0927 - Monster-Zoo
die ersten beiden bereits auf ihn zuhechteten…
***
Suko hatte sich darauf eingestellt, und er bewegte sich nicht von der Tür und damit vom Rover weg, denn ihn wollte er als Deckung im Rücken haben.
Schakale waren auch eine Bedrohung für Menschen. Suko war das klar, und er handelte entsprechend.
Dem ersten Tier wich er aus. Der Schakal prallte wuchtig gegen den Wagen. Den zweiten erwischte er mit einem Tritt.
Sein Fuß bohrte sich tief in den Leib hinein. Zwar schnappten die Zähne nach ihm, aber sie griffen ins Leere. Der Schakal wand sich heulend am Boden, und den dritten Angreifer erledigte Suko mit einem Schuß. Die Silberkugel war der Bestie während des Sprungs in den Hals gedrungen.
Der Körper zuckte noch in der Luft, als wollten seine Pfoten irgendeine Beute fangen, dann prallte er zu Boden und wurde für die anderen beiden zu einem Hindernis.
Aus dem Auto heraus hatte Shao alles mit angesehen. Sie bewegte sich hektisch hinter der Scheibe und gab ihrem Partner heftige Zeichen mit beiden Händen, damit er einstieg.
Das aber wollte Suko nicht. Er mußte mit den Schakalen fertig werden, genügend Munition besaß er, und die Schüsse würden sicherlich auch gehört werden. Das erste Echo hatte nicht nur schlafende Tiere unruhig gemacht und geweckt, es würden auch bald Menschen kommen, die Suko unterstützen.
Vier waren noch übrig.
Suko machte es ihnen nicht leicht. Über die Heckklappe hinweg sprang er auf das Dach des Wagens. Der ihn verfolgende Schakal schaffte es nicht ganz und rutschte am Kofferraum herab.
Dafür kam der nächste.
Suko stand für einen Moment geduckt. Er senkte die Beretta und zielte genau zwischen die hellen Augen des Tieres. Der Blitz vor der Mündung war als fahle Flamme zu sehen, dann hieb die Kugel genau zwischen die hellen Augen des Schakals und zerstörte dessen Leben.
Wieder einer weniger.
Suko drehte sich.
Er wurde jetzt von der Seite her angegriffen. Ein Tier hatte sich in die Höhe gestemmt und seine Vorderpfoten auf den Rand des Wagendachs gedrückt.
Auch der Kopf tauchte auf.
Eine Kugel zerschmetterte ihn.
Wieder rollte das Echo durch den Zoo. Suko drehte sich auf dem Roverdach wie ein Tänzer. Drei Schakale hatte er erschossen. Zwei waren noch übrig und die Hexe.
Er hatte eine gute Übersicht. Die Tiere griffen im Moment nicht an. Sie hatten sich zurückgezogen.
Sicherlich witterten sie auch den Blutgeruch ihrer toten Artgenossen und würden irgendwann über sie herfallen, um sie zu zerfleischen.
Jenseits der beiden Kioske, wo ein barackenähnliches Gebäude stand, tanzten mehrere Lichtflecke über dem Boden. Suko ging davon aus, daß es die Taschenlampen der Mitarbeiter waren, die Nachtschicht hatten. An ihnen hatte der Krach natürlich nicht ungehört vorbeigehen können. Sie kamen, um nachzuschauen, aber sie waren noch zu weit entfernt. Suko hörte ihre Stimmen nicht. Dafür aber das winselnde Heulen der Schakale. Die beiden letzten trauten sich nicht an ihn heran, und Suko dachte über die Möglichkeit nach, den Rover zu entern und zu den Mitarbeitern zu fahren.
Er setzte den Gedanken rasch in die Tat um, sprang an der Fahrerseite zu Boden, räumte mit einem Fußtritt noch einen Kadaver aus dem Weg und zerrte die Tür auf.
»Komm!« rief Shao nur.
Suko flog auf den Sitz. Er riß die Tür zu. Der Schlüssel verschwand im Zündschloß.
Shao tat nichts. Sie schaute nur, und Suko war klar, daß sie nach der Hexe suchte.
»Wo willst du jetzt hin?« fragte sie, als Suko den Wagen gestartet hatte.
»Unsere Schüsse haben einige Männer geweckt. Wir fahren zu ihnen und lassen uns den Schlüssel für das Tor geben. Sarah muß ins Krankenhaus, verdammt! Da können wir auch keine Rücksicht auf die Hexe nehmen.«
Shao war einverstanden.
Suko legte einen rasanten Start hin. Unter den Reifen spritzten kleinere Steine und Dreck weg. Er schaltete das Licht ein. Zuerst das normale, dann das Fernlicht.
»Da ist sie, Suko!«
Im Fernlicht war die Gestalt der Hexe für einen Moment an der linken Seite zu sehen gewesen, bevor sie wieder in die Dunkelheit abgetaucht war. Aber beide hatten gesehen, daß sie sich in Bewegung befand, und Suko zerrte sein Fahrzeug herum.
Das Licht jagte ins Leere.
War sie weg?
Nein, sie war da. Sie hatte nur einen Bogen geschlagen, um die Dunkelheit auszunutzen. Aus ihr aber stürmte sie hervor, wie ein tödlicher Racheengel, der alles auf eine Karte setzte…
***
Ja, es gab keinen Zweifel. Die Person setzte wirklich alles
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