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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren im Augenblick ratlos. Sie hatten Lady Sarahs Weg noch eine Weile verfolgen können.
    Dann aber war der Weg in der Dunkelheit verschwunden, und schließlich war auch Lady Sarah nicht mehr zu sehen, als hätte es sie nie gegeben.
    Suko schaute auf die Uhr, was Shao nicht gefiel. »Wir dürfen uns kein Limit setzen.«
    »Sondern?«
    »Laß uns gehen.«
    Sukos Arm sank nach unten. Er überlegte nicht lange. »Okay, aber gib acht.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Die Richtung stand fest. Irren konnten sie sich nicht. Nur mußten sie höllisch achtgeben. Beide kannten ihren Feind nicht persönlich und nur aus Erzählungen. Deshalb wußten sie nicht, wie stark diese Person war und welche Tiere ihr gehorchten.
    Mit zunehmender Dunkelheit war es stiller geworden. Selbst das laute Schreien der Vögel war verstummt. Die Dämmerung umschlang alles und sorgte dafür, daß eine gewisse Ruhe eintrat, was die Tiere der Nacht wenig störte, denn sie machten die Nacht zum Tag.
    Hin und wieder huschten Schatten durch die Luft. Zielsicher fanden die unterschiedlich großen Vögel ihre Plätze. Sie waren auf der Suche nach Nahrung. Das Gehege hatte ihre eigenen Gesetze.
    Für Shao und Suko war diese Welt fremd, dumpf und auch feucht. Sie nahmen die Gerüche wahr, aber sie fanden nicht heraus, was ihnen da über die Lippen glitt.
    Shao schaute Suko aus großen Augen an, als sie einen klagenden Schrei hörten.
    »War das ein Uhu?«
    Suko nickte.
    »Also befinden sich auch Raubvögel hinter den Zäunen.«
    »Wenn du so willst - ja.«
    Die Chinesin verzog die Lippen. »Von denen möchte ich nicht angegriffen werden.«
    »Rechne mit allem.«
    Sie hatten das erste schmale Tor passiert. Es hob sich deutlich ab, und Suko ärgerte sich jetzt, daß er nicht nachgeschaut hatte, ob es offen oder verschlossen war. Zurückgehen wollte er nicht. Es würden bestimmt noch weitere Eingänge kommen.
    Von Sarah Goldwyn hatten sie bisher nichts gehört. Keinen Schrei, keinen Ruf nach Hilfe. Sie war nicht mehr zu sehen. Shao und Suko glaubten nicht, daß sie den Weg bis zu seinem Ende gegangen war, an irgendeiner Stelle mußte sie in das Gelände geholt worden sein. Die relative Stille gefiel beiden nicht. Sie war so bedrückend und lag auf ihnen wie eine Last.
    Die zweite Tür im Zaun!
    Suko war vor ihr stehengeblieben. Er schaute in das Gelände hinein, während Shao den Weg im Auge behielt. Der Inspektor bückte sich, da er den Boden hinter der Tür absuchen wollte. Daß sie vor kurzem erst geöffnet worden war, konnte er trotz der Dunkelheit erkennen, denn auf dem Boden war eine Spur eingezeichnet.
    Lady Sarahs Weg?
    Suko unterhielt sich mit Shao. Allerdings mehr mit Gesten als mit Worten. Dabei deutete er zu Boden, und Shao wußte, was er meinte.
    »Hier?« hauchte sie.
    »Durchaus möglich. Ich glaube nicht, daß sie weiter gegangen ist. Die Hexe wird sie geholt haben.«
    »Wie sich das anhört.«
    »Okay, du verstehst schon. Aber ich überlege, was wir jetzt unternehmen sollen.«
    »Ist das Türchen offen?«
    »Ich werde nachschauen.« Suko legte seine Hand auf die Klinke, unter der ein Schloß zu sehen war.
    Er drückte sie herunter. Aus dem dichten Buschwerk vor ihnen hörten sie Geräusche, aber leider keine menschlichen Stimmen.
    Die Tür ließ sich aufziehen. Suko betrat als erster das große Gehege, das als solches nicht zu erkennen war, sondern mehr wie ein Wäldchen wirkte.
    Shao folgte ihm auf dem Fuß. Es gab Minuten, wo sie es bedauerte, nicht mehr die Frau mit der Halbmaske und der Armbrust zu sein. Jetzt wünschte sie es sich, als eine derartige Kämpferin auftreten zu können, denn mit einer solchen Bewaffnung fühlte sie sich sicherer. So aber mußte sie sich auf Suko verlassen; eine eigene Pistole hatte sie nicht mitgenommen.
    Nach wenigen Schritten schon blieb der Inspektor stehen. Das dichte Grün umgab ihn und auch Shao. Deshalb sah sein Gesicht aus wie ein heller Fleck, in dem besonders die dunklen Augen auffielen. »Da ist etwas vor uns«, hauchte er.
    »Was denn?«
    »Ich habe es nicht genau hören können, aber es schienen keine Tiere gewesen zu sein. Der Klang irgendwelcher Stimmen - denke ich. Wir sollten jetzt achtgeben.«
    Plötzlich war es mit der Ruhe vorbei.
    Vor ihnen sprach jemand. Das war nicht Sarah Goldwyn, sondern eine fremde Stimme, und das mußte einfach die Hexe sein.
    Die beiden Eindringlinge taten noch nichts. Sie blieben abwartend stehen, die Ohren gespitzt, innerlich waren sie darauf eingestellt,

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