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0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendwann nach Krockock zurückzukehren, falls er nach Ende dieses Abenteuers feststellen mußte, daß die Einzahlung nicht vorgenommen worden war. Und er würde Pinky finden, selbst wenn er sich in der Provcon-Faust verkrochen hatte.
    Kurze Zeit später schloß sich hinter ihnen die Hangarschleuse der ZOORTEN. Der Fünfhundert-Meter-Raumer startete sofort und ging auf Kurs.
    Sein Ziel, Scrugg wußte es so gut wie sicher, war die Provcon-Faust.
     
    *
     
    Ein schweigender Mann in der Bordkombination der ZOORTEN erwartete sie. Er stand, die Hand am Kolben seiner Waffe, in der Mitte einer Korridorkreuzung. Er hob die Hand und sagte in leidenschaftslosem Ton: „Bevor Sie Ihre Kabinen aufsuchen, erwartet Sie Kommandant Haldor Trunck in der Zentrale. Folgen Sie mir."
    Scrugg war inzwischen ziemlich sicher, daß die Mannschaft dieses Schiffes aus Paratendern bestand. Boyt Margor schien sich mit großer Sicherheit nicht an Bord des Raumers zu befinden. Er lächelte knapp, als er daran dachte, den Sklaven Margors mit dem Geld einen üblen Streich gespielt zu haben. Höflich antwortete er, nachdem er den Helm des Raumanzugs geöffnet hatte: „Es wird mir ein Vergnügen sein, den Kommandanten zu treffen. Um so mehr, als daß ich ihn um eine Passage nach Gäa bitten möchte."
    Ebenso ausdruckslos entgegnete der Raumfahrer: „Dies wird sich als gegenstandslos herausstellen. Kommen Sie."
    Dalaniekay und Tomas trotteten hinter ihm her. Das Innere des Schiffes, das sich mit steigender Geschwindigkeit und voller Antriebsleistung vom dritten Planeten des unbedeutenden Systems entfernte, schien leblos zu sein. Auf dem Weg in die Zentrale sahen sie nicht einen Raumfahrer.
    Das schwere Schleusenschott glitt auf. Der erste Blick zeigte Scrugg das normale, erwartete Bild einer arbeitenden Mannschaft. Die Bildschirme der Panoramagalerie arbeiteten. Ein mittelgroßer, sehniger Mann mit hartem Gesichtsausdruck drehte sich langsam um. Seine Augen trafen Dalaniekay und Scrugg, dann blickte er auf etwas, das im Zentrum des Raumes auf einer kantigen Säule stand.
    Etwas von hellblauer Farbe, dessen Form nicht genau auszumachen war.
    Schweigend gingen die beiden näher an den Gegenstand heran. Jetzt erfaßten sie runde, nach .innen schweifende Formen. Linien schienen zu entstehen und den Blick ins Zentrum des Gegenstands zu zerren.
    Blitzschnell begriff Scrugg Tomas, daß er sich einem Psychod gegenüberbefand.
    Er zog an Dalaniekays Arm.
    Zu spät.
    Auf ihn hatte das Psychod schwach hypnotisierende Wirkung, die er durch einfaches Konzentrieren mühelos aufheben konnte. Er wußte nicht, warum es so war. Aber er erkannte in derselben Sekunde mit eisigem Schrecken, daß seine Gefährtin bereits jetzt schon dem Bann des Psychods erlegen war.
    Sein Verstand flüsterte ihm unüberhörbar eine Warnung zu.
    Du mußt so tun, als stündest auch du unter der Wirkung des Psychods. Denke an Munarquon!
    Er blieb stehen und richtete den Blick auf den blau strahlenden Kristall, der so aussah, als sei Veränderliche Seelenkugel sein Name.
    Neben ihm begann Dalaniekay zu schwanken. Sie atmete schwer und lehnte sich gegen ihn. Für sie lief der Vorgang mit gänzlich anderer Konsequenz ab.
    Zuerst wurde sie willenlos.
    Dann empfand sie das Strahlen und die ununterbrochenen Veränderungen der unregelmäßig geformten Kugel als das einzig Wichtige in ihrem Leben. Befehle wisperten in ihrem Verstand. Sie begriff, daß der Herr dieser Seelenkugel auch ihr Herr war und über jeden ihrer Atemzüge und über ihr Leben verfügte. Die Seelenkugel versinnbildlichte den neuen Mittelpunkt ihres Lebens. Es drängte sie, sich zu offenbaren, ihre wahre Identität zu verraten, nur um dem Herrscher entgegenzukommen und ihm begreiflich zu machen, daß sie seine Autorität bedingungslos anerkannte.
    „Ich habe das Gewürz gar nicht gestohlen", sagte sie leise. Das Sprechen fiel ihr schwer. „Und ich..."
    „Kommandant", hörte sie die Stimme des fremden Mannes neben sich. Nein, er war nicht fremd, sondern unbedeutend, verglichen mit dem neuen Herrscher, für den sie alles tun würde. „Meine Gefährtin ist verwirrt. Sie steht unter einer schweren Dosis Munarquon. Sie braucht einige Stunden, um den eben erlebten Vorgang richtig würdigen zu können."
    „Ich habe es wirklich nicht gestohlen...", rief sie aus. Die Störung war ärgerlich und hinderte sie, die Wahrheit zu offenbaren.
    Wieder die unwichtige Stimme! Diesmal sagte der Mann neben ihr in unterwürfigem Ton: „Das

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