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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dem Mädchen angetan?
    Als er neben dem Sofa vorbeiging und den Lichtstrahl auf das in sich zusammengesunkene Mädchen richtete, schrie es verzweifelt auf. Wie ein Häufchen Elend kam sie ihm vor.
    Sie zitterte, wagte den Kopf nicht zu heben, versuchte sich mit den Armen zu schützen und stieß heiser hervor: »Bitte… Bitte…!«
    Noel Bannister begab sich zu ihr. »Keine Angst, ich will Ihnen nichts tun.«
    Sie schien ihn nicht zu hören, denn als er sie berührte, schrie sie gleich wieder gellend auf und schlug wie von Sinnen um sich.
    »Beruhigen Sie sich!« sagte Noel Bannister eindringlich. »Ich möchte Ihnen helfen!«
    Sie ließ sich nicht beruhigen. »Warum tust du mir das an, du grausamer Teufel?« schluchzte sie. »Hast du mich nicht schon genug gepeinigt? Ich kann nicht mehr… Ich kann nicht mehr…«
    Sie dachte wohl, Cahoo würde ihr den edlen Retter vorspielen.
    »Sie können mir vertrauen«, sagte Noel Bannister zu dem blonden Mädchen. Er mußte ein bißchen Gewalt anwenden, damit sie aufhörte, um sich zu schlagen. »Sehen Sie mich an!« verlangte er.
    Zaghaft hob sie den Kopf und richtete ihre rotgeweinten dunklen Augen auf ihn. »Wer sind Sie?« fragte sie stockend.
    »Mein Name ist Noel Bannister. Wie heißen Sie?«
    »Sally Haddon.« Sie wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über die Augen. »Wo ist Dayle?«
    »Ich nehme an, Dayle ist Ihr Freund«, sagte Noel. Schaudernd dachte er an die furchtbaren Schreie, die aus Cahoo Hall gedrungen waren. Dayle?
    »Ja, Dayle Gilliat. Wo ist er?«
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Noel Bannister. »Was ist passiert?«
    »Wir… wir hatten einen Unfall mit dem Wagen. Dayle schlug vor, das Gewitter in diesem Haus abzuwarten. Es ist ein Spukhaus, Mister.«
    »Das ist mir bekannt. Aus diesem Grund bin ich hier. Ich möchte dem Spuk ein Ende bereiten.«
    »Dayle machte Feuer im Kamin…«, sagte das blonde Mädchen leise. Ihr Blick irrlichterte ständig umher. »Wir… wir zogen unsere nassen Sachen aus…«
    »Die habe ich gesehen«, sagte Noel.
    »Ich kann mich so schlecht erinnern. Was ist los mit mir?« fragte Sally und faßte sich an die Schläfen. »Ich sehe alles wie durch einen dichten Nebel… Dayle sagte, er würde trockene Sachen suchen… Er ließ mich allein, und während ich allein war, passierte irgend etwas mit mir…«
    »Was?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete das Mädchen verzweifelt. »Ich kann mich nicht erinnern… Da war irgend etwas mit dem… Feuer… Es schien zu leben… Und dann… Ich glaube, ich habe etwas Schreckliches getan.«
    »Wieso glauben Sie das?«
    »Ich weiß es nicht. Es befindet sich ein quälendes Schuldgefühl in mir. Es muß irgendwie mit Dayle zu tun haben. Ist es möglich, daß ich Dayle… etwas angetan habe?«
    Möglich war es, denn Cahoo konnte den Geist des Mädchens beeinflußt haben. Noel Bannister hoffte jedoch, daß es dazu nicht gekommen war. Sally Haddon wischte sich mit zitternden Händen die Tränen aus den Augen.
    Noel Bannister war ihr beim Aufstehen behilflich. Sie schaute ihn unsicher an. »Was habe ich getan, Mr. Bannister?«
    »Es wird sich herausstellen. Ich werde Ihren Freund suchen.«
    »Wieso kann ich mich an nichts mehr erinnern?«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf«, riet ihr der CIA-Agent.
    »Ich bin erst vor wenigen Augenblicken wieder zu mir gekommen«, sagte Sally nachdenklich. »Ich fand mich in diesem Raum, ohne mir erklären zu können, wie ich hierherkam. Plötzlich… Plötzlich war eine Flüsterstimme hinter mir. Ganz nahe bei meinem Ohr war sie, und sie sagte, daß ich sterben müsse, genau wie Dayle. Da habe ich geschrien und mich hinter diesem Sofa versteckt. Oh, Mr. Bannister… Vielleicht lebt Dayle Gilliat nicht mehr.«
    »Wir werden in Erfahrung bringen, was ihm zugestoßen ist, Sally«, sagte der Agent.
    Er mußte Sally Haddon überallhin mitnehmen. Das war ihm nicht angenehm, denn sie konnte für ihn zum Klotz am Bein werden. Aber er konnte sie nicht aus dem Haus schicken, ihr sagen, wo sein Wagen stand und sie bitten, im Auto abzuwarten, bis alles vorbei war, denn das Mädchen konnte dort draußen in eine von Cahoos magische Fallen geraten.
    Es war besser, wenn sie bei ihm blieb.
    »Mr. Bannister!« kreischte das Mädchen plötzlich entsetzt.
    Der CIA-Agent fuhr wie von der Natter gebissen herum. Cahoo setzte wieder einmal seine Magie ein. Die unsichtbare Kraft hatte eine schlanke schwere Bodenvase hochgehoben.
    Und im nächsten Moment raste das

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