    Sie spürte den Druck auf ihrem Körper. Die harten Krallen klemmten sich bei ihr fest. Zwischen den Schwingen sah sie die häßlichen Schädel mit dem krummen Schnabel und auch die für sie brutal aussehenden Augen.
    Der Schnabel war wichtiger.
    »Sarah!«
    Sukos Ruf konnte sie nicht mehr beantworten, denn die verdammte Eule hackte zu.
    Etwas riß in ihrem Gesicht.
    Der Schmerz war da, er entströmte einer tiefen Wunde, aber Sarah wollte nicht aufgeben. Sie wehrte sich, schlug um sich, auch mit dem Stock, der sich jetzt als ein Hindernis erwies. Der Vogelkörper bekam zwei Schläge ihrer Hand mit, aber da war noch ein zweiter, der sich hinter ihr zu Boden fallen ließ.
    Und auch die Frau.
    Sie hatte das Schwert.
    Wie ein Todesschatten erschien sie vor Lady Sarah Goldwyn. Die Waffe erhoben, das Gesicht zu einer bösen Grimasse verzerrt, und aus ihrem Mund drangen die Worte wie ein finsterer Plan. »Es ist meine Rache! Es ist meine Rache!«
    Dann hackten die Vögel zu.
    Und auch das Schwert jagte nach unten!
    ***
    Auf einmal wußten Shao und Suko, daß es um Sekunden ging. Sie hatten Lady Sarah nicht gesehen, aber die Schreie zeigten ihnen an, daß sie in einer tiefen Gefahr steckte.
    Aber wo?
    In der Dunkelheit war nur wenig zu sehen. Suko hatte seine Lampe hervorgeholt und schickte den Strahl in die finstere Umgebung hinein. Er war zu dünn und hellte die Finsternis nur in

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