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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und daß er ihm noch helfen konnte.
    In dieser Nacht sollte Milton Cahoo jedenfalls seine letzte Missetat getan haben.
    Bannister eilte einen dunklen Gang entlang. Das Licht einer Stablampe tanzte ihm entgegen. Das war entweder Trevor Marriott oder Sidney Edwards.
    Jeder hatte auf eigene Faust versucht, in dieses Gebäude zu gelangen, und es auch geschafft. Dennoch war Noel Bannister vorsichtig und traute dem Lichtschein nicht.
    Es konnte sich um eine Finte des Dämons handeln. Niemand wußte, wie viele magische Register Milton Cahoo zur Verfügung standen. Hinzu kam, daß der Dämon sich besser in diesem Haus auskannte als irgend jemand sonst.
    Bannister versteckte sich in einer engen Nische und lauschte den Schritten, die sich näherten. Vorsichtig tastete er nach seiner Luger und zog sie langsam aus dem Leder.
    Er hob seine Lampe und die Waffe.
    Freund oder Feind?
    In wenigen Sekunden würde er es wissen, und dann würde er die Waffe entweder sinken lassen oder abdrücken. Seine Nervenstränge strafften sich.
    Er ließ den anderen noch zwei Schritte tun, dann schaltete er die Lampe ein. Das Licht traf Marriotts bärtiges Gesicht voll. Der CIA-Agent schwang die Waffe in Noel Bannisters Richtung.
    »Bist du scharf auf meinen Job?« fragte dieser und leuchtete sich ins Gesicht.
    Trevor Marriott atmete erleichtert auf und entspannte sich. »Ich dachte, ich hätte das zweifelhafte Vergnügen mit Cahoo. Wo ist Sidney?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen. Vielleicht stoßen wir unten auf ihn.«
    »Du meinst, er könnte sich inzwischen allein in den Keller hinuntergewagt haben? Ich hätte an seiner Stelle gewartet.«
    »Du kennst Sidney. Er ist sehr ehrgeizig«, sagte Noel Bannister.
    »Die schrecklichen Schreie haben aufgehört.«
    »Das kann vieles bedeuten. Zum Beispiel, daß der Mann - was wir nicht hoffen wollen - nicht mehr lebt. Oder daß er ohnmächtig wurde. Oder daß Cahoo aufgehört hat, ihn zu quälen, weil er spitzkriegte, daß wir uns für sein Haus interessieren.«
    Marriott knirschte mit den Zähnen. »Wir müssen ihn kriegen, Noel.«
    »Das werden wir, und wir lassen ihm keine Chance, diesem Höllenbastard!«
    Bannister forderte Marriott auf, ihm zu folgen. Sie öffneten eine Tür und hatten einen großen Raum vor sich, in dem Kerzen brannten, und im offenen Kamin loderte ein Feuer.
    »Ist ja direkt stimmungsvoll, wie Cahoo wohnt«, zischte Trevor Marriott.
    »Moment mal«, sagte Noel Bannister und wies auf die nassen Kleider, die vor dem offenen Kamin lagen. »Das Unwetter scheint jemanden in dieses Haus getrieben zu haben. Eine Frau und einen Mann. Schreien haben wir nur den Mann gehört…«
    »Vielleicht hat sich Cahoo das Mädchen schon vorher vorgenommen«, nahm Trevor Marriott an. »Diese armen, bedauernswerten Leute. Mußte es sie ausgerechnet in dieses verdammte Haus verschlagen?«
    »Wir müssen sie suchen, Trevor. Vielleicht können wir ihnen noch helfen.«
    Noel Bannister sah sich die nasse Kleidung genauer an. »Scheint sich um junge Leute zu handeln«, mutmaßte er. »An und für sich sind Dämonen nicht wählerisch. Aber junge Menschen haben sie doch ein bißchen lieber.«
    »Weswegen?«
    »Erstens, weil sie gern zerstören, was jung und schön ist, und zweitens, weil häufig die Kraft ihrer Opfer auf sie übergeht, wenn sie sie töten.«
    Marriott hielt plötzlich den Atem an, denn hinter einem der schweren staubigen Samtvorhänge schien sich etwas bewegt zu haben.
    Mit der Waffe in der Hand entfernte er sich auf Zehenspitzen von Bannister.
    »Was ist los?« wollte dieser wissen.
    »Ich glaube, da beobachtet uns jemand. Der Vorhang hat sich bewegt. Kann auch der Wind gewesen sein. Gewissenhaft, wie Trevor Marriott nun mal ist, sieht er sicherheitshalber nach.«
    Mit vorsichtigen Schritten näherte sich der CIA-Agent dem Vorhang. Der Schein seiner Stablampe bildete einen großen runden Fleck auf dem dicken Stoff.
    Noel Bannister wartete ab. Sollte Marriott in Schwierigkeiten geraten, würde er ihm augenblicklich beistehen. Im Moment beobachtete er lediglich, was der Kollege tat.
    Das Knallen eines Buchenscheits im offenen Kamin lenkte ihn kurz ab. Er warf einen raschen Blick ins Feuer, verfolgte dann aber gleich wieder Trevor Marriott, der nur noch zwei Schritte bis zum Vorhang hatte.
    Jetzt streckte der Mann mit dem rötlichblonden Bart die linke Hand aus. Er spreizte die Finger ab, ohne die Stablampe, die zwischen Daumen und Zeigefinger klemmte, fallen zu lassen.
    Dann machte er den nächsten

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